Mehr als jeder neunte Haushalt in Sachsen-Anhalt hat noch keinen Breitband-Anschluss
Mehr als jeder neunte Haushalt in Sachsen-Anhalt hat noch nicht die Möglichkeit, sich ans schnelle Internet anschließen zu lassen. Nach Angaben des Landes haben Ende des Jahres 87,5 Prozent der privaten Haushalte im Land über Anschlüsse mit Downloadraten von mindestens 50 Megabit je Sekunde verfügt . Zum Vergleich: Ende 2019 waren es 78,3 Prozent, Ende 2016 noch 48,4 Prozent. Besonders stark zugelegt hat im vergangenen Jahr die Verfügbarkeit von Gigabit-Anschlüssen: Ende 2020 hatte fast jeder fünfte Haushalt im Land (19,1%) Zugang zu Downloadraten von mindestens einem Gigabit (= 1.000 Megabit) je Sekunde. Deren Anteil hat sich damit im Vergleich zu Ende 2019 (9,5%) verdoppelt; bis Ende 2021 soll er auf rund 30 Prozent steigen.
Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann führt die Fortschritte bei der digitalen Infrastruktur auf die konsequente Förderpolitik des Landes und den eigenwirtschaftlichen Ausbau der Netzbetreiber zurück: „Trotz der einen oder anderen coronabedingten Verzögerung konnte das hohe Ausbautempo der Vorjahre gehalten werden; wir verzeichnen noch immer die höchste Dynamik im Vergleich aller Bundesländer. Zu den größten Herausforderungen gehören dabei nach wie vor Kapazitätsengpässe im Tiefbau und Lieferschwierigkeiten bei Technikteilen. Da ein Großteil der geförderten Ausbauprojekte 2021 zum Abschluss kommt, wird die Versorgung mit schnellem Internet in Sachsen-Anhalt bis zum Jahresende weiter stark zunehmen. Neben der Beseitigung letzter weißer Flecken geht es deshalb für uns jetzt vor allem darum, den Gigabitausbau im Land weiter zu forcieren.“
Umso wichtiger sei es, dass immer mehr Netzbetreiber eigenwirtschaftlich Glasfaserleitungen verlegen. Dies ist neben der Deutschen Telekom maßgeblich denjenigen Unternehmen zu verdanken, die im Februar 2021 mit dem Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung den „Glasfaserpakt Sachsen-Anhalt“ geschlossen haben. Zur weiteren Planung des Gigabit-Ausbaus fand heute ein virtuelles Treffen der Paktpartner unter Leitung von Digitalisierungs-Staatssekretär Thomas Wünsch statt. Dabei wurde „Unsere Grüne Glasfaser“, ein Joint-Venture von Telefonica und Allianz, als 24. Mitglied begrüßt. Das Unternehmen will ebenfalls in den Glasfaserausbau in Sachsen-Anhalt einsteigen, wie die beiden Geschäftsführer Vicente San Miguel und Jens-Olaf Berwig ankündigten: „‚Unsere Grüne Glasfaser‘ freut sich über die Möglichkeit, im Glasfaserpakt mitzuarbeiten. Unser Plan ist, in Abstimmung mit dem Land und seinen Landkreisen, Städten und Gemeinden eigenwirtschaftlich in Glasfaser-Hausanschlüsse zu investieren und dabei mit heimischen Netzbetreibern zu kooperieren.“
Im Rahmen des heutigen Treffens erneuerte Wünsch das Angebot an die Netzbetreiber, sie beim Netzausbau zu unterstützen, insbesondere durch kostenlose Bereitstellung von Planungsdaten über das Landesamt für Vermessung und Geoinformation, durch Digitalisierung von Genehmigungsverfahren und die Möglichkeit, innovative und kostensparende Glasfaser-Verlegemethoden zu nutzen: „Dies wird dem Glasfaserausbau einen weiteren Schub geben und dazu beitragen, die Ziele unserer Gigabitstrategie zu erreichen.“
Neben dem eigenwirtschaftlichen Ausbau, so die gemeinsame Einschätzung des Landes und der Netzbetreiber, wird auch künftig Förderung durch Bund und Land notwendig sein, um perspektivisch die flächendeckende Versorgung mit Gigabit-Anschlüssen insbesondere im ländlichen Raum zu erreichen. Die Bundesregierung hat dafür vor gut einer Woche die „Graue-Flecken“-Richtlinie veröffentlicht, mit der Förderung auch in so genannten „Vectoring-Gebieten“ möglich wird und der Übergang vom Kupfer- ins Glasfaserzeitalter abgeschlossen werden soll. Wünsch wirbt dafür, dass zur Entlastung der Kommunen auch die „Graue-Flecken“-Förderung des Bundes mit Landesförderung kofinanziert wird. Dieses Modell trage schon in der laufenden Förderperiode dazu bei, dass Kommunen Angebote zur Breitbandförderung auch in Anspruch nehmen können.
