Industrie in Sachsen-Anhalt im ersten Quartal noch ohne Corona-Delle
Durch die Corona-Krise gibt es in allen Sparten einen deutlichen Konjunkturrückgang. Davon sind aber im I. Quartal 2020 in Sachsen-Anhalt zunächst nur kleine Auswirkungen zu merken. Das Verarbeitende Gewerbe/Bergbau Sachsen-Anhalts weist einen Gesamtumsatz von 9 580 Mill. EUR auf. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, sanken damit die Gesamtumsätze im Vorjahresvergleich um 1,5 %. Waren die Inlandsumsätze noch stabil (+0,1 %), so gingen die Auslandsumsätze um 4,9 % zurück. Diese Entwicklung kann jedoch noch nicht als Ausdruck einer Corona-bedingten Wirtschaftsabschwächung interpretiert werden. Dafür ist die Datenlage des Frühjahrsquartals zu wenig eindeutig.
Die Zahl der Betriebe blieb gegenüber dem I. Quartal 2019 nahezu unverändert. Auch die Beschäftigung sendete keine klaren Abschwächungssignale: bei 0,5 % weniger tätigen Personen und um 3,0 % erhöhten Entgelten nahm die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden um 2,0 % ab.
Unerwartet ist die Entwicklung der Auftragssituation. Der Eingang neuer Aufträge wies ein Plus von 2,6 % auf, wobei sich der Zuwachs im Quartalsverlauf sogar beschleunigte. Sowohl das Inland als auch das Ausland trugen zur positiven Orderentwicklung bei. Die Auftragsbestände der auftragsorientierten Industrie gaben hingegen um 4,7 % nach. Das Auftragspolster ist dünner geworden.
Diese Aussagen traf das Statistische Landesamt anhand aktuell vorliegender vorläufiger Daten.
Bei den befragten Betrieben handelt es sich um Betriebe mit mindestens 50 tätigen Personen im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.
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