„Rechte Raumnahme stoppen“: Kundgebung soll Liebich in die Schranken weisen
Seit Jahren schon steht Sven Liebich, laut Verfassungsschutzbericht Rechtsextremist und Verfassungsfeind, auf dem Markt und verlautbart seine Parolen über den Marktplatz in Halle (Saale), beschallt Touristen und Café-Gäste. In den vergangenen Wochen hat er seine Demo-Intensität alias Werbeveranstaltung für seinen T-Shirt-Verkauf noch erhöht. Kürzlich hat er es innerhalb einer Woche auf ein dutzend Demos in der halleschen Innenstadt geschafft.
Am kommenden Samstag heißt es deshalb ab 15 Uhr auf dem Marktplatz: „Rechte Raumnahme stoppen“. Im Aufruf zur Kundgebung heißt es: „Wir möchten nicht mehr hinnehmen, dass der Marktplatz von Halle am Samstag und auch an vielen anderen Wochentagen ein Ort der Angst ist. Wir rufen euch daher zu gewaltfreiem Protest gegen diese Zustände auf! Zeigt euch solidarisch mit den Bedrohten antisemitischer, rassistischer und extrem rechter Ideologie.“
Liebich nutze die Veranstaltungen „um Menschen zu beleidigen, die er als politische Gegnerinnen und Gegner sieht, um Lügen über die Corona-Pandemie zu verbreiten, rassistische, antisemitische und extrem rechte Tiraden immer wieder zu wiederholen und ganz nebenbei dafür zu werben, dass seine Anhänger_innen doch seine Produkte kaufen sollen“, erklärt das Bündis gegen Rechts. „Zuletzt wurde eine, von einem Anhänger Liebichs, als Jüdin identifizierte Frau am Rande der Kundgebungen bedrängt.
Der Marktplatz in Halle – der zentrale Platz inmitten der Stadt – ist seit Wochen für alle Menschen, die durch den Rechtsextremisten Liebich und seinen Anhänger_innen bedroht und beleidigt werden, ein Ort der Angst. Dies können wir nicht weiter hinnehmen!“
Liebich sei seit den 1990er Jahren in der Neonaziszene in Halle aktiv, weist das Bündnis auf Liebichs Werdegang hin. „Er war Teil des international agierenden Neonazi-Netzwerkes „Blood and Honour“ und eine Führungsfigur der hallenser Neonaziszene. So gab er mit Thomas Richter den „Nationalen Beobachter Halle“ heraus. Richter wurde dem Umfeld des sogenannten “Nationalsozialistischen Untergrund (NSU)“ zugerechnet. Liebich fungierte als Geschäftsführer der Firma „Shirtzshop“, die offiziell seiner Schwester gehört, und die neben harmlosen Motiven auch antisemitische und rassistische Motive produzierte – ein für Liebich schon aus den 90er-Jahren bekanntes Geschäftsmodell. Heute vertreibt er seine T-Shirts mit extrem rechten Aufdrucken über „Politikaufkleber“.“











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