„Gerechtigkeyt 1525“: Landesausstellung zu 500 Jahren Bauernkrieg – auch in der Moritzburg und im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle

Anlässlich des 500. Jahrestages des Deutschen Bauernkriegs und des 500. Todestages von Thomas Müntzer werden im Mai und Juni 2025 zentrale Stationen der dezentralen Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ eröffnet. Mit renommierten Ausstellungen und zeitgenössischer Kunst rückt Sachsen-Anhalt das Thema soziale Gerechtigkeit in den Fokus.
„Die Landesausstellung ist mehr als ein Rückblick auf 1525 – sie ist ein Kulturereignis mit Brücken in unsere Gegenwart. Sie zeigt, wie aktuell die Fragen von Aufbruch, Umbruch und Gerechtigkeit auch heute noch sind“, betont Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff. „Die Landesausstellung regt dazu an, über Macht, Teilhabe und Gerechtigkeit in Vergangenheit und Gegenwart nachzudenken – und sie lädt dazu ein, unsere vielfältige Kulturlandschaft neu zu entdecken.“
Rainer Robra, Staatsminister und Minister für Kultur, ergänzt: „Mit ‚Gerechtigkeyt 1525‘ setzen wir ein starkes kulturpolitisches Zeichen: Geschichte wird hier nicht museal verwahrt, sondern lebendig verhandelt. Die Landesausstellung zeigt, wie Kunst, Bildung und Erinnerung zusammenwirken können, um gesellschaftliche Debatten anzuregen und demokratische Werte zu stärken.“
Ein herausragender Ort im Jubiläumsjahr ist Allstedt, wo Müntzer 1524 auf dem Schloss seine berühmte Fürstenpredigt hielt – ein revolutionäres Manifest, in dem er dem „gemeinen Mann“ erstmals ein Widerstandsrecht zusprach. Allstedt war Zentrum einer radikalen Reformationsbewegung und Experimentierfeld seiner Ideen: Vom unmündigen Untertanen zum selbstbestimmten Menschen – ein Impuls, der bis zur Entwicklung moderner demokratischer Grundrechte nachwirkt.
Am 17. Mai 2025 startet der von der Kunststiftung Sachsen-Anhalt realisierte Kunstparcours „Glühende Horizonte“. In und um Allstedt setzen Skulpturen, Installationen und partizipative Kunstaktionen künstlerische Impulse zu Fragen von Macht, Gerechtigkeit und gesellschaftlichem Wandel. Der Parcours bringt Kunst in den öffentlichen Raum und lädt zur aktiven Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Konfliktlinien ein.
Darüber hinaus eröffnet am 13. Jul 2025 im Schloss Allstedt die Ausstellung „Thomas Müntzer. Sein und Schein“.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Ausstellung „Planetarische Bauern“, die ab 23. Mai 2025 im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) zu sehen ist. In Kooperation mit der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und Werkleitz realisiert, zeigt die Schau 30 internationale künstlerische Positionen, die sich mit den gesellschaftlichen Forderungen von 1525 und ihrer heutigen Relevanz auseinandersetzen. Die eingeladenen Künstler und Kollektive entwickeln vor Ort neue Arbeiten oder erweitern bestehende Projekte – mit Fokus auf globalisierte Landwirtschaft, bäuerliche Lebensrealitäten und die Produktionsbedingungen der Gegenwart.
Am 28. Juni 2025 eröffnet im Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Halle (Saale) die Kabinettsausstellung „Klöster. Geplündert. In den Wirren der Bauernaufstände.“ Mit den archäologischen Untersuchungen an den authentischen Stätten des Bauernkrieges, den ehemaligen Klöstern Himmelpforte und Kaltenborn sowie der Mallerbacher Kapelle ist sie Teil eines umfangreichen Ausstellungs- und Vermittlungsprojektes.
Unter dem Titel „Gerechtigkeyt 1525“ erinnern 2024/2025 die Stiftung Luthergedenkstätten, die Kunststiftung Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle sowie die Werkleitz Gesellschaft in sieben Präsentationen an mehreren Standorten an das Wirken des Reformators Thomas Müntzers und die Auswirkungen des Bauernkrieges.
