Land will offenbar der neuen vierten IGS in Halle nicht zustimmen – Linke fordern die Landesregierung auf, ihre Blockadehaltung zu beenden
Vor allem Gymnasien und Sekundarschulen sind in Halle (Saale) nachgefragt, wohingegen es bei den bestehenden drei Sekundarschulen wenig Nachfrage gibt. Doch die Pläne für eine 4. IGS stehen vor dem Aus. Das Land will keine Ausnahmegenehmigung erteilen. Laut Landesgesetzen könnte eine Sekundarschule bereits ab zwei Klassenzügen pro Jahr eingerichtet werden. Dagegen muss eine IGS über sechs Jahre hinweg mindestens 150 neue Schüler pro Jahr aufweisen. Das könnte in zwei Jahren leicht unterschritten werden, dagegen würde die Nachfrage später sogar bei über 200 Schülern pro Jahr liegen, die noch einen Platz an einer IGS benötigen. In den vergangenen Jahren gab es bereits Klageverfahren, weil in dieser Schulform nicht genügend Plätze bereitgestellt werden.
Die Fraktion Die Linke im halleschen Stadtrat kritisiert diw Landesregierung scharf und fordert das Land dazu auf, seine Blockadehaltung aufzugeben. „Halle braucht eine weitere Integrierte Gesamtschule. Das entspricht dem Willen der Eltern und den Bedürfnissen der Schüler*innen. Deshalb hat sich der Bildungsausschuss entsprechend positioniert. Immer mehr Hallenser*innen suchen Schulformen, die längeres gemeinsames Lernen möglich machen”, sagt Hendrik Lange, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke.
“Die neue Schule soll ein moderner neuer Schulbau werden. Dieser muss anhand der Größe geplant und gebaut werden, die den Bedürfnissen einer IGS entspricht. Wenn jetzt eine kleinere Sekundarschule gegründet wird, wird auch der Schulneubau kleiner werden und eine weitere IGS rückt in weite Ferne”, so Lange.
“Zu Bedenken ist auch, dass eine IGS auch Gymnasialschüler*innen anzieht und damit der Druck von den überfüllten Gymnasien nimmt. Zudem werden nur sehr wenige Lehrer*innen für Sekundarschulen ausgebildet und die Schulform leidet am meisten unter dem Lehrermangel. Der Einsatz von Lehrer*innen in der IGS ist wesentlich flexibler – das hilft auch dem Land.
Statt sich mit ideologischen Scheuklappen gegen das längere gemeinsame Lernen zu wehren und die Paragraphen streng auszulegen, sollte das Landesschulamt und das Bildungsministerium Vernunft und Augenmaß walten lassen. Schließlich ist nachgewiesen, dass die neue IGS die Mindestzahl von 1.000 (!) Schüler*innen weit überschreiten wird. Die Eltern und Schüler*innen Halles haben die Schulform verdient, die sie wollen.”
IGs sind nachgefragt, Schreibfehler!
„Zu Bedenken ist auch, dass eine IGS auch Gymnasialschüler*innen anzieht“
Das halte ich für ein Gerücht, das durch die Linkspartei in die Welt gesetzt wurde. Wer kann, besucht lieber ein richtiges Gymnasium und keine IGS. Die IGS sind nur der sozialistische Traum der Linkspartei, wieder Einheitsschulen einzuführen, die Noten nach politischer Einstellung vergeben und damit das Leistungsprinzip aushebeln.
selten so einen Schwachsinn gelesen….
Dass das ein Gerücht ist, das von der Linkspartei in die Welt gesetzt wurde halte ich für ein Gerücht, das von PaulisHallenser in die Welt gesetzt wird.
Du lebst im Wahn, meiner.
Vernünftige Eltern schicken ihre Kinder nicht um jeden Preis auf ein Gymnasium, sondern schauen, welche Ambitionen das Kind selbst hat. Wenn noch völlig unklar ist, ob es sich für bestimmte Fächer interessiert und/oder zum selbstständigen Erarbeiten von Themen fähig ist, dann ist eine Gesamtschule die richtige Wahl. Da kann man dann im Verlauf der Entwicklung sehen, wohin die Reise mal geht.
Und für ein Abitur ist es nie zu spät. Ich habe einst selbst welche kennengelernt, die erst einen Realschulabschluss und gar eine Ausbildung gemacht, und dann noch ihr Abitur nachgeholt haben. Im Alter von 10/11 Jahren steht überhaupt noch nichts fest.
Tatsächlich gab es bei so manchen Eltern die Überlegung, dass Kind auf eine IGS anstatt Gymnasium zu schicken.
Jedenfalls, so lange es im Osten nur das Turbo-Abi auf dem Gymnasium gibt.
„Turbo-Abi“ ist so ein typischer West-Begriff, genauso wie „Fremdbetreuung“, wenn man es wagt, sein Kind in den Kindergarten zu geben statt es zu Hause zu betreuen. „Turbo-Abi“ war in der DDR gang und gäbe (so wie die Kinder generell weiter waren als im Westen), und keiner hat sich beklagt.