Entwicklung der Breitbandverfügbarkeit in Sachsen-Anhalt (in Prozent der Haushalte)
Downloadrate | Ende 2016 | Ende 2017 | Ende 2018 | Ende 2019 | Ende 2020 |
50 Mbit/s | 48,4 | 55,1 | 68,4 | 78,3 | 87,5 |
1 Gbit/s | Keine Daten vorhanden | Keine Daten vorhanden | 6,2 | 9,5 | 19,1 |
Hintergrund zum Glasfaserpakt:
Wirtschaftsminister Willingmann hat am 8. Februar 2021 mit 21 Telekommunikationsunternehmen (1&1 Versatel GmbH, ANTEC Antennentechnik & Kabelnetze, Avacon Connect GmbH, Daten- und Telekommunikations-GmbH Dessau, Deutsche Glasfaser Holding GmbH, DNS:NET Internet Service GmbH, envia Tel GmbH, GasLINE GmbH & Co. KG, GlasCom Salzlandkreis GmbH, Heuer & Sack GbR, MDCC Magdeburg-City-Com GmbH, MDDSL GmbH, Project66/Brehna net, S+K ServiceKabel GmbH, Stadtwerke Lutherstadt Eisleben GmbH, Stadtwerke Merseburg GmbH, Stadtwerke Schönebeck GmbH, SYNVIA Media GmbH, Tele Columbus AG, WINatNet Provider und Netze GmbH, wittenberg-net GmbH) und zwei weiteren Partnern (ARGE-Breitband Landkreis Börde und Zweckverband Breitband Altmark) den „Glasfaserpakt Sachsen-Anhalt“ unterzeichnet. Darin vereinbaren die Vertragspartner, ihre Anstrengungen beim Ausbau ultraschneller Breitbandnetze in den kommenden Jahren weiter zu verstärken. Damit ist der Glasfaserpakt ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der „Digitalen Agenda“ sowie der Gigabitstrategie des Landes. Als 24. Partner ist jetzt das Unternehmen „Unsere Grüne Glasfaser“ hinzugekommen.
Die Unternehmen bekennen sich im Pakt dazu, in den Glasfaserausbau in Sachsen-Anhalt zu investieren und dabei verstärkt zu kooperieren. Darüber hinaus soll die Mobilfunkversorgung durch Glasfaseranbindung von Mobilfunkstandorten verbessert sowie die Gigabit-Versorgung von Gewerbegebieten und -standorten vorangetrieben werden. Im Gegenzug will das Wirtschaftsministerium die Investitionsbedingungen weiter verbessern, etwa durch Beschleunigung von Genehmigungsverfahren beim Glasfaserausbau, durch kostenlose Bereitstellung von amtlichen Geodaten für Planungszwecke und durch die Förderung kostensenkender Verlegeverfahren.
Die Unternehmen und Partner, die den „Glasfaserpakt“ unterzeichnet haben, stellen in Sachsen-Anhalt derzeit ca. 500.000 Breitbandanschlüsse bereit. Sie nutzen dafür Glasfaserinfrastrukturen in einem Umfang von mehr als 5.000 Kilometern. Für die kommenden Jahre haben sie weitere Glasfaserinvestitionen im deutlich dreistelligen Millionenbereich in Sachsen-Anhalt angekündigt, um aktuellen und künftigen Kunden perspektivisch weitere Gigabitanschlüsse anbieten zu können.
Hintergrund zur Förderung des Breitbandausbaus:
Zur Ergänzung der Investitionen privater Netzbetreiber stehen in Sachsen-Anhalt zwischen 2015 und Ende 2022 rund 400 Millionen Euro zur Verfügung. Durch Kombination der Fördertöpfe von EU, Bund und Land beträgt der kommunale Eigenanteil höchstens 10 Prozent. Finanzschwache Kommunen können sogar 100 Prozent Förderung erhalten. Privathaushalte werden mit Downloadraten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde angeschlossen – Unternehmen in Gewerbegebieten erhalten symmetrische 100 Megabit pro Sekunde (jeweils Up- und Download).
Hintergrund zur Gigabitstrategie:
Die Landesregierung hatte Mitte Mai 2019 die vom Wirtschaftsministerium erarbeitete Gigabit-Strategie des Landes beschlossen. Danach sollen allen Unternehmen und Haushalten bis 2025 ultraschnelle Glasfaseranschlüsse mit Downloadgeschwindigkeiten von mindestens einem Gigabit (=1.000 Megabit) pro Sekunde zur Verfügung stehen – Voraussetzung dafür sind eine erhöhte Bundesförderung, die Beschleunigung der Förderverfahren sowie eine hohe Akzeptanz der Glasfaseranschlüsse in der Bevölkerung.
Das stimmt doch nicht das sind vielmehr die noch keinen schnellen Internetanschluss in Sachsen-Anhalt haben
Die glauben den Scheiß auch noch?
Ich komme vor lauter Lachen nicht bis zum Rechner, was ist denn schnell, 1 km h? Na gut, dann haben Annett viel mehr schnelles Internet, ihr müsst es ja wissen, dass sind die blauen Kabel stimmt’s? Ach ne, dass war ja Wasser und das ist schnell
Hahaha mehr sage ich nicht dazu
Ist das eine Vorschau, was heute Abend bei „Armes Deutschland“ kommt? 😅💦
Im Kosovo hat man besseres Internet, genug gesagt.
Bei uns im Ort gibt es eine 2000 DSL Leitung von Telekom und da, wo ich jetzt bin bei MDDSL bezahle für eine 30000 DSL Leitung, die immer wieder wegbricht oder mal für Stunden ausfällt knapp 45 Euro und habe Datenvolumen, weil bei uns im Ort nicht wirklich was gemacht wird, hoffe das irgend ein anderer Anbieter, was macht bei uns, das es mal besser wird