Händel-Haus eröffnet Ausstellung „Echt oder Fake? Bei uns ist alles original“
Am Donnerstag wird die neue Sonderausstellung des Händel-Hauses „Echt oder Fake? Bei uns ist alles original“ feierlich eröffnet. Dieser Tag ist nicht zufällig gewählt, denn heute vor 332. Jahren ist Georg Friedrich Händel in diesem Haus geboren.
Die diesjährige Sonderausstellung widmet sich einem brisanten Thema, das bereits zu Händels Zeiten zum ersten Urheberschutzgesetz (Statute of Anne) führte und heute noch sehr aktuell ist: die Frage des geistigen Eigentums und dessen weitere Verwendung und Verwertung. Das Bundesverfassungsgericht hat immer wieder mit Urheberstreitigkeiten in verschiedenen künstlerischen Bereichen zu tun.
Bei der eröffnenden Ausstellung geht es letztlich um den Themenkomplex Original, Kopie, Nachempfindung und Fälschung. Was ist überhaupt ein Original? Was unterscheidet das Originalkunstwerk von einer Kopie? Wann beginnt eine Nachahmung und wann ein Täuschungsversuch? Und was ist an einem Gemälde das wirklich Wertvolle und Bewahrenswerte? Wie ist es aber in der Musik? Findet man alle Informationen, die für eine originalgetreue Aufführung nötig sind, auf den Notenblättern, oder existiert das Original eines Werkes letztendlich nur in den Gedanken des Komponisten? Gibt es in Händels Œuvre überhaupt das Originalwerk, oder ersetzt nicht jede neue Version aus seiner Hand die ursprüngliche Fassung? Inwieweit kann der Klang historischer Musikinstrumente authentisch sein?
Mit der Jahresausstellung und der erweiternden Web-Ausstellung http://www.echt-oder-fake.de/ lädt die Stiftung Händel-Haus herzlich dazu ein, diesen und anderen Fragen anhand originaler oder zumindest origineller Exponate nachzugehen.
Last but not least geht es auch um die Baugeschichte des Händel-Hauses. Hier ist alles original: das Kellergewölbe original Mittelalter, das Mansarddach original spätes 18. Jahrhundert, Umbauten und Erweiterungen original Jahrtausendwende – aber wie viel „Original Händel“ hat eigentlich das Händel-Haus?
In der Web-Ausstellung www.echt-oder-fake.de finden Sie Informationen zu weiteren Exponaten, ein Quiz und die Postkarten-aktion, die gemeinsam mit «sichtbar – zeitgenössische Kunst im Rahmen der Händel-Festspiele» bereits im Januar initiiert wurde. Die vier Händel-Postkarten, die seitdem im Umlauf sind, können direkt von der Website downgeloadet und als digitales Bild dorthin zurückgesandt werden. Dort gibt es auch eine Bildergalerie mit allen eingereichten Kunstwerken.
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