In diesen „falschen“ Gymnasien werden aber die gleichen Abiturprüfungen abgelegt wie in den „richtigen“.
Seltsamerweise auch mit sehr guten Abschlussnoten. Haben jetzt die Schüler der „richtigen“ Gymnasien gar kein „richtiges“ Abitur?
„In diesen „falschen“ Gymnasien werden aber die gleichen Abiturprüfungen abgelegt wie in den „richtigen“.“
Das ist richtig, ich habe das nie bestritten.
„Seltsamerweise auch mit sehr guten Abschlussnoten.“
Ich fand das bis vor einiger Zeit auch recht seltsam, weil bei Leistungsvergleichen Abiturienten der IGS tendenziell schlechter abschneiden als Abiturienten regulärer Gymnasien. Woran liegt das? Ganz einfach: An den geschenkten Noten in der Qualifikationsphase. Hier wird ganz gezielt nachgeholfen.
Butter bei die Fische: Für die Behauptung aus dem letzten Satz bitte Belege beibringen, ansonsten werden Deine Beiträge, die einzig und allein der Diskreditierung von IGS dienen, in Zukunft gelöscht.
dbaumann,
ich versuche es mal so:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesamtschule#Debatten_%C3%BCber_die_Sch%C3%BClerleistungen
Da heißt es „Die ersten Ergebnisse des Zentralabiturs in Nordrhein-Westfalen für das Schuljahr 2009 zeigen, dass Gesamtschüler bei den zentralen Prüfungen schlechter abschnitten als Gymnasiasten“
und weiter geht es mit „Da das Abschneiden bei den zentralen Prüfungen jedoch nur einen kleineren Teil der Abiturnote ausmacht, unterschieden sich die Noten von Gesamtschülern und Gymnasiasten kaum.“
Von daher auch meine entsprechende Schlussfolgerung: Gesamtschüler schneiden bei den Abiturprüfungen schlechter ab, haben aber in etwa den gleichen Abischnitt wie Gymnasiasten, was an den Vornoten in der Qualifikationsphase liegt. Wie kann es sein, dass leistungsschwache Schüler die besseren Vornoten haben? Das ist doch völlig unlogisch. Wer mal genauer darüber nachdenkt, wird da ins Grübeln kommen.
Versuch gescheitert…
Wikipedia ist weder ein Beleg, noch eine seriöse Quelle. Du schlussfolgerst und lieferst nirgendwo einen Beweis für Deine Aussage: „Hier wird ganz gezielt nachgeholfen.“
Unterlass bitte in Zukunft das IGS-Bashing ohne Beweise für Deine Aussagen. Du darfst gerne weiter Deine Abneigung der Schulform gegenüber zum Ausdruck bringen, aber bitte ohne haltlose Unterstellungen.
@dbaumann
Danke für diese klare Ansage!
Muss ich komplett widersprechen. Meine Kinder sind beide auf einer IGS trotz vorhandener Gymnasialempfehlung. Für diese Schulform gibt es sehr gute Gründe. Ein Jahr mehr Zeit statt „Turbo-Abi“, oft ein sinniges Ganztags-Konzept und auch ein pädagogisches Konzept, welches mit Leben gefüllt und nicht nur eine verschriftliche Blase ist. Fächer wie Hauswirtschaft und anderer lebenspraktischer Unterricht ergänzen die klassischen Lernfächer. Die Schulen sind meist integrativ und das Miteinander der Schüler auf verschiedenen Leistungsniveaus fördert die sozialen Kompetenzen jedes einzelnen. Auf meine eigenen Kinder blickend kann ich nur sagen: Alles richtig gemacht. Natürlich will ich damit die Gymnasien nicht schlecht machen. Es ist für jeden was passendes dabei. Ich sehe es aber unterm Strich so, dass tendenziell die IGS immer gefragter sein wird.
Die einzigen, die ideologisch Argumentieren ist die Linke. Wenn für eine vierte IGS nicht dauerhaft ausreichend Schüler vorhanden sind, kann es keine weitere IGS geben. Stattdessen werden die Lehrkräfte vermehrt gebraucht, Deutschkompetenzen in Vorschule und Grundschulen ausbauen, nachdem in Halle mittlerweile 50 Prozent der neuen Schüler über wenig bis keine Deutschkompetenzen verfügen.
„Die einzigen, die ideologisch Argumentieren ist die Linke. Wenn für eine vierte IGS nicht dauerhaft ausreichend Schüler vorhanden sind, kann es keine weitere IGS geben. “
Wo steht dies im Text oben? Dauerhaft gibt es enorme Nachfrage nach einer weiteren IGS, weil einfach längeres gemeinsames Lernen nachgefragt ist.
Sekundarschulen sind aus der Zeit gefallen.
Die hamm doch nur keene Lährer, man ey