Lässt OB Wiegand TOOH-Konsolidierungskonzept platzen?
Im Februar hatte der Stadtrat das Konsolidierungskonzept für die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) beschlossen. Das sieht unter anderem eine Streichung des Weihnachtsgelds und eine Reduzierung der Arbeitszeit um fünf Prozent vor.
Doch jenes Konzept könnte obsolet sein. So zumindest deuten Stadträte Aussagen von Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Der soll sich plötzlich gegen einen Eigenbeitrag der Mitarbeiter im Rahmen der Konsolidierung ausgesprochen haben. Das zumindest gab nt-Intendant Matthias Brenner auf einer Protestkundgebung der Bühnen-Mitarbeiter am Dienstag bekannt. Er wolle einem Haustarifvertrag nicht zustimmen. „Wir haben einen Beschluss“, merkte Tom Wolter dazu an. Und Bodo Meerheim (Linke) begrüßte zwar grundsätzlich die Intention, schließlich habe das seine Fraktion schon immer vorgeschlagen. Doch wollte er wissen, ob dies nun eine abgestimmte Verwaltungsmeinung sei und woher das Geld komme. Doch Antworten gab es nicht. Finanzdezernent Egbert Geier war überrascht von solchen Aussagen. Jetzt soll sich Wiegand im Hauptausschuss dazu äußern.
Den Bühnen droht unterdessen noch an anderer Stelle Ungemach. Denn das ohnehin klaffende Loch von fast 2 Millionen Euro, zu dessen Schließung Halle gern Mittel aus dem Strukturanpassungsfonds verwenden möchte, könnte noch größer werden. Zum einen ist da der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst. Ohne Haustarifvertrag gilt dieser künftig und belastet die Bühnen um weitere 1,4 Millionen Euro. Und dann hat das Landesverwaltungsamt die Mittelfreigabe für die Gelder aus dem Verkauf der Anteile am Gaskonzern VNG zugunsten der TOOH bislang nicht erteilt. Dies habe Wiegand der Fraktionsvorsitzendenrunde mitgeteilt, so Bodo Meerheim (Linke).
Eine Menge Fragen zur Finanzierung, die nun auf Oberbürgermeister Wiegand zukommen. Im Juni-Finanzausschuss soll dann endlich auch der Wirtschaftsplan 2018 beraten werden. Und der dürfte weiteren Zündstoff bieten.
Neueste Kommentare