Halle will Ticket-Preiserhöhung nicht ausschließen

Alle Jahre wieder steigen im August die Preise für Bus und Straßenbahn. In Leipzig, das wie Halle zum Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) gehört, haben die Stadträte allerdings eine Preiserhöhung für dieses und kommendes Jahr ausgeschossen. Stattdessen werden die Zuschüsse durch die Stadt an das Verkehrsunternehmen erhöht.
Die Linken im Stadtrat wollten nun wissen, ob das vielleicht auch eine Möglichkeit für Halle wäre. Einen umfangreichen Fragenkatalog hat die Fraktion erarbeitet. Darin geht es vor allem um die Kosten. Die Fraktion will ausgerechnet haben, welche zusätzlichen Einnahmen eine Tariferhöhung bringen würde, was ein kostenloses Schülerverkehr und Freifahrten an Samstagen kosten würden.
Doch der Stadtrat muss sich noch drei Monate gedulden. „Die Verwaltung prüft aktuell in Zusammenarbeit mit der HAVAG die Einführung eines kostenlosen Schülertickets. Erst nach Abschluss der Prüfung können die Fragen vollständig beantwortet werden. Dies ist voraussichtlich im April 2019 möglich“, erklärt der Beigeordnete René Rebenstorf.
Mit solchen Schnapsideen wie dem „kostenlosen“ – also steuerfinanziertem – Schülerticket, will die Verwaltung und die HAVAG doch nur noch mehr Geld in die aufgeblähte, schlecht geführte und ineffiziente HAVAG pumpen.
23 Mio pro Jahr aus dem Steueraufkommen dieser eh schon ärmlichen Metropole reichen anscheinend nicht mehr.
Aber es mußte ja größenwahnsinnig und betriebswirtschaftlich unsinnig investiert werden „weil es Fördermittel gab“.
Amateure und Steuerverschwender.
Viele der Schüler bekommen jetzt schon den Preis erstattet, mit erheblicher Bürokratie auf beiden Seiten. Gebt den Kids den Fahrschein, das spart Anstehen bei der HAVAG und setzt Verwalter für sinnvolle Aufgaben frei.
Es ist aber sinnvoll, nur denen ein Ticket zu erstatten, die es auch brauchen.
Wenn es „kostenlos“ ist, wollen es alle.
So oder so – es wird teuer für den halleschen Steuerzahler.
Außerdem ist es gut, wenn dicke Kinder mal 1000m bis zur Schule laufen.
Wer über 3000m Schulweg hat, bekommt es auch heute schon gratis.
Das Ganze ist nur eine zusätzliche HAVAG Subvention durch die Hintertür, die niemandem nützt.
Die sollen effizienter wirtschaften oder die Ticketpreise hochsetzen und nicht immer nach Subventionen schreien.
Es ist ein total nerviges Bürokratiemonster. Ab 19:00 Uhr und am Wochenende gilt das Ticket nicht, wenn du 2999m weg wohnst auch nicht, viele Autofahrten werden verursacht, 5.- Klässler werden wie schwerverbrecher behandelt, wenn sie das Ticket nicht dabei haben (und wer in der 5. nie was vergessen hat, der ist eh suspekt).
Wenn man ordentliches Radverkehrsnetz hinsetzt, fährt eh ein Drittel von denen Fahrrad, egal ob mit oder ohne freies Ticket, und die Stoßzeiten sind entlastet. Da sehr viele Schulen tief im Süden sitzen, ist nachmittags zu bestimmten Zeiten die Hölle los in der Bahn.
Welcher Mehraufwand für die Havag? Das du deine Agenda blind weiter verfolgst ist natürlich klar. Kontrollieren muss die HAVAG auch, das Ticket kommt m.W. aus einem anderen Topf und hilft, dass der ÖPNV nicht ganz so viel Schulden generiert.
Von mir aus. Man sollte aber bedenken, dass manche Kids zwei Sitze brauchen, Den zweiten für die Füße.
Solange die Preise für den ÖPNV doppelt so schnell steigen verglichen mit dem Auto, wird die Motivation zum Umstieg auf ÖPNV weiterhin bescheiden ausfalllen.
Dann muss der ÖPNV wohl mal rentabel werden. Da hilft es nicht Leistungen zu verschenken.
Ich stimme zu. Deswegen sollte der ÖPNV kostenlos werden und eine City-Maut für Autofahrer eingeführt werden.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Preismonitor/Preismonitor.html;jsessionid=8931B0B8987FDDAA10B9581B4FBF5BCD.internet732
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/36408/umfrage/durchschnittliche-neuwagenpreise-in-deutschland/
Da kann einen die eigene Beobachtung täuschen.
War die jährliche Preissteigerung in den letzen Jahren einmal unter der Inflationsrate? Zahlen müssen im Kontext betrachtet werden.
„Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) ist in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden. Um fast 79 Prozent verteuerten sich Tickets für Busse und Bahnen seit dem Jahr 2000, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.
Kauf und Unterhalt von Kraftfahrzeugen verteuerten sich im selben Zeitraum nur um gut 36 Prozent – maßgeblich getrieben von den Spritpreisen, die um fast 50 Prozent anzogen. Allgemein erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland in dem Zeitraum um rund 30 Prozent.“ (Spiegel)
„War die jährliche Preissteigerung in den letzen Jahren einmal unter der Inflationsrate?“
Mmh, da bist du wohl einem wirtschaftstheoretischem Paradox auf der Spur. Bleib da dran! Wenn du Preissteigerung von der Inflation entkoppeln kannst, wartet der Nobelpreis und noch viel mehr Lob vom Neoliberalismus.
Zunächst glaube ich nicht, dass die HAVAG besonders ineffizient arbeitet. Ich glaube vielmehr, dass Einige hier persönliche Vorbehalte gegen den ÖPNV in Halle haben. Aber wer sich die Stadtstruktur mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern einmal anschaut, dem muss klar sein, dass wir ohne eine starken schienengebundenen Nahverkehr täglich stillstehen würden. Und zwar komplett.
Ich frage mich jedoch, wie wir bei der derzeitigen Spardebatte (200 Mio € Kassenkredite über Limit) weiter über (teilweisen) kostenlosen Nahverkehr nachdenken können.
Die Erfahrungen zeigen auch, dass nicht der Umstand „kostenlos“ die Nutzerzahlen sinnvoll steigert, sondern ein brauchbaren Angebot. Wie bereits von anderen geschrieben, fährt die HAVAG schon heute im Schülerverkehr auf einigen Linien am Limit. Ein kostenloser Schülernahverkehr ist hier sicher kontraproduktiv.
Hallo, wir sollen das Auto stehen lassen
aber die Fahrpreise für die Straßenbahn
werden erhöht. Jetzt noch eine City-Maut für die Autofahrer? Leute, irgendwie habt ihr etwas am Kopf.
Klar, damit eine der ärmsten Städte nicht noch aus dem Tal kommt. Wir haben schon die wenigsten Autos, da muss es noch weniger werden, bevor hier Leute noch Arbeit finden und nicht mehr Protest wählen wollen.
Wo will die Stadt Zuschüsse erhöhen, wenn sie kein Geld mehr hat und die Wirtschaft eher schlecht ist, zumindest im Vergleich zu Leipzig.
Man hat er versäumt in Halle nötige Wirtschaft anzusiedeln und wirft jetzt nun das Geld zum Fenster raus?
Warum ist es nicht möglich, den Parteien endlich mal begreiflich zu machen, dass einfach keine Kohle mehr da ist? Abwählen!