Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IHW) erwartet nur mäßiges Wirtschaftswachstum in Deutschland

Die deutsche Wirtschaft wird nach der Winterrezession und trotz gestiegener Zinsen in den kommenden Quartalen in mäßigem Tempo expandieren, denn mit sinkender Inflation und erhöhter Lohndynamik wird der private Konsum wieder zulegen. Nach der Sommerprognose des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 um 0,3% zurückgehen, für das kommende Jahr ist ein Zuwachs von 1,7% prognostiziert.
Im Sommer 2023 deuten Stimmungsindikatoren auf einen weltweiten Aufschwung in den Dienstleistungsbranchen, die Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe bleibt aber schwach. In Europa belasten auch im langjährigen Vergleich hohe Energiepreise. Hohe Inflation und gestiegene Leitzinsen dämpfen die Konjunktur in den meisten Weltregionen. Allerdings gehen die Inflationsraten nach und nach zurück, und die Leitzinsen werden nur noch wenig steigen. Für das zweite Halbjahr 2023 ist damit zu rechnen, dass die US-Produktion lediglich in etwa stagniert. Im Euroraum dürften die Reallöhne bei noch steigender Lohndynamik ab der zweiten Jahreshälfte nicht mehr sinken, und die Rezession wird zu einem Ende kommen. In China setzt sich die Erholung mit mäßiger Dynamik fort. Insgesamt bleibt die Dynamik der Weltwirtschaft im Jahr 2023 verhalten.
Die deutsche Wirtschaft war im Winter in der Rezession. Ausschlaggebend war die Schwäche des privaten Konsums aufgrund der inflationsbedingt rückläufigen real verfügbaren Einkommen. Zudem sank der Staatskonsum im ersten Quartal außergewöhnlich deutlich. Anders als das Bruttoinlandsprodukt hat die Bruttowertschöpfung allerdings zu Jahresbeginn zugenommen. Die Diskrepanz erklärt sich zum Teil aus der Schwäche des privaten Konsums, welche über geringere Umsatzsteuern das Bruttoinlandsprodukt stärker dämpft als die Wertschöpfung. In den kommenden Quartalen dürfte der Konsum wieder zunehmen, auch weil die günstige Arbeitsmarktlage den Beschäftigten Arbeitsplatzsicherheit gibt. Bislang haben Arbeitskräftemangel und hohe Inflation zwar wenig auf die Tariflöhne durchgeschlagen, die Effektivverdienste steigen aber kräftiger. Zudem sind Tarifverträge derzeit für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer günstiger, als die Lohnerhöhungen nahelegen, weil diese häufig als Inflationsausgleichsprämien sozialversicherungs- und lohnsteuerbefreit sind. Da gleichzeitig die Preisdynamik langsam zurückgeht, werden die Realeinkommen wieder etwas zunehmen. Von den Exporten sind kaum Impulse zu erwarten, denn die Weltkonjunktur bleibt träge, und wichtige deutsche Exportbranchen haben Probleme mit ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Die Bruttoanlageinvestitionen, insbesondere in Bauten, werden von den gestiegenen Finanzierungskosten gedämpft. „Alles in allem wird die Produktion in Deutschland im weiteren Jahresverlauf wieder moderat zulegen“, sagt Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident des IWH. „Für das Jahr 2023 insgesamt ergibt sich allerdings ein Rückgang um 0,3%, für 2024 prognostizieren wir einen Zuwachs von 1,7%.“ Für das Jahr 2023 ist mit einer Inflationsrate von 6,1% und für 2024 mit 2,7% zu rechnen.
Ein Risiko für die Konjunktur liegt in der Unsicherheit über die Höhe des Potenzialwachstums in Deutschland. Nach vorliegender Prognose nimmt die Produktion ab Ende 2023 mit recht kräftigen Raten zu, sodass sich die Wirtschaft ihrer Normalauslastung nähert. Allerdings herrscht verbreitet Arbeitskräftemangel, und in wichtigen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes, etwa in der Chemieindustrie, dürfte Kapital obsolet geworden sein. Es ist also nicht sicher, dass für die prognostizierte Expansion ausreichende Kapazitäten vorhanden sind.
Das ist auch kein Wunder, denn dieses Institut und seine Protagonisten sind in der Branche auch als eher mäßig bekannt. Um es vorsichtig auszudrücken….
Es ist ein eher gutes Institut, da ehrlich Daten genannt werden..
Es hat die Investruine Intel in Magdeburg treffend vorausgesagt, sogar gegen Lobbypolitik.
Mit der AgD an der Macht hätte D mindestens so ein hohes Wirtschaftswachstum wie China.
Wir zahlen jetzt eben sehr viel für unsere Energie, erst kam das Gas aus Russland und jetzt aus Amerika…ist logisch dass es teurer ist. Noch dazu ziehen unsere Unternehmen jetzt nach Amerika weil sie da natürlich keine Überfahrt fürs Gas bezahlen müssen. Ist halt billiger.
Daran erkennt man wieder den „Weitblick“ deutscher Politik 😉
Du bist ja ein ganz Schlauer. Fast wie diese „Wissenschaftler“ aus Halle
Da ist noch nix gebaut, aber ihr schwafelt von Investruine. Spinner. Für euch kommt das Geld aus dem Automaten und muss gar nicht erst durch die Wirtschaft erarbeitet werden.
Rot Front Genossen!
Im Gegensatz zu dir haben die IWH Grossklappen aber einen Plan B: die verpissen sich mit ihren üppigen Pensionen einfach wieder in den Westen. Während du hier verbittert auf mehr Stütze hoffst.
„Und Intel ist einer der schwächsten Hersteller.“
Intel weltweit Nummer 2 in der Halbleiterbranche. So sieht Schwäche aus.
Alter meint er das ernst?
„Und Intel ist einer der schwächsten Hersteller. “
🙂 🙂 🙂 Da hat jemand richtig viel Ahnung von der Tech Branche.