Erziehermangel: müssen Kitas die Öffnungszeiten kürzen?
Es war eine dramatische Situation, die Stadtrat Tom Wolter (MitBürger) am Mittwoch im Hauptausschuss erzählte. Eine städtische Kita habe demnach kurz vor der Schließung gestanden, weil nur drei Erzieher für 70 Kinder bereitstanden. Nur auf Drängen der Eltern sei es zunächst nicht zur Schließung gekommen. „Ich hab mich wirklich erschreckt.“
Die zuständige Bildungsdezernentin Katharina Brederlow konnte zum konkreten Fall nichts sagen, er war ihr noch nicht bekannt. Beim städtischen Eigenbetrieb jedoch dürfte so etwas eigentlich nicht passieren.
Doch wirklich überrascht war sie nicht, sprach von einem Fachkräftemangel. Sprich: die Kitas finden keine ausgebildeten Erzieher. Und weil der Großteil weiblich ist, fallen immer wieder Erzieherinnen wegen Schwangerschaft aus, weil dann ein Beschäftigungsverbot greift.
Brederlow sagte im Hauptausschuss aber auch, dass alle Träger die Mitarbeitersituation kritisch einschätzen. Ausgebildete Erzieherinnen finden sie kaum noch. Als ein Notlösung hat die Stadt mit den Trägern Notfallpläne erarbeitet. Diese sehen beispielsweise kürzere Öffnungszeiten vor, was insbesondere für berufstätige Eltern zum Problem wird. Wie zu erfahren war, sind davon derzeit unter anderem Kitas in Heide-Nord und dem Paulusviertel betroffen.
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