FDP-Parteitag fordert Sicherheitskonzept für Halle (Saale)

Im Rahmen des Kreisparteitages der FDP in Halle (Saale) hat diese, angesichts der grassierenden Jugendkriminalität, in einem Antrag ein funktionierendes Sicherheitskonzept für die Saalestadt gefordert. Der Antrag wurde von den stimmberechtigten einstimmig angenommen. Es soll eine Mischung aus Prävention, Strafverfolgung und der gezielten Bekämpfung von Hot-Spots geben.

“Es geht um ein Gefühl in dieser Stadt, es geht um Angst”, sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende und Stadtrat Torsten Schaper. Er beklagte, dass der im vorigen Jahr im Stadtrat gestellte Antrag von Fraktionen aus dem linken und grünen Spektrum verlacht worden sei. “Es gibt ein großes Problem in dieser Stadt”, stellte er die Dringlichkeit heraus. 

“Wir sind eine Rechtsstaatspartei”, meinte der Landtagsabgeordnete Andreas Silbersack. “Wir können nicht locker lassen und nicht akzeptieren, dass es über 430 Straftaten in der Jugendkriminalität gibt.” Land und Staatsanwalt seien in der Pflicht zu handeln. “Es kann nicht sein, dass sich Verfahren über Jahre hinziehen. Das bringt Frust.” Das Wichtigste zum Wohlfühlen in einer Stadt sei auch das Thema Sicherheit, “es geht nicht, dass es NoGo-Areas gibt.” Es müssen Lösungen gefunden und die Probleme angesprochen werden. Der Ermittlungsdruck und der Druck auf die Prävention müssen größer werden, forderte Silbersack.

Steffen Kohlert, beruflich bei einem Freien Träger als Geschäftsführer tätig, merkte an, dass es die Perspektivlosigkeit sei, die die Jugendlichen in die Kriminalität treibe. “Die Älteren lernen die Jüngeren an und sagen, es ist eine geile Alternative, ein Gangster zu sein.” Kohlert war einst in einem Jugendclub in Halle-Neustadt tätig. Schon damals habe es Probleme mit bestimmten Jugendgruppen gegeben, beispielsweise mit tschetschenischen Jugendlichen.