Reaktionen zum Terroranschlag von Halle
Superintendent Hans-Jürgen Kant vom Evangelischen Kirchenkreis erklärte: „In dieser Stunde stehen wir zutiefst erschrocken und traurig an der Seite der Menschen, die einen lieben Angehörigen oder Freund so grausam verloren haben. Wir denken an die jüdische Gemeinde hier im Paulusviertel und bitten Gott, dass er uns stärkt in unserem Bemühen um Frieden und in unserem Engagement für eine weltoffene, demokratische Gesellschaft.“
Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand: „Unsere Stadt wurde heute von einem schrecklichen Anschlag erschüttert. Zwei Menschen verloren ihr Leben; zwei weitere werden derzeit im Krankenhaus behandelt. Unser tiefes Mitgefühl gilt den
Angehörigen der Opfer. Die Sicherheitskräfte standen in Halle und dem Umland vor enormen Herausforderungen. Im Namen der Stadt Halle möchte ich für die große Solidarität und Anteilnahme danken, die die Stadt Halle in diesen schweren Stunden erfährt.“
Zu den tödlichen Schüssen erklärt Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff: „Ich bin entsetzt über diese verabscheuenswürdige Tat. Es wurden durch sie nicht nur Menschen aus unserer Mitte gerissen, sie ist auch ein feiger Anschlag auf das friedliche Zusammenleben in unserem Land. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer.“ Haseloff erreichte die Nachricht von der Tat bei einer Konferenz des Ausschusses der Regionen in Brüssel. Der Ministerpräsident wird die Veranstaltung zum Strukturwandel in den Kohleregionen verlassen und am Abend wieder in Sachsen-Anhalt erwartet.
Zu dem mutmaßlich antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Halle (Saale) und zwei Todesopfern sowie Verletzten erklärt Hendrik Lange, Oberbürgermeisterkandidat von SPD, Bündnis90/Die Grünen und DIE LINKE: „In diesen Stunden der Gewalt und Verunsicherung sind meine Gedanken und mein tiefes Mitgefühl bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich bin erschüttert und traurig über die feige, menschenverachtende und brutale Tat. Ich danke der Polizei und den Einsatzkräften für ihre Arbeit. Jetzt gilt es solidarisch an der Seite der jüdischen Gemeinde zu stehen und jede Form des Antisemitismus klar zu verurteilen. Neben der jüdischen Gemeinde wurde auch ein Dönerimbiss Anschlagsziel und der Verdacht eines rechtsextremistischen Hintergrunds erhärtet sich. Jeder Form des Antisemitismus und Rassismus muss unsere Gesellschaft entschiedenen Widerstand entgegensetzen. Alle demokratischen Kräfte müssen mehr denn je gegen diese Entwicklung zusammenstehen.Es ist unsere Aufgabe, Menschen in unserer Gesellschaft zusammenzuführen und ein friedliches, respektvolles Miteinander zu fördern.“
Der OB-Kandidat der Freien Wähler, Falko Kadzimirsz, erklärt: „Der 9.Oktober ist für viele Ostdeutsche der Tag an dem die Wende begann. 30 Jahre später fühlen wir uns bedroht und sind voller Angst. Es gibt Tage an denen man alles andere vom Zettel streichen möchte was gestern noch sehr wichtig war. Meine tiefe Anteilnahme und aufrichtiges Beileid gehört den Angehörigen und Freunden der Opfer. Den Polizisten,welche jetzt unter Einsatz Ihres Lebens den oder die Täter fassen werden, stehe Gott bei sie zu beschützen. Alle Termine und Wahlkampfaktivitäten stelle ich ab sofort ein. Es gibt aus meiner Sicht jetzt keinen sinnhaften Grund mehr dafür. Dieses schlimme Ereignis in unserer Stadt zeigt wahrlich wo wir angekommen sind.“
Die für Donnerstag geplante Großveranstaltung mit Christian Lindner und Holger Stahlknecht auf dem halleschen Marktplatz wird von den Organisatoren abgesagt. „Ein solches Ereignis ist furchtbar für die Angehörigen und schlimm für die Menschen in Halle. In solch einer Situation ist es eine Frage der Pietät, auf solche Veranstaltungen zu verzichten“, so der OB-Kandidat von FDP und CDU Andreas Silbersack. Stattdessen wird er stellvertretend für die Wahlkämpfer einen Kranz nieder legen. Silbersack: „Jetzt sollten wir zusammen rücken und verhindern, dass politische Ränder dieses furchtbare Ereignis instrumentalisieren und für ihre eigenen Ziele missbrauchen. Jeder Einwohner der Stadt ist aufgerufen, morgen Abend 19 Uhr mit Einbruch der Dunkelheit eine Kerze ins Fenster zu stellen“. Kerzen symbolisieren nicht nur das Gedenken an Verstorbene. Gerade in unserer Region stehen sie für Menschen, die sich mit friedlichen Mitteln gegen Unfreiheit und Unterdrückung gewehrt haben. Nicht umsonst findet heute das Lichterfest in Leipzig statt. „Wir stehen für Weltoffenheit und Toleranz gegenüber jedermann, egal woher er kommt oder welche Religion er vertritt. Unser Mitgefühl gilt den Familien der getöteten und unser Schulterschluss gilt der jüdischen Gemeinde. Zeigen wir es durch Lichter in unseren Fenstern“, so Silbersack.
