Bildungsausschuss beschließt Schließung der Liebmann-Schule, IGS-Änderung vom Tisch
Die Schließung der Sprachheilschule „Albert Liebmann“ in Halle-Neustadt zum Schuljahresende ist am Dienstag vom Bildungsausschuss einstimmig beschlossen worden.
Die Stadt hatte das Aus wegen sinkender Schülerzahlen vorgeschlagen. So ging die Zahl der Sprachschüler in den vergangenen drei Jahren um ein Drittel zurück. Bis zum Jahr 2019 geht die Stadtverwaltung von einem weiteren Rückgang aus, anschließend von einer Stagnation. Stattdessen sollen die Schüler der Sprachheilschule in der Südstadt zugeordnet werden. Der Unterricht soll in sogenannten Kooperationsklassen an der Grundschule Zollrain erfolgen. Ob dieses System funktioniert, soll jährlich überprüft werden.
In diesem Zusammenhang sollen auch Veränderungen der Schulbezirke erfolgen. Ein Wohnblock an der Magistrale, der bisher der Grundschule Kastanienallee zugeordnet ist, wird der Grundschule Zollrain zugeordnet. Anlass ist die hohe Zahl an Flüchtlingskindern an der Grundschule Kastanienalle, was mit der in dem betreffenden Block neu geschaffenen Gemeinschaftsunterkunft an der Magistrale zusammenhängt. Sämtliche Kapazitäten in der Kastanienallee sind nun belegt, während der Zollrain noch Platz bietet. Allerdings, und darauf weist die Stadtverwaltung hin, ebenfalls nur begrenzt. Doch eine genaue Prognose, wieviele Migrantenkinder noch nach Halle kommen, kann derzeit niemand treffen.
Während es bei der Liebmann-Schule zu wenig Schüler gibt, hat die IGS das umgelehrte Problem. Die Schule ist bei Schüler zu beliebt. Soe hat momentan pro Jahrgang fünf Klassenzüge, so wie es der Stadtrat einst beschlossen hatte. Zuvor war die Schule vor vier Jahren für 8,5 Millionen Euro saniert worden, und das mit vielen Fördermitteln der Europäischen Union, was sich nun als Problem erweisen könnte. Denn ein Kriterium für die Genehmigung der Fördermittel war das Schulprogramm der IGS, welches sich an einer vierzügigen Integrierten Gesamtschule orientierte. Also dürfte die IGS eigentlich nur vier Züge pro Jahrgang haben, sonst drohen Fördermittelrückzahlungen. Allerdings hat die Stadtverwaltung den geplanten Beschluss abgesetzt. In der kommenden Woche soll es zunächst noch einen neuen Termin mit dem Landesschulamt geben, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
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