Laternenfest künftig mit Mehrweggeschirr statt Plaste

Plaste und Elaste aus Schkopau – aber nicht in Halle. Städtische Veranstaltungen und Märkte sollen ab dem Jahr 2021 frei von vermeidbarem Plastikmüll sein. Das geht aus einer Mitteilung von Kulturdezernentin Judith Marquardt an den Stadtrat hervor. Im vergangenen Herbst hatte der Stadtrat beschlossen, dass die Stadt dazu Vorschläge in den Stadtrat einbringen soll.
Bereits ab diesem Jahr soll es Getränke bei städtischen Veranstaltungen wie dem Laternenfest nur noch Mehrweggeschirr geben. Imbissbetreiber müssen ihre Speisen auf Mehrweggeschirr anbieten oder biologisch abbaubare Materialien zu verwenden. „Der Verkauf von Einwegflaschen aus Kunststoff wird ab 2019 untersagt“, so Marquardt.
Zudem werde man bei Ausschreibungen für künftige Veranstaltungen und Märkte die Verwendung von Mehrweggeschirr oder von biologisch abbaubaren Materialien und Verpackungen verbindlich einfordern. In der neuen städtischen Marktsatzung, die der Stadtrat zu Diskussion bekommen hat, sind bereits ein Verzicht auf Einweggeschirr und Einwegflaschen vorgeschrieben.
Im kommenden Jahr will die Stadt die Maßnahmen evaluieren, also schauen, ob es was gebracht hat.
Sollte sich etwa mal ausnahmweise die Vernunft durchsetzen? Es geschehen noch Wunder in dieser Stadt.
Solch wundersame Einsicht kommt zwar reichlich spät, aber immerhin.
Gibt es das bei euch in Erfurt auch?
Mehrweg bei „Volksfesten“ ist unhygienisch, für die Konsumopfer beim Laternenfest allerdings völlig ausreichend. 😀
Es gibt übrigens biologisch abbaubare Einwegalternativen auf Maisbasis, man muss es nur wollen. Besser als („Energie“)Mais zu verheizen ist es allemale.
Bei Veranstaltungen mit freiem Eintritt z. B. auf dem Marktplatz in Halle macht es keinen Sinn, die Caterer zur Benutzung von Mehrwegtrinkgefäßen zu zwingen. Wo ist da ein Verbesserungpotential?
80-85 % des bei jeder Veranstaltung enstehenden Müllberges, kommt durch von den Gästen mitgebrachte Gefäße, Flaschen und Gläser, die einfach auf dem Marktplatz liegen bleiben.
Ich bin für eine Benutzung von Mehrweggeschirr.
Vorausgesetzt, dass städtischerseits sichergestellt ist, dass die Gäste der Veranstaltungen auf mitgebrachte Sachen, die zu Müll führen, kontrolliert werden.
Ferner sollte bei einem Zwang zu Mehrweggeschirr z. B. auf dem Marktplatz die Wassersorgung und Abwasservorrichtung so eingerichtet sein, dass man als Caterer ohne das Verlegen von 30-40 Meter Wasserschlauch und die Einrichtung einer Abwasser Pipeline von eben der gleichen Länge, Möglichkeiten hat die hygienischen Vorschriften ohne Weiteres ein zu halten.
Beschlossen ist die Vorschrift schnell. Jedoch ohne entsprechende Investitionen in die Infrastuktur der Veranstaltungstätten, dürfte so manche Veranstaltung aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ohne Versorgung in die Planung gehen.