Kunst gegen zugeparkte Kreuzungen in Halle-Neustadt
In den kommenden Jahren sollen diverse Kreuzungsbereiche in den Wohnquartieren in Halle-Neustadt umgestaltet werden. Bewohner und Künstler sollen dabei gemeinsame Lösungen finden.
„Damit wird einerseits eine höhere Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer erzwungen, andererseits dient die kostengünstige Maßnahme zur Förderung der Interaktion und Partizipation im Quartier“, begründet die Stadt die Maßnahme.Rund 50.000 Euro sollen dafür in den Jahren 2022 und 2023 ausgegeben werden.Die Wohnstraßen in den einzelnen Wohnkomplexen würden heute noch durch parkende Autos dominiert, „dass gerade für schwache Verkehrsteilnehmer Unübersichtlichkeiten bestehen“, so die Stadt.
Auch für die großen Straßenquerungen in der Hallorenstraße und an der Magistrale sollen Lösungen gefunden werden.
Kunst gegen die Auto-Deppen. Das gefällt mir.
Straßenquerungen an der Magistrale gibt es doch. Heißen Fußgängerüberweg und sind sogar noch mit Ampeln bestückt. Die Brücken wurden ja leider nach der Wende abgerissen. Leider sind die Leute teils zu faul an den Ampeln zu warten und gehen lieber zwanzig Meter weiter davon oder dahinter über die Magistrate. Dadurch bringen sie sich dann selbst in eine Gefahrensituation wenn die Autos herangefahren kommen. Und in Kreuzungsbereichen “ geparkte“ Autos müssten einfach deutlich durch das OA kontrolliert und entsprechend Verwarnt werden. Da wäre es auch für die schwachen Verkehrsteilnehmer kein Problem die Straße/ Kreuzung zu überqueren. In der nördlichen Innenstadt hat früher das OA mit einem Maßband den Kreuzungsbereich ausgemessen und die Autos welche zu Nahe standen verwarnt. Fand selbst ich als Autofahrer gut da es wirklich unübersichtlich war. Egal ob als Fahrer oder Fußgänger.
Was bitte schön sind „schwache Verkehrsteilnehmer“?
Nehmen wir z. B. die Bushaltestelle Zollrain kurz vor der Magistrale: Hier sind es 20-30 Meter bis zur Ampel. Aber nein, es wird schön über eine vierspurige Hauptstraße gegangen, und das auch von älteren Herrschaften mit Rollator. Und nicht nur von Personen, die aus dem Bus steigen, sondern auch von denen, die aus dem Viertel kommen. Fast niemand geht die paar Meter bis zur Ampel. Helfen würde ganz einfach ein entsprechend hohes Hindernis im Grünstreifen.
Und jetzt komme mir keiner damit, dass wäre eine Sichtbehinderung.
Ich würde da generell die Künstler der Firma Wetterau Autoservice in Halle bevorzugen. Die erstellen eine fahrbare Installation und zeigen so die neue Mobilität der Falschparker. Auch lassen sich hier natürlich Kosten drücken, da Wetterau sicherlich „direkt“ abrechnen wird.
Grüße
Die ganze Kritik an abkürzenden Fußgängern zeigt eher ein ganz anderes Problem: Halle-Neustadt wurde – genau wie Brasília, die ungefähr zur selben Zeit geplante und gebaute Hauptstadt Brasiliens – vorrangig für den Autoverkehr geplant, Fußgänger kamen nur als Randnotiz vor (in Brasília noch mehr als in Halle-Neustadt). Es wurden breite Straßen zwischen aufgelockerten Großbauten gebaut, auf denen der Autoverkehr möglichst ungehindert fließen sollte. Von Fußgängern wurde erwartet, dass sie über Brücken, durch Tunnel oder an gelegentlichen, speziell gesicherten Übergängen die breiten Straßen überqueren und dafür auch – zusätzlich zu den bereits durch die aufgelockerte Bebauung weiteren Wegen – Umwege in Kauf nehmen, die vormals undenkbar waren. Es wurden also für die natürlichste Art der Fortbewegung künstliche Barrieren geschaffen, damit sie nicht unvorhergesehen dem Auto im Weg waren. Und alles wurde mit der „Sicherheit“ und dem „Schutz von schwächeren Verkehrsteilnehmern“ begründet.
Trampelpfade sind eher ein Zeichen für schlechte Planung als für schlechte Fußgänger.
„Von Fußgängern wurde erwartet, dass sie über Brücken, durch Tunnel oder an gelegentlichen, speziell gesicherten Übergängen die breiten Straßen überqueren und dafür auch – zusätzlich zu den bereits durch die aufgelockerte Bebauung weiteren Wegen – Umwege in Kauf nehmen“
Das war schon immer der Grundfehler, den Fußgängern Umwege und Gefälle (Treppen, Schrägen) aufzuzwingen, während der beste Weg für Autos freigeräumt wurde. Auch so kann man immer mehr Fußgänger zu Autofahrern machen.
§ 32 (1) StVO – Es ist verboten, (…) oder Gegenstände auf Straßen zu bringen oder dort liegen zu lassen, wenn dadurch der Verkehr gefährdet oder erschwert werden kann.