Fraktion Hauptsache Halle kritisiert suboptimale Bild- und Tonqualität beim Livestream von Stadtratssitzungen
Wenn am Mittwoch der hallesche Stadtrat tagt, dann steht ganz am Rand eine Kamera. Die wird für den Livestream benötigt, denn die Sitzungen können bei Youtube verfolgt werden. Schon seit Jahren gibt es Diskussionen um die Qualität, vor drei Jahren hat der Stadtrat dazu bereits einen Beschluss gefasst. Die Übertragungsqualität aus dem Kommunalparlament in Halle sei wenig zuschauerfreundlich, kritisiert die Fraktion Hauptsache Halle. Signifikante Verbesserungen seien seit dem Antrag nicht zu konstatieren.
„Obwohl Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt immer wieder und in letzter Zeit immer öfter die semi-professionelle Ausstrahlung der Sitzungen kritisieren, hat sich leider kaum etwas verändert. Nicht nur die Bild- und Tonqualität sind suboptimal, sondern das ganze Erscheinungsbild ist dem einer Großstadt unwürdig. In vergleichbaren Kommunen, wie etwa in Chemnitz oder Magdeburg, können wir sehen, dass es auch deutlich bessergeht“, bemängelt Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion Hauptsache Halle, den derzeitigen Zustand.
„Die Verantwortlichen in unserer Stadt müssen endlich diesbezügliche Kritik aus der Bevölkerung ernster nehmen und sie noch mehr in ihr Handeln einbeziehen. Damit wird auch das Interesse an Kommunalpolitik und an die Entscheidungsprozesse stärker geweckt. Wir stehen für bürgernahe Politik, die sich durch Transparenz auszeichnet. Die aktuelle Qualität der Übertragungen aus dem Stadtrat ist dabei wenig hilfreich und hat gleichwohl unerfreuliche Außenwirkungen, weil sie kein gutes Licht auf Halle wirft, wo bekanntlich das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation entstehen wird. Daher erwarte ich von den Entscheidungsträgern, das Hinauszögern zu beenden und unseren Antrag zeitnah und vollumfänglich umzusetzen“, fordert Andreas Wels abschließend.
Dann sollten sie einfach ein Handy eines Teilnehmers nehmen. Passt!
Der Youtube-Kanal des Stadtrates hat aktuell 4710 Abonnenten; die letzten Stadtratsitzungen wurden live von <50 Leuten gesehen (bei 240.000 Hallensern + interessiertem SK):
https://www.youtube.com/results?search_query=stadtrat+halle
also für wen bitte sollte hier richtig viel Geld für eine 3-stündige einmal im Monat stattfindende Veranstaltung mit fest installierter Multimediatechnik incl. Schnitt, Moderation, Internetkosten installiert werden? Mir reicht die Qualität völlig aus. Selbst die Ausgabe des Beamers an der gegenüber liegenden Seite ist im Live-Stream zu lesen.
und jetzt kommt bitte nicht damit, dass nur so wenige Hallenser online sind, weil die Qualität angeblich so mies ist. Es interessiert einfach zu wenige, was in ihrer Stadt passiert. Außerdem starten die Stadtratsitzungen 14:00, was eine blöde Zeit dafür ist, sich den Rest des Tages vor den Monitor zu hocken. Und selbst die Aufzeichnungen sieht sich kaum jemand an: insgesamt Aufrufe zwischen 158 und 318 seit Ausstrahlung (Oktober bis November 2023).
Also schaut doch morgen alle mal rein, macht euch ein eigenes Bild und zählt mal die online-Zuschauer…. Ich werde dafür sorgen, dass das Internet im Stadthaus stabil steht und meine Kollegen sorgen für Bild und Ton. Braucht uns nicht danken. Machen wir für euch! Bis morgen
„Außerdem starten die Stadtratsitzungen 14:00, was eine blöde Zeit dafür ist“
Viele Stadtratsmitglieder „arbeiten“ in öffentlichen Einrichtungen und kennen von daher die Privatwirtschaft nicht, wo man wirklich noch etwas tun muss für sein Geld. Von daher wundern mich die weltfremden Sitzungszeiten nicht. Hier muss nach der nächsten Stadtratswahl dringend angesetzt werden.
@PH: was soll dieser blöde Kommentar? Wieso wird arbeiten in öffentlichen Einrichtungen als „arbeiten“ niedergemacht? Vielleicht ist für viele der Stress im Büro nicht ganz so hoch wie in der Produktion, Handwerk, Lehre, Einzelhandel, Medizin… Lässt sich beliebig erweitern. Dass „Viele Stadtratsmitglieder (…) kennen von daher die Privatwirtschaft nicht, wo man wirklich noch etwas tun muss für sein Geld.“ ein Fakt ist, hätte ich von dir gerne mal belegt. Ist aber wahrscheinlich wieder nur so ein Bauchgefühl wie alles bei dir/FDP.
Niemand ist gezwungen, sich für ein Ehrenamt zur Verfügung zu stellen, was der Stadtrat ja ist. Und wenn man es tut, muss man logischer Weise auch tätig werden – und das nicht nur zu den Sitzungen, in Ausschüssen und einmal im Monat beim Stadtrat
Wieso sind das „weltfremden Sitzungszeiten“?
was wären den weltübliche Zeiten? Nach 19:30, wenn zu Hause alles geklärt und gegessen ist, Kinder im Bett sind? Hast du dir überhaut einmal die Mühe gemacht, eine Stadtratssitzung zu verfolgen? Und? Wenn die dann 22:00 immernoch lief, hast du dir ein Bier geholt und zu RTL2 umgeschaltet?
„Hier muss nach der nächsten Stadtratswahl dringend angesetzt werden“
Hast du auch Vorschläge? Worauf beruht deine gefühlte Dringlichkeit? Es sind zwar nie alle Stadträte anwesend, aber je nach Jahreszeit und Wetter schaffen es doch sehr viele und sind beschlussfähig. Gene kannst du für derartige Fragen auch die Einwohnerfragestunde nutzen. Gibt sicher Beifall vom Stadtrat… Aber Vorsicht: laut Sitzungsordnung sind da keine Vorschläge oder Beschwerden, sondern nur FRAGEN zugelassen. Wenn du eine formulieren kannst, bekommst du eine Antwort („Warum finden die Stadtratsitzungen zu weltfremden Zeiten statt“ oder so ähnlich…). Wenn es keinem Stadtratsmitglied in den Kalender passen würde, hätten die selber schon entsprechende Vorschläge und Beschlüsse auf den Weg gebracht. Sind ja sonst auch nicht zimperlich, wenn es um die Geschäftsordnung geht.
Dass die Sitzungen live übertragen werden, ist ein Angebot. Diese Sitzungen jeder Zeit auf besagtem Kanal anschauen zu können ein Weiteres. Kann sich also jeder selber aussuchen. Und? Wird das genutzt? Es liegt also nicht an der Sitzungszeit, sondern an der Zeit, die ein jeder für Interesse an Lokalpolitik übrig hat. Blöd an Demokratie ist eben, dass trotzdem alle wählen dürfen. Und deshalb finden sich immer ein paar Stimmen für die FDP und beängstigender Weise immer mehr für AfD.