Für die Umsetzung der Landesausstellung stellen Bund und Land rund 6,6 Mio. Euro zur Verfügung. Weitere Informationen, Termine und Orte unter: www.gerechtigkeyt1525.de
„das Wirken des Reformators Thomas Müntzers und die Auswirkungen des Bauernkrieges.“
Der Mann war kein Reformator, sondern nur ein Sozialist, der einen Krieg anzettelte, der vielen Menschen das Leben kostete. Zum Glück hat sich das damalige Bürgertum gegen diese Person erfolgreich zur Wehr gesetzt.
Ach von Geschichte hast du nun auch keine Ahnung. Du bist ein Paradebeispiel für das Versagen des deutschen Bildungssystem. An anderer Stelle hast du bewiesen, woher du dein Wissen beziehst. KI generierte Artikel. Peinlich…
„Ach von Geschichte hast du nun auch keine Ahnung.“
Ich hatte den Bauernkrieg im Geschichtsunterricht auf dem Gymnasium.
„Du bist ein Paradebeispiel für das Versagen des deutschen Bildungssystem.“
Ich habe das Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland durchlaufen und von daher eine realistischere Sichtweise auf diesen Krieg. Warum? Ganz einfach: In der ehemaligen DDR wurden der Bauernkrieg und die Person Thomas Müntzer regelrecht heroisiert, verklärt und beschönigt. Im Gegensatz zu den älteren Herrschaften hier habe ich allerdings meine Bildung in einer freiheitlichen Demokratie erhalten, die gänzlich ohne Klassenkampf auskommt.
Das Bürgertum hat sich 1525 und 1526 erfolgreich gegen Raub und Mord zur Wehr gesetzt und Thomas Müntzers Treiben ein Ende gesetzt.
Woher weißt du, wie der Bauernkrieg und die person Thomas Müntzer in der DDR behandelt wurden?
10010110,
das weiß ich aus dem Geschichtsunterricht über die ehemalige DDR, die recht ausführlich in der 12. Klasse behandelt wurde und zwar unter dem Begriff „deutsch-deutsche Geschichte“.
„Zum Glück hat sich das damalige Bürgertum gegen diese Person erfolgreich zur Wehr gesetzt.“
Im Ergebnis gab es durch die Niederschlagung des Bauernaufstandes 70.000 – 100.000 tote Bauern, viele davon noch im Nachhinein sehr qualvoll und langsam öffentlich zu Tode gefoltert.
Du hast eine sehr menschenverachtende Vorstellung von Glück. Ich hoffe, dass du niemals Verantwortung für Menschen übernehmen musst.
Seine Kinder sind zu bedauern. Was hätten die für eine blühende Zukunft haben können. Stattdessen hatten sie ein solch schlechtes Vorbild zum Vater. 🙁
Gibt es in Halle einen Bürgertum-Platz?
In welche Förderschule bist denn Du gegangen?
Wie ist das Bauernkriegsdenkmal in Bad Frankenhausen eingebunden?
Fragt ein Tübke-Verehrer.
Im Kulturhistorischen Museum Mühlhausen/Thüringen wird im Rahmen der Thüringer Landesausstellung „freiheyt 1525“ ein großes Gemälde des Panoramas ausgestellt und im Panorama-Museum Bad Frankenhausen selbst gibt es auch eine Sonderausstellung.
