Gewerkschaft will Lohnplus für Burger-Brater in Halle
Die Mitarbeiter der Fast-Food-Restaurants in Halle sollen besser bezahlt werden. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert mindestens 12 Euro Stundenlohn.
„Die Mitarbeiter stehen rund um die Uhr an der Fritteuse oder an der Verkaufstheke – bekommen dafür aber meist nur den Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde“, kritisiert Jörg Most von der NGG Leipzig-Halle-Dessau. In Halle würden die Beschäftigten von McDonalds, Burger King und Nordsee profitieren.
Hintergrund ist die laufende Tarifrunde zwischen der Gewerkschaft NGG und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS). Die Branche beschäftigt bundesweit rund 120.000 Beschäftigte in 3.000 Restaurants und Cafés. „Es ist höchste Zeit, vom Mindestlohn-Image wegzukommen. Die Menschen haben für ihre harte Arbeit eine faire Bezahlung verdient“, betont NGG-Geschäftsführer Most. Aktuell reichten die Löhne kaum, um ohne einen Zweitjob oder staatliche Stütze über die Runden zu kommen. Most: „Milliardenschwere Konzerne wie McDonald’s zahlen so wenig, dass die Allgemeinheit einspringen muss. Heute müssen die Steuerzahler die Löhne und später die Renten aufstocken, damit das Geld zum Leben reicht – hiermit muss endlich Schluss sein.“
Die Arbeitgeber hätten jedoch ein spürbares Lohn-Plus bislang vehement blockiert. „Die Wut der Beschäftigten ist groß. Wir rufen jetzt in ausgewählten Orten zu Protestaktionen und Warnstreiks auf, auch in Halle könnte es noch vor der nächsten Verhandlung zu Ausständen kommen“, so der Gewerkschafter. Die Tarifverhandlungen werden am 13. und 14. Februar in Stuttgart fortgesetzt. Es ist bereits die dritte Runde.
Die schlechte Bezahlung führt nach Einschätzung der NGG auch zu einem verschärften Personalmangel in der Branche. „Sowohl ausgebildete Fachkräfte als auch Quereinsteiger überlegen sich dreimal, ob sie den stressigen Job im Schnellrestaurant zum Billig-Tarif machen. Stattdessen wechseln sie häufig in andere Branchen – etwa zum Discounter an die Kasse“, berichtet Most. Höhere Löhne in der Systemgastronomie seien ein entscheidender Beitrag, um Fachleute in der Branche zu halten und Schulabgänger für eine Ausbildung zu gewinnen.
„Die Mitarbeiter stehen rund um die Uhr an der Fritteuse oder an der Verkaufstheke – bekommen dafür aber meist nur den Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde“.
Nicht schlecht, wenn die Mitarbeitet tatsächlich rund um die Uhr dort arbeiten müssen, wären dies 9,35 Euro pro Stunde über 220€ am Tag, mehr als 1.500 € die Woche, über 6.000 € im Monat. Bei einem 24/7-Job hat/braucht man auch keine Wohnung, Auto und soziale Kontakte, ..
Und 24 h Burger am Tag verhindert garantiert Altersarmut
Ja, wenn du das so auf die Mitarbeiter im Dreischichtrhytmus verteilst, sieht es schon ganz anders aus