Mehr Mitarbeiter und höherer Umsatz im Handwerk – wohl auch wegen Corona-Nachholeffekt
Der erste Corona-Lockdown hat auch das Handwerk deutlich getroffen, im zweiten Quartal hat es einen deutlichen Einbruch gegeben. Dafür meldet das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt für das dritte Quartal einen Aufwärtstrend. Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorquartal um 0,9 Prozent gestiegen, beim Umsatz ging es um 11,3 Prozent nach oben.
Allerdings lohnt sich auch ein Blick auf den Vorjahreszeitraum. Auch hier ist der Umsatz leicht um 0,4 Prozent gestiegen, allerdings lag die Zahl der Beschäftigten im zulassungspflichtigen Handwerk Ende September 2020 um 2,7 % unter dem Vorjahreswert.
Erstmals nach jahrelangem kontinuierlichem Umsatzwachstum wies auch das Bauhandwerk Rückgänge auf. So sanken die Umsätze im Bauhauptgewerbe um 3,1 % und im Ausbaugewerbe um 0,8 % im Vergleich zum gleichen Vorjahresquartal. Auf der anderen Seite gab es offensichtliche Nachholeffekte in den Gewerbegruppen, die vom pandemiebedingten Einbruch im II. Quartal 2020 stark betroffen waren. Im Gesundheitsgewerbe ergab sich ein Umsatzplus von 5,5 % im Vorjahresvergleich. Auch die Handwerke für den privaten Bedarf erzielten ein Plus von 1,8 %.
Unabhängig vom Vorjahresvergleich, der für die langfristige Entwicklungsbetrachtung bedeutsam ist, wird beim Blick auf den Vergleich zum II. Quartal 2020 in allen Gewerbegruppen eine deutliche Erholung von der coronabedingten Rückgängen sichtbar. Im Vergleich zum Vorquartal stieg der Umsatz in den zulassungspflichtigen Handwerksfirmen um 11,3 %. Dabei spielten die oben erwähnten Nachholeffekte eine wesentliche Rolle. So stieg der Umsatz der Augenoptiker um 47,8 % und bei den Friseuren um 35,4 %. Diese beiden Gewerbezweige verzeichneten im II. Quartal 2020 die stärksten Umsatzeinbrüche. Für den außergewöhnlichen Umsatzsprung im Kraftfahrzeuggewerbe um fast ein Drittel sind mögliche Erklärungen der Nachholeffekt, die zum 1. Juli 2020 temporär in Kraft getretenen Mehrwertsteuersenkung und sowie die ebenfalls seit Juli 2020 geltenden Umweltbonusprämie für Elektroautos und Plug-in-Hybride.
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