(H)alle behindert? Lebenstraum e.V. übergibt Stadtverwaltung Zukunftswünsche von Kindern und Jugendlichen zum Thema Barrierefreiheit
Letzten Freitag fand auf dem Hallmarkt in Halle (Saale) der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt. Der Lebenstraum e.V. überreichte im Namen der Kinder und Jugendlichen der Saalestadt Protestpostkarten mit Zukunftswünschen an Toralf Fischer, Behindertenbeauftragter der Stadt Halle (Saale).
Die vielfältigen Wünsche der Kinder erstreckten sich über die Themen: Bildung, Bürokratie, Einzelhandel, Freizeit, Spielplätze, öffentlicher Raum, Gebäude, Rechte, Umwelt und Verkehr.
Was die Kinder am meisten bemängelten, waren sowohl physische Barrieren im Verkehr als auch Barrieren im Kopf in bürokratischen Fragen sowie bei Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Konkrete Forderung stellten die Kinder besonders im Bereich Seebehindertenführung. So solle der Ausbau von Leitlinien in Shopping-Straßen, als auch der Ausbau sprechender Haltestellen besonders schnell vorangetrieben werden.
Barrierefreiheit bleibt vor allem im öffentlichen Raum eine Grundvoraussetzung für Chancengleichheit. Die Kinder und Jugendlichen aus Halle machen klar, dass Integration nur dort stattfinden kann, wo alle Menschen zusammenkommen können. Spielplätze, Supermärkte, Kinos, Schulen oder Arztpraxen, welche Menschen den Zugang erschweren oder verunmöglichen, grenzen aktiv Menschen aus und gehören, laut den Zukunftswünschen der Kinder, der Vergangenheit an. Aber auch der schwierige Zugang zum regulären Wohnungs- sowie Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen, stößt der Hallenser Jugend bitter auf.
Birgit Dreger, Vorstand des Lebenstraum e.V.: „Uns ist wichtig zu betonen, dass Menschen nicht behindert sind, sondern behindert werden. Beispielsweise von einer Städteplanung, die Bedürfnisse von Menschen nicht mitdenkt, von einer Baustruktur, die Menschen ausschließt. Aber Menschen werden auch von Vorurteilen, sozialer Ungleichheit und Barrieren im Kopf ausgeschlossen. Wir wollen keine Zukunft, die Menschen ausschließt und die Gesellschaft separiert! Wir haben unsere Protestaktion initiiert, um in der Stadt einen Dialog zur barrierefreien Zukunft auszulösen und diese auch konkret zu fordern und zu gestalten!“
„Wir hoffen, dass die Zukunftswünsche der Kinder und Jugendlichen auch in der Stadtverwaltung ernst genommen werden.“ so Birgit Dreger weiter: „Wir sind zuversichtlich, dass Herr Fischer, die Wünsche an die entsprechenden Stellen weiterleitet und dadurch Aufmerksamkeit für das Thema der Barrierefreiheit quer durch die Ressorts erreicht.“
Großartiges Thema. Es gibt so viele integrative Ideen, die nicht einmal Geld kosten. Teilhabe und Achtung jeden einzelnen Menschen.
Freizeitangebot: Spielplätze für Rollis & Sehbehi., für Alt und Jung. Gebärdensprache bei Theatervorstellungen.
Die Stadt Verwaltung ist wohl für Halles Zukunft zuständig? Na dann gute Nacht