Einzelhandel in Sachsen-Anhalt wird bestreikt: Filialen von Marktkauf, E-Center und Kaufland betroffen
Nach den ersten Streiks in Sachsen-Anhalt Anfang Juni bestreiken am 23. Juni 2023 die Einzelhandelsbeschäftigten verschiedener Betriebe, wie Kaufland-Filialen, E-Center, Marktkauf Burg und die Beschäftigten von IKEA. Alle Streikenden treffen sich vor der Filiale des Marktkauf in Burg.
„Nach zwei Jahren der Pandemie und mehr als einem Jahr Inflationskrise bieten die Arbeitgeber ihren Beschäftigten aktuell weitere Jahre des Reallohnverlustes an. Dass die Beschäftigten, die ihren Unternehmen in dieser Zeit Rekordumsätze erwirtschaftet haben sauer sind, ist verständlich“, sagt Christine Stoffl, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di in Sachsen-Anhalt Nord für den Fachbereich Handel.
Am 1. Juni 2023 endete die erste Verhandlungsrunde in der Tarifauseinandersetzung des Einzel- und Versandhandels Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergebnislos.
ver.di fordert für die Beschäftigten unter anderem 2,50 € mehr Lohn und Gehalt pro Stunde, was eine Anhebung des Eckgehalts um circa 15 % entspricht. „Was die Wenigsten wissen, auch der Mindestlohn ist im Oktober 2022 um 15% gestiegen. Da ist es nur fair, dass auch die Löhne und Gehälter der Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel entsprechend steigen. Zumal überwiegend Frauen im Einzel- und Versandhandel arbeiten und das mehrheitlich in Zwangsteilzeit.“, so Stoffl weiter. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber bieten lediglich eine Erhöhung im Umfang von 7,5 % an und das gestreckt auf zwei Jahre. Die ver.di Forderung nach der gemeinsamen Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit nach Tarifabschluss, lehnen die Arbeitgeber ab und fordern von ver.di sogar deren Rücknahme.
„Wir werden unsere Streiks auch in den kommenden Wochen auf weitere Einzelhandelsbetriebe ausweiten. Wir streiken bis der Arbeitgeberverband verstanden hat, dass man mit unseren Kollegen und Kolleginnen so nicht umgehen kann und uns ein verhandelbares Angebot unterbreitet,“ so Christine Stoffl.
Mir egal. Ich geh da eh nie hin. Lieber Real oder Netto
Tolle, sehr empathische Antwort.
Nach dieser Ankündigung werden die Streikenden sicher nochmal zurückrudern 😀
„Zumal überwiegend Frauen im Einzel- und Versandhandel arbeiten und das mehrheitlich in Zwangsteilzeit.“, so Stoffl weiter.“
Es gibt in Deutschland keine Zwangsteilzeit, jeder Arbeitsvertrag entsteht auf freiwilliger Basis in Form von Angebot und Annahme. Dazu kommt, dass Teilzeit kein Argument für eine Lohnerhöhung ist. Warum sollte ein Teilzeitbeschäftigter pro Stunde mehr verdienen als ein Vollzeitbeschäftigter?
Die Gewerkschaften sind allgemein bekannt für ihre Unwahrheiten, aber gerade momentan häufen sich deren Falschbehauptungen. Von daher hoffe ich, dass sich die Einzelhändler nicht erpressen lassen.
@PaulusHallenser: Bestechende Logik. Beim Arbeitsvertrag pochst du aufs Prinzip der Freiwilligkeit, beim Streikrecht sprichst du von Erpressung.
Einen Vertrag einzugehen und ihn dann nicht zu erfüllen, das halte ich für Erpressung.
Welche Wahl hat die zukünftigen Arbeitnehmerin im Einzelhandel? Arbeitslosigkeit, Zwangsteilzeit + Überstunden oder zwei Jobs?
Einfach mal so einen Job machen und dann schreiben.
Was willst von Paulus Hallenser erwarten? Von nichts Ahnung aber dumes Zeug schreiben.
„Welche Wahl hat die zukünftigen Arbeitnehmerin im Einzelhandel? Arbeitslosigkeit, Zwangsteilzeit + Überstunden oder zwei Jobs?“
Diana,
es gibt in Zeiten des Fachkräftemangels keine Zwangsteilzeit. Wer unzufrieden ist, der soll halt den Arbeitgeber wechseln. Offene Stellen gibt es überall.
Lohnerhöhung kommt ja auch Vollzeitbeschäftigten zu Gute. Das Thema Lohnerhöhung hat nur bedingt was mit der Arbeitszeit zu tun. Außerdem bedeutet Teilzeit auf dem Papier nur Teilzeit – wie lange wirklich gearbeitet wird, zeigt dann der Alltag. Aber diese typische Einstellung „wer für mehr Geld streikt, der erpresst“ findet immermehr Verbreitung – meist durch Diejenigen, die Anderen nix gönnen oder irgendwie Gefahr laufen, es könnte mal einen Tag nicht alles in Hülle und Fülle zu konsumieren geben. Muss man immernoch erwähnen, dass Streiken ein Grundrecht ist ?