Mehr Hunde, weniger Beißvorfälle: 113 Mal haben Hunde in Sachsen-Anhalt zugebissen
Am 1. April jeden Jahres veröffentlicht das Landesverwaltungsamt Auszüge der Statistik zum Hunderegister des Landes. Darin abzulesen sind die Anzahl und Arten der Hunderassen und die registrierten Beißvorfälle.
Kontinuierlich ist von Jahr zu Jahr die Anzahl registrierter Hunde gestiegen. Waren es im Jahr 2017 noch ca. 109 000 Hunde, so wurden im Jahr 2021 mehr als 158 000 im Land Sachsen-Anhalt registriert. Dies bedeutet im Rückblick auf diesen 5-Jahreszeitraum einen Anstieg um mehr als 50 Prozent. Ein Zusammenhang zwischen dem Ausbruch der Corona-Pandemie und der Anschaffung von Hunden in sachsen-anhaltinischen Haushalten ist nicht erkennbar, da seit Jahren ein gleichmäßiger Zuwachs zu verzeichnen ist.
registrierte Hunde | Beißvorfälle | |
2017 | 109 419 | 93 |
2018 | 117 231 | 117 |
2019 | 131 093 | 120 |
2020 | 144 645 | 116 |
2021 | 158 392 | 113 |
„Dennoch, und das ist sehr erfreulich, können wir keinen signifikanten Anstieg der Beißvorfälle verzeichnen. Jeder Beißvorfall ist einer zu viel, aber das sinkende Niveau zeigt mir, dass sowohl die gesetzlichen Regelungen, wie z.B. die Einführung eines Wesenstests, Wirkung zeigen, als auch die Vermutung naheliegt, dass Hundehalterinnen und –halter umsichtig sind und beispielsweise Hundeschulen besuchen und sich der Verantwortung bewusst sind, wenn sie sich einen Hund anschaffen.“, so Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamtes.
Insgesamt 113 Hunde-Bissvorfälle wurden im Jahr 2021 in Sachsen-Anhalt gemeldet. 67 Mal waren Menschen betroffen, 32 Mal andere Hunde, 14 weitere Fälle betrafen Vorfälle mit anderen Tieren und 5 durch Hunde verursachte Sachschäden. Am häufigsten, nämlich 24 Mal, wurden Deutsche Schäferhunde bei den Bissvorfällen registriert.
Setzt man jedoch die Bissvorfälle je Rasse in das Verhältnis zu ihrer Population in Sachsen-Anhalt, liegt der Welsh Terrier mit 3,57 % vor dem Pitbull Terrier mit 2,3 %. Der Deutsche Schäferhund rangiert auf Grund seiner großen Verbreitung in dieser Negativstatistik mit
0,21 % auf Rang 10.
Seit Jahren führt der Labrador Retriever unangefochten die Statistik an. Es folgen: Deutscher Schäferhund, Jack Russell Terrier, Französische Bulldogge und Chihuahua auf den Plätzen 2 bis 5.
Diese und weitere statistische Angaben finden Sie auf den Internetseiten des Landesverwaltungsamtes. Die Angaben werden jährlich jeweils zum 1. April eines Jahres aktualisiert. Zu finden sind die Angaben unter Auszug aus dem Hundezentralregister (https://lvwa.sachsen-anhalt.de/service/hundegesetz-und-hunderegister/auszug-aus-dem-hundezentralregister/).
Hintergrund:
Am 1. März 2009 ist das Gesetz zur Vorsorge gegen die von Hunden ausgehenden Gefahren in Sachsen-Anhalt in Kraft getreten. Zweck dieses Gesetzes war es, Gefahren für die öffentliche Sicherheit vorzubeugen und abzuwehren, die mit dem Halten und Führen von Hunden verbunden sind. Hunde sind nach dem Hundegesetz so zu halten und zu führen, dass von ihnen keine Gefahren für die öffentliche Sicherheit ausgehen. Das Hundegesetz sieht in Abhängigkeit des Geburtstermins des Hundes, der Rassezugehörigkeit oder Fähigkeit zu sozialverträglichem Verhalten besondere Pflichten vor.
Die nach dem 28. Februar 2009 geborenen sowie alle gefährlichen Hunde werden seitdem durch die Einheitsgemeinden, Verwaltungsgemeinschaften und Verbandsgemeinden in einem zentralen Register erfasst; das Landesverwaltungsamt ist registerführende Behörde.
Nach einem Erfahrungszeitraum von vier Jahren sollten die Auswirkungen des Gesetzes durch die Landesregierung unter Mitwirkung der kommunalen Spitzenverbände und weiterer Sachverständiger überprüft werden. Die Ergebnisse der Evaluierung flossen in die ab
1. März 2016 gültigen Regelungen ein. Seitdem ist es Hundebesitzern untersagt, bestimmte Rassen zu züchten, zu vermehren oder mit ihnen Handel zu treiben.
Genau sieht das Zucht- Vermehrungs- und Handelsverbot vor, dass Hunde der Rassen
Pitbull-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, American Staffordshire-Terrier und Bullterrier
nicht mehr gezüchtet, vermehrt oder gehandelt werden dürfen. Dies gilt auch für entsprechende Kreuzungen untereinander und mit anderen Hunden. Das Verbot gilt sowohl für nicht gewerbliche als auch für gewerbliche Hundezüchter bzw. -besitzer.
Solche Beißhunde sofort erschießen
Nee.Einsperren.
Problem sind die Besitzer, denen das Wohlergehen ihrer Kampfhunde über denen das von Menschen gehen. Dieser Spruch „Der tut nix“ ist der 1. Indikator dafür extrem vorsichtig zu sein. Gefolgt von „Das hat er/sie vorher noch nie getan“
Gefolgt von „der will nur spielen“ und “ der will mich nur beschützen“…..
Hundebesitzer sollten eingesperrt werden.
Das was Herr Thomas Pleye da erzählt kann ich für die Hundebesitzer in Halle nicht bestätigen.
am besten jedem Hundehalter weiträumig aus dem weg gehen …. zumindest ich halte es so.
so vermeidet man jegliche Konfrontation und muss sich nicht unnötiger weise mit dem Hundehalter rumärgern.
Zumal mir aufgefallen ist, dass viele Hundehalter mit nem aggressiven Tier auch nicht versuchen deeskalierend zu wirken, sondern stehenbleiben und das Tier einfach ausrasten lassen. Laufen sich mehrere Hundehalter über den Weg hat man auch das Gefühl, dass die mit Absicht lange stehenbleiben, damit richtig die Fetzen fliegen. Einen gut erzogenen Hund erkennt man meiner Ansicht daran, dass er nicht austickt, wenn ein anderer Hund zugegen ist und er nur schaut und die – in den meisten Fällen – Trethupe bzw. überzüchtete, der Tierquälerei angrenzenden Mischung, aber ständig stresst.