Hallunkenschunkel stellt den Betrieb ein
Von einem neuen Fahrzeug war im vergangenen Jahr die Rede. Passiert ist nichts. Stattdessen war die Hallunkenschunkel öfter kaputt, kollidierte sogar einmal mit einer Straßenbahn. Und nun ist nach zweieinhalb Jahren Schluss.
Die Wittenberger Altstadtbahn GbR stellt den Betrieb des Touristenbusses ein. Nach Angaben des Eigentümers erweitert das Unternehmen sein touristisches Kerngeschäft mit dem Ausbau der noch lukrativeren Schiffsflotte in der Lutherstadt Wittenberg. Reparaturbedingte Ausfallszeiten des Busses während der Hauptsaison hätten zuletzt den finanziellen Erfolg geschmälert.
Die Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH sucht nun nach einem neuen Betreiber. Die Touristenzahlen der Händelstadt Halle (Saale) mit zuletzt mehr als 405.200 Übernachtungsgästen in 2015 rechtfertigen das erfolgreiche Betreiben eines Touristenbusses wie die „Hallunken-Schunkel“.
Der Touristenbus – mit bisher 72 Sitzplätzen, Panoramadach und beheizten Wagen – schafft als barrierefreies Angebot einen attraktiven Mehrwert zu bereits etablierten touristischen Führungsprodukten wie Turmbesteigungen, Stadtrundgängen sowie Rundfahrten mit historischen Straßenbahnen.
Vor allem die Nachfrage an Charterfahrten für Reisegruppen, Tagungsgäste, Firmen- und Familienveranstaltungen stieg in den vergangenen Monaten stetig. Wer nicht fußläufig Halles Altstadt erkunden oder einen Eindruck von der Saale und Halles gründerzeitlichen Norden gewinnen möchte, nutzte die täglich bis zu sechs gebotenen Stadtrundfahrten auf vier verschiedenen Routen mit 25 touristischen Sehenswürdigkeiten.
Gästelieblinge waren die beiden Nachmittagsfahrten in „Halles Norden“ (15:30 Uhr) und die Tour „Grünes Halle“ (14:00 Uhr) mit Streckenpunkten jenseits der Altstadtroute: Giebichenstein-Viertel, Saale, Weinberg-Campus, Saline-Insel, Reileck, Bergzoo und Botanischer Garten.
Touristische Auswertung:
Während der touristischen Saison (April 2014 bis Oktober 2016) war die „Hallunken-Schunkel“ 85 Wochen im Einsatz mit durchschnittlich 275 Gästen pro Woche und insgesamt 23.375 Fahrgästen, das ergab die Auswertung des Buchungskalenders der Tourist-Information Halle (Saale). Über den Infopunkt erfolgten Reservierungen und Kartenverkauf für die „Hallunken-Schunkel“.
Die Stadt Halle (Saale) hat 2015 erstmals in ihrer Geschichte die Marke von 400.000 Übernachtungen überschritten. Mit 405.260 Übernachtungen wurde das Rekordhoch von 2014 um 3,7 Prozent übertroffen (2014: 390.918 Übernachtungen), so das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt (StaLa). Bei den Ankünften (Tagesgästen) legte die Händelstadt sogar um 6 Prozent zu (214.448 gegenüber 202.516 in 2014).
Seit dem Jahr 2000 hat die Händelstadt damit 155.000 Übernachtungen hinzugewonnen und verzeichnet seit 2008 (285.800 Übernachtungen) nur noch Wachstumsraten. Über beide Zeiträume zählt die Stadt Halle (Saale) die größten touristischen Zuwächse in Sachsen-Anhalt.
Brauchen wir denn einen Betreiber aus Wittenberg ,ist Halle nicht selber in der Lage soetwas auf die Beine zustellen.Brauchen wir den Tourismus nicht.Habe den Zug öfters gesehen und er war immer voll.
Na dann betreib’ doch mal. Wenn aus Halle eben keiner Lust dazu hat, aber dafür einer aus Wittenberg die Erfahrung mitbringt, warum nicht?
Uh, Vorsicht, grad verstecken sich sicher ganz viele, damit Ihnen der OB das Ding nicht „aufeinigt“.
Hat nicht erst kürzlich ein Herr Voss was von sinkenden Übernachtungszahlen gefaselt und das weil es an HOtelkapazitäten fehlt?
Wer den Bus betreibt und ob er den Bus betreibt, ist eine unternehmerische Entscheidung.
So lange nicht zwischen Übernachtungen von Geschäftsleuten und Touristen unterschieden wird, ist die Diskussion zu den angeblichen Steigerungen der Tourismuszahlen nur leeres Geschwätz und Selbstbeweihräucherung des Stadtmarketings. Bei guter Wirtschaftslage steigen die Übernachtungen überall, mit und ohne Touristenschaukel.
Endlich wurde der Betrieb eingestellt. Mit Schneckentempo durch die Rush Hour muss nicht sein. 😉
Die Hallunkenschunkel war eine absolute Zumutung für den Verkehr.
😉
Na dann machst gut.War der erste Fahrer dieser Sache. Die Idee war gut aber wenn Mann nur auf Gewinn aus ist!!!!
Verschrotten!
Der Betreiber wollte doch die anfällige Zugmaschine ersetzen, ist doch wohl aber den alten Zug nicht losgeworden.
Die Mühle nach dem Unfall mit der Straßenbahn wiederherzustellen war wahrscheinlich der endgültige Todesstoß für das Ding.
Auch die Auslastung war nicht so wie die eigentlich hätte sein können. Nach meinen Beobachtungen war es meist unter 50%, an Regentagen fielen gar Fahrten aus, weil nur 3 Hanseln einstiegen…
Ich werd diese komische „Hallunken Schunkel“ jedenfalls keinesfalls vermissen, schon alleine diese dämlichen Touren die da gefahren wurden waren doch eine Zumutung für alle anderen Verkehrsteilnehmer…
Da stimme ich Dir zu.
Gerade im nachmittäglichen Berufsverkehr, mit diesem überlangen und breiten Gespann im Schneckentempo (quasi Schrittgeschwindigkeit), auch noch die Hauptverkehrswege der Stadt zu blockieren, (R.-Franz-Ring, Uni-Ring, Hanse-Ring, Seebener Straße, Reilstraße) war doch im Grunde ein Unding und mehr als eine Zumutung.
Durch die Überlänge konnte man die Juckelkiste auch kaum überholen und es bildete sich dahinter immer eine lange Schlange an Fahrzeugen mit genervten Insassen.
Der Name „HallunkenSchunkel“ war nicht glücklich gewählt, denn schon die Aussprache ist irgendwie holprig, das fließt dem Hallenser nich so über de Zunge.
Das lange Ding hat auch nicht die Herzen der Hallenser erobert und wurde eher als eine weitere künstliche und vorsätzlich geschaffene Verkehrsbehinderung empfunden.
Ich bin froh, daß es endlich außer Dienst gestellt ist. Hoffentlich auf Nimmerwiedersehen.