Die Abgeordneten der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen verurteilen den mutmaßlich terroristischen Anschlag in Halle, bei dem zwei Menschen ermordet und weitere verletzt wurden. „Unsere Gedanken sind bei allen Opfern, ihren Angehörigen und allen Menschen, die in Halle schwere Stunden durchstehen. Wir fühlen mit der Jüdischen Gemeinde, der dieser Anschlag am höchsten jüdischen Feiertag, Yom Kippur, offenbar unter anderem galt. Wir sind solidarisch mit den Betreibern des türkisch-kurdischen Restaurants, dem zweiten Anschlagsziel.“
Zu dem mutmaßlich antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Halle (Saale) mit mindestens zwei Todesopfern erklären der Fraktionsvorsitzende, Thomas Lippmann und der Landesvorsitzende der Partei Die LINKE, Stefan Gebhardt: „Unsere Augen sind in diesen Stunden der Gewalt und extremer Verunsicherung auf Halle gerichtet. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir stehen solidarisch an der Seite der jüdischen Gemeinde – in Halle und überall. Fest steht: die gut besuchte Synagoge am heutigen Yom Kippur war Ziel eines Anschlages. Offenbar war zumindest einer der Täter mit einer Kamera ausgestattet, um seine Taten zu filmen, so wie es zum Beispiel auch der Attentäter von Christchurch tat. Neben der jüdischen Gemeinde wurde auch ein Dönerimbiss Anschlagsziel. Sollte sich der Verdacht eines antisemitischen Anschlages bestätigen, müssen wir von einer neuen Dimension antisemitischen Terrors ausgehen. Diese entschieden zu verurteilen reicht nicht mehr aus, dieser Radikalisierung in unserer Gesellschaft muss entschiedener Widerstand entgegengesetzt werden. Alle demokratischen Kräfte sind mehr denn je aufgefordert, gegen diese Entwicklung zusammenzustehen. Egal welcher Traditionslinie Antisemitismus folgt – er braucht den entschiedenen Widerspruch der Gesellschaft und jedes Einzelnen. Er muss politisch geächtet und bekämpft werden. Diejenigen, die von Antisemitismus betroffen sind, müssen mit ihren Ängsten endlich ernst genommen und besser geschützt werden, sowohl durch adäquate Maßnahmen der Sicherheitsbehörden, als auch durch gesellschaftliche Solidarität.“
Innenminister Holger Stahlknecht äußert sich zu den tödlichen Schüssen wie folgt: „Es ist schwer, in Worte zu fassen, was heute in Halle passiert ist und passiert. Ich bin tief betroffen und erschüttert, wozu Menschen – egal was sie dazu bewegt hat – fähig sind. Den Angehörigen der beiden zu Tode gekommenen Menschen gelten mein Mitgefühl und Anteilnahme. Den Einsatzkräften danke ich an dieser Stelle für ihr bisheriges entschlossenes und umsichtiges Handeln.“ Den Minister erreichte die Nachricht vom aktuellen Geschehen in seinem Urlaub im Harz. Stahlknecht hat seinen Urlaub umgehend abgebrochen, um das weitere Vorgehen mit den Vertretern der Sicherheitsbehörden im Ministerium für Inneres und Sport zu koordinieren.
