Klimawandel wird zum Stresstest für Wasserverbände in Sachsen-Anhalt
Mit dem fortschreitenden Klimawandel wachsen auch die Anforderungen an die sachsen-anhaltische Wasserwirtschaft. Darauf hat Umwelt-Staatssekretär Dr. Steffen Eichner heute beim „Tag der Wasserwirtschaft“ in Magdeburg hingewiesen. „Wenn sich einerseits Starkregen und Hochwasser häufen, es andererseits aber im Sommer längere Hitzeperioden gibt, ist das für alle Wasserverbände im Land ein enormer Stresstest. Hier braucht es intelligente Lösungen, wie Wasserabfluss nach starken Regenfällen und Wasserrückhalt für lange Trockenphasen in Einklang gebracht werden können.“
Eichner verwies in diesem Zusammenhang auf ein laufendes Pilotprojekt des Unterhaltungsverbands „Trübengraben“ im Landkreis Stendal, das vom Umweltministerium mit knapp 163.000 Euro gefördert wird. „Die Frage lautet: Wie können wir unsere Gewässer für den Klimawandel fit machen? Im Fokus des Vorhabens steht die Reaktivierung und Sanierung von Stauanlagen. Ende 2024 sollen Ergebnisse vorliegen, wie sich Wasserabfluss und -rückhalt durch zielgenaues Staumanagement verknüpfen lassen. Diese Erkenntnisse können einerseits dazu beitragen, vor Ort das Niedermoorgebiet Trüben aufzuwerten, und andererseits auch von den weiteren 27 Unterhaltungsverbänden im Land genutzt werden.“
Mit Blick auf die geplante Novelle des Landes-Wassergesetzes betonte der Staatssekretär: „Die Abstimmungen zwischen den Ministerien sind auf der Zielgeraden. Ich bin optimistisch, dass das Kabinett den Gesetzentwurf zeitnah beschließen und in den Landtag einbringen wird. Das Wassermanagement in Sachsen-Anhalt muss zukunftsfest aufgestellt werden, um das Land vor allem gegen extremen Starkregen sowie längere Hitze- und Dürrephasen zu rüsten.“ Die Novelle sieht u. a. vor, dass Wasser künftig im Land verstärkt zurückgehalten wird, um regionale Wasserhaushalte in den Sommermonaten zu stabilisieren. Während an großen Flüssen wie Elbe und Saale weiterhin die ökologische Durchgängigkeit und damit auch der Abfluss großer Wassermassen im Fokus steht, sollen an kleineren Gewässern vor allem Stauanlagen saniert oder neu gebaut werden.
Hintergrund:
Der sachsen-anhaltische „Tag der Wasserwirtschaft“ wird jährlich vom Wasserverbandstag e.V. Bremen | Niedersachsen | Sachsen-Anhalt organisiert. Er vertritt nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitgliedsverbände aus allen Bereichen der Wasserwirtschaft. Dazu gehören vor allem Zweckverbände für Trink- und Abwasser, Unterhaltungsverbände für Gewässer, Wasser- und Bodenverbände sowie Deichverbände.
Zum Wassermanagement gehört auch ein Verbot zur Wasserentnahme aus dem Hufeisensee für einen Golfplatz. Oder private Pools.