Es war mal wieder so vorhersehbar, dass die gelernten DDR-Bürger (und vermutlich die heutigen braven AfD-Wählerinnen) die kritischen Bemerkungen zur Person Thomas Müntzers einfach abwiegeln. Fakt ist doch, dass Müntzer zu DDR-Zeiten aus Gründen der Propaganda als eine Art frühsozialistischer Revolutionär „gehypt“ wurde (oder wie das im heutigen Dumminfluencerdeutsch wohl heißt) . Eigenartigerweise konnte es die Stadt Stolberg nach der Wende gar nicht abwarten, den zu DDR-Zeiten aufgezwungenen Titel „Müntzerstadt“ wieder loszuwerden. (Da waren vermutlich wieder die bösen Wessis schuld daran?) Luther hat bekanntlich den Herrn Müntzer als „Satan von Allstedt“ bezeichnet, meiner -selbstverständlich unmaßgeblichen- Meinung nach nicht völlig zu Unrecht. Selbst wenn man nämlich z.B. die Verdienste Müntzers um den deutschsprachigen Gottesdienst etc. in Betracht zieht, so wiegen diese eben nicht seine Verbrechen als selbsternannter „Schnitter Gottes“ im Bauernkrieg auf. In einer Publikation des MDR aus dem Jahre 2010 zu der Fernsehreihe „Geschichte Mitteldeutschlands“ heißt es über Müntzers Aktivitäten um das Jahr 1525 : „Doch Müntzer will mehr. Die Zeit des Gerichts mit den Gottlosen ist gekommen…..Müntzer kennt keine Kompromisse mehr und setzt sich an die Spitze der herumziehenden Bauernhaufen. Er zieht mit ihnen durch die Lande. Sie zerstören Klöster, überfallen Gutshöfe und Burgen. Mit seinem Charisma gelingt es ihm, die Diskussionen zwischen gemäßigten und radikalen Bauern zu seinen Gunsten zu entscheiden. ….Offenbar will er die Schlacht unbedingt. Laufende Verhandlungen mit den Fürsten unterbricht er sofort nach seiner Ankunft im Bauernlager Anfang Mai 1525…..Er, der seine bisherigen Schlachten nur auf dem Papier oder von der Kanzel geschlagen hat, erklärt sich zu ihrem Feldprediger und ruft zum Kampf auf. usw.“ Sein schmähliches Ende ist so typisch für alle sozialistischen Barrikadenkämpfer, die sich am Ende feige verkrochen haben:“Rund 6000 Aufständische sterben.Müntzer gelingt die Flucht. Ein Heerführer für die erste Reihe war der Prediger auch zum Schluss nicht geworden. In einem Haus am Angertor zu Frankenhausen versteckt er sich.“ ( aus Winifred König und Claudia Schreiner (Hrsg.) 2010, Geschichte Mitteldeutschlands, Lebensläufe aus 2000 Jahren, Matthias Schmidt, „Thomas Müntzer“, S.73-74.) Also, möchte sich hier im Forum jemand von den Publikationen des MDR (=öffentlicher Rundfunk) distanzieren?? Dann aber bitte mit Verweis auf grundlegend neue Erkenntnisse der Geschichtsforschung zur Person Thomas Müntzer. Ich ziehe jedenfalls daraus nur den Schluss, dass der gute Herr Müntzer absolut nicht als Namensgeber z.B für Schulen geeignet ist. (genauso wenig wie andere Anführer des Bauernkrieges wie z.B. Ulrich von Hutten). Das gilt insbesondere in einer Zeit, in der Schriftstellerinnen wie Astrid Lindgren aufgrund der Verwendung des Wortes „Negerkönig“ diskreditiert werden oder ein Schriftsteller wie Otfried Preußler als Namensgeber für eine bayerische Schule nicht mehr in Frage kommt, weil er den Fehler gemacht hat, sich zu Lebzeiten nicht von einem in jugendlich-ideologischer Verblendung (wie viele gelernte DDR-Bürger erinnern sich wohl noch an ihre jugendlichen Ergüsse zu DDR-Zeiten?) verfassten Werk zu distanzieren? Nur mal so zum Nachdenken – und nicht zum Trollen.
„Es war mal wieder so vorhersehbar, dass die gelernten DDR-Bürger (und vermutlich die heutigen braven AfD-Wählerinnen) die kritischen Bemerkungen zur Person Thomas Müntzers einfach abwiegeln“
Hast du einen anderen Beitrag gelesen, als ich? Wo gab es denn kritische Bemerkungen zur Person Münzers (ich meine vor den Ausführungen in deinem Beitrag)? Und wo wurde denn abgewiegelt?