„Wir verurteilen den feigen faschistischen Anschlag gegen die Synagoge in Halle und den Terror gegen die Bevölkerung im Raum Halle“, erklärt die MLPD. „Wir sprechen den Angehörigen der Ermordeten unsere Anteilnahme und unsere Unterstützung aus. Den Verletzten wünschen wir gute Genesung. Wir sind zutiefst erschüttert, traurig und empört. Angesichts des Holocaust durch den deutschen Hitlerfaschismus liegt es auf der Hand, dass fortschrittliche Menschen in Deutschland eine besondere Verpflichtung sehen, sich für den Schutz jüdischer Menschen einzusetzen. Wir fordern die sofortige allumfassende Aufklärung über dieses Verbrechen. Die MLPD wendet sich gegen jede Art des Antisemitismus, Faschismus und Rassismus. Wir fordern das sofortige Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda.“
Gemeinsame Erklärung des SPD-Stadtverbandes und der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale) zu den Anschlägen in Halle und Landsberg: „Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten Halles sind erschüttert über die Anschläge in unserer Stadt und in Landsberg. Wir trauern um die Opfer. Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen der zu Tode gekommenen Menschen und den Verletzten. Wir stehen in Solidarität zu den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde unserer Stadt, unseren Freunden und Mitbürgern. Die Anschläge bestärken uns darin, allen Formen von Rassismus und Antisemitismus unseren Widerstand entgegenzusetzen. Wir danken den Kräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst für ihren Einsatz.“
Islamisches Kulturcenter Halle e.V. : „Wir bedauern den Anschlag von heute vom tiefsten Herzen und beten für die Hinterbliebenen. Viel Trost an die Familien und Freunde der Opfer! Unseren Freunden aus der jüdischen Gemeinde wünschen wir viel Halt und Trost. Lasst uns alle gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben einstehen, Hass hat keinen Platz in unseren Herzen! Leider muss in aller Offenheit auch gesagt werden, dass dies das Resultat der täglichen Propaganda, Hassreden und Vorurteile ist. Wir müssen verstehen, dass wir kein Problem durch verschiedene Religionen oder Herkunft haben, wir haben ein Rassismus- Problem! Dieser ständige Hass durch Medien, Politiker und einigen Menschen hat uns so einen schrecklichen Tag erst erleben lassen. Wir stehen und standen immer für Frieden und hoffen für ein gemeinsames friedliches Miteinander. Der Hass muss ein Ende nehmen, damit appelieren wir an jeden Bürger!“
Auch ich bin erschüttert und bedauere diesen Anschlag, aber wen interessiert eigentlich dieses generische Gelaber der Politiker und Amtsträger? Warum muss man dem auch noch eine Plattform geben? Viel mehr würden konkrete Maßnahmen nützen. Lasst Taten und nicht Worte sprechen.
@10010110: auch wenn es für dich persönlich nicht wichtig ist, für viele Menschen ist es wichtig, dass Volksverteter und Amtsträger sich äußern und aussprechen, was gerade passiert ist, wie sie sich fühlen und was ihnen durch den Kopf geht. Eine Gesellschaft will sich nach solch schrecklichen Ereignissen austauschen, um das Geschehene zu verarbeiten. Jeder Mensch geht anders mit Trauer und Wut um, da ist es gut, wenn es Menschen gibt, die in solchen Situationen Worte finden.
Herr Müller , aber wie oft noch ? wie oft müssen sich in Zukunft noch Volksvertreter und Amtsträger vor den Angehörigen äußern und aussprechen müssen? Gestern, das war nicht irgendeine Stadt im Westen oder irgendwo in den USA, es war unsere Stadt und es hätte jeden unschuldigen Mitbürger treffen können!
Offensichtlich wird viel geredet, aber zu wenig gehandelt, weil man einfach zu wenig Personal zur Verfügung hat?
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-11/rechtsextremismus-mobilisierung-soziale-netzwerke-sicherheitsbehoerden-reaktion
Und Ja,man wurde von Insidern ausführlich gewarnt!
https://www.jetzt.de/politik/fall-walter-luebcke-neonazi-aussteiger-felix-benneckenstein-ueber-rechtsextremismus-in-deutschland
Deine Links nicht hilfreich, das kannst’e lassen. Das es in Deutschland Nazis gibt ist nix neues. Hast du auch ein paar schöne Filmchen eingestellt als der Amri in Berlin den Weihnachtsmarkt angriff? Fakt ist, dass unser Land sich verändert. Und ich bin mir nicht Sicher was da noch kommt. Wie kann es in Deutschland sein, dass so ein Irrer sich unbemerkt so ein Waffenarsenal zulegen kann ohne das es einer mitbekommt. Was ist los in diesem Land.
du musst die links zum Glück nicht lesen!
Das Lesen zu einem demokratischen Verständnis beitragen kann, ist allerdings davon abhängig wer und was man liest!
Das haben aber schon nicht die ,,alten“ und auch nicht die ganz ,,neuen“ Nazis in Deutschland verstanden!
Vermutlich auch nicht die islamistischen Terroristen wie Amri, die wichtigen ,,schönen Filmchen“ vor dem schrecklichen Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt findest du allerdings nicht im Netz!
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-10/anis-amri-video-anschlag-breitscheidplatz-berlin-bnd