Klimaresiliente Gesundheitssysteme und Schutz tropischer Wälder: Leopoldina beteiligt sich an Beratungen zur Weltklimakonferenz COP30
Im Vorfeld der Weltklimakonferenz COP30, die seit dem 10. November bis zum 21. November in Belém/Brasilien stattfindet, beteiligte sich die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina an der Erarbeitung von zwei internationalen Erklärungen. Eine stellt die Bedeutung tropischer Wälder als intakte Ökosysteme und wichtige Kohlenstoffsenken in den Mittelpunkt und formuliert Handlungsempfehlungen für deren Schutz. Die zweite verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit und unterstreicht, wie wichtig es ist, beides wie im „Belém Health Action Plan“ zusammenzudenken.
Regenwälder bedecken weltweit über 18 Millionen km2 Land, vor allem in Mittel- und Südamerika, Afrika und Südostasien. Als intakte Ökosysteme speichern sie enorme Mengen des Treibhausgases CO2, sie sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere, aber auch die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen. Unter der Federführung der Brasilianischen Akademie der Wissenschaften (Academia Brasileira de Ciências) veröffentlichten über 30 Wissenschaftsakademien, darunter zahlreiche Nationalakademien, Handlungsempfehlungen, die die Bedeutung der tropischen Wälder unterstreichen. Die Akademien sprechen sich für den Schutz der Regenwälder aus und betonen, dass dazu unter anderem die internationale Zusammenarbeit bei der Erforschung, Datenerhebung und dem Datenmonitoring, aber auch bei der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern beitragen kann. Auch die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, beispielsweise im nachhaltigen Tourismus oder in der nachhaltigen Landnutzung, kann Regenwälder langfristig schützen. Als Ansatz, um Klima- und Biodiversitätsschutz gerecht zu finanzieren, schlagen sie zudem vor, Ökosystemleistungen mit einzurechnen.
Die von der Leopoldina unterzeichnete „Executive Summary“ steht auf der Leopoldina-Website zum Download bereit: www.leopoldina.org/cop30-2025
Der enge Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit ist eine der zentralen Zukunftsfragen. Als Wissenschaftsakademie unterstützt die Leopoldina dieses Thema mit Nachdruck: Unter der Federführung der US-amerikanischen National Academy of Medicine und der brasilianischen Academia Nacional de Medicina haben sich medizinische Wissenschaftsakademien in der „Global coalition of academies of medicine for COP30” zusammengeschlossen. In ihrer gemeinsamen Erklärung heben die Akademien diesen Zusammenhang hervor und unterstützen den von WHO und brasilianischem Gesundheitsministerium vorgelegten „Belém Health Action Plan“, der als Schlüsselrahmenwerk in die Verhandlungen der Weltklimakonferenz eingebracht wird und als Leitfaden für klimaresiliente, gerechte und nachhaltige Gesundheitssysteme dient.
Die Erklärung im Wortlaut: „As National Academies of Medicine and medical divisions of Academies of Sciences from across the world, we affirm our shared commitment to advancing health in the face of the climate crisis. We recognize the Belém Health Action Plan as a critical global framework for implementation that also underscores the inseparable link between climate change and human health. Together we voice our support for collective action that safeguards the health and well-being of all people now and for generations to come.“










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