„Einmal um den Block“ – Erinnerungen an Halle-Neustadt: Vernissage zeigt bewegende Einblicke aus sechs Jahrzehnten

Unter dem Titel „Einmal um den Block – Erinnerungen in Wort und Bild“ wurde am Dienstagnachmittag eine eindrucksvolle Fotoausstellung im Stadtmuseum Halle eröffnet. Veranstaltet von der BWG Halle-Merseburg e. G., lädt die Ausstellung zu einer bewegenden Zeitreise durch über 60 Jahre Halle-Neustadt ein – erzählt aus der Perspektive der Menschen, die dort lebten und leben.
Zahlreiche Gäste waren zur Vernissage erschienen, um den Blick auf einen Stadtteil zu richten, der polarisiert, aber auch verbindet. Die Fotografien stammen von Mitgliedern der Genossenschaft selbst – persönliche Momentaufnahmen, ergänzt durch Anekdoten, die das Lebensgefühl vergangener Jahrzehnte wieder aufleben lassen.
Lutz Haake, Vorstand der BWG, fand zur Eröffnung klare Worte: „Neustadt polarisiert bis heute. Jeder hat seine eigene Sicht. Diese Ausstellung ist eine Hommage an unsere Mitglieder und an den Zusammenhalt, der diesen Stadtteil geprägt hat.“
Eine der Ausstellungsteilnehmerinnen ist Brigitte Scholtyssek. Seit 60 Jahren ist sie Mitglied der BWG und hat zahlreiche Fotos beigesteuert – unter anderem eines von spielenden Kindern im Keller. „Die älteren haben auf die jüngeren aufgepasst. Das war ganz selbstverständlich“, erinnerte sie sich mit einem Lächeln. Gleichzeitig äußerte sie auch Kritik: „Heute wird so oft negativ über Halle-Neustadt gesprochen – das wird dem Stadtteil nicht gerecht.“
Die Ausstellung ist Teil der Begleitreihe zur aktuellen Schau „Und nachher noch ins Prisma“ im Stadtmuseum Halle und kann dort bis auf Weiteres besucht werden. Mit viel Liebe zum Detail erzählt sie Geschichten, die sonst oft ungehört bleiben – und lässt so Vergangenheit auf eindrucksvolle Weise lebendig werden.








„Heute wird so oft negativ über Halle-Neustadt gesprochen – das wird dem Stadtteil nicht gerecht.“
Doch. Wird es. Absolut! Das Neustadt von heute hat mit dem Neustadt von einst faktisch nichts gemein. Zumindest aus der Sicht derer, die dort schon früher gelebt haben, den Stadtteil (oder damals noch die STADT Halle-Neustadt) bewußt ERLEBT haben.
Mit einer rosaroten Brille, einem gehörigen Maß an Toleranz und einem Verständnis für Multi-Kulti kann man Neustadt natürlich immer noch toll und (er)lebenswert finden. Diese Eigenschaften fehlen mir aber. Und somit bin ich auch froh, nicht mehr in meiner einstigen Heimatstadt leben zu müssen. Was bleibt, sind die Erinnerungen an das Kino im Treff, Broiler und Skat im Halloren-Eck und Konfekt aus dem Russen-Magazin.
Es steht natürlich jedem frei, Neustadt anders zu erleben.
Ja Bettina, guter und richtiger Kommentar. Ich kann dem nur zustimmen genauso ist es.
Neustadt ist ein Ghetto
Das sehe ich auch so. Mir ist von daher völlig unverständlich, wie man wie die Rentnerin, diesen Stadtteil so völlig verklären kann.
Mir ist auch völlig unbegreiflich, wie man die FDP so völlig verklären kann wie du. Aber jedem das seine.
Mir egal, ich geh zu Netto
Ha, der war gut. 😆