Einspurige Merseburger Straße: Netzwerk Süd hinterfragt Pläne
Kaum hat die hallesche Stadtverwaltung ihre ersten Entwürfe zur Merseburger Straße vorgestellt, regt sich bereits die erste Kritik. Das Netzwerk Süd in Halle hinterfragt die Pläne zum möglichen Rückbau der Merseburger Straße auf je eine Fahrspur pro Richtung im Abschnitt Ammendorf.
„Angesichts der prognostizierten Verkehrszunahme in Ammendorf nach Fertigstellung der Osttangente auf annähernd 20.000 Fahrzeuge pro Tag appellieren wir erneut an die Kommunalpolitik, den Erhalt der Vierspurigkeit der Bundesstraße 91 in Halle nicht in Frage zu stellen“, erklärt der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Keindorf für das Netzwerk Süd. Die Initiative hatte sich 2015 in einem offenen Brief gemeinsam mit der Wirtschaft und verschiedenen Bürgerinitiativen positioniert und 1048 Unterschriften an den Stadtrat Halle übergeben. Gemeinsames Ziel sei der Erhalt einer funktionstüchtigen Verkehrsinfrastruktur. Durch einen möglichen Rückbau der zentralen Verkehrsachse in Halle wird eine erhöhte Stauwahrscheinlichkeit, die die Wohnqualität in Ammendorf gefährdet, wirtschaftliches Wachstum behindert und Rettungswege beeinträchtigt, befürchtet. Stattdessen schlägt das Netzwerk Süd eine ernsthafte Prüfung von Alternativen vor. „Warum kann die Straßenbahn auf wenigen hundert Metern nicht eingleisig gebaut werden“, fragt Keindorf unter Verweis auf die praktizierte Verkehrsführung in Halle-Büschdorf. Auch vor dem Hintergrund der gegenwärtigen, steuerfinanzierten Sanierung aller Brücken entlang der Bundesstraße 91 in der Elster-Saale-Aue und Aufweitung der Eisenbahnbrücke am Rosengarten erscheinen die Pläne fraglich. „Ammendorf darf nicht zum Flaschenhals einer ganzen Region werden“, so Keindorf abschließend.
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