So will Halle das RAW-Gelände aufwerten
Die Stadt Halle will das über 25 Hektar große Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks RAW bei der Immobilienmesse Expo Real in München anpreisen. Der Verwaltung schwebt eine Nutzung als Kongresszentrum oder als Handwerker- und Besucherzentrum vor. Dafür soll das Gelände von der Raffineriestraße aus mit einer Brücke oder einem Tunnel erschlossen werden. Der bisherige Zugang wird nicht weiterverfolgt, weil hier die Bahnschranke pro Stunde 45 Minuten geschlossen ist. Die Fußgänger-Erschließung soll durch einen Tunnel und eine Rampe vom Hauptbahnhof aus erfolgen. Vorgeschlagen wird zudem ein neuer S-Bahn-Haltepunkt in Höhe Kanenaer Weg / Osttangente. Und die Straßenbahn könnte bis auf das RAW-Gelände verlängert werden. Mit der Linie 4 könnte so eine direkte Verbindung zwischen dem Weinberg Campus und dem zu entwickelnden RAW-Gelände geschaffen werden, schlägt Baudezernent René Rebenstorf vor. Auch eine Anbindung an den Fahrrad-Schnellweg Halle-Leipzig ist denkbar.
Durch das Bundeseisenbahnvermögen (BEV) wurde eine SWOT-Analyse zur Entwicklung des Geländes erarbeitet. Das Gutachten bestehe aus etwa einhundert Seite, sagte Dirk Lindemann, der sich für Stadt um die Entwicklung des Geländes kümmert. Jetzt soll der Verkehrswert ermittelt werden, parallel auch die Kosten für die Altlasten-Entsorgung. Ein Teil des Geländes gehört der Deutschen Bahn, ein weiterer Teil dem Bundeseisenbahnvermögen (BEV) und auch eine Erbengemeinschaft ist im Besitz von Teilen des Geländes.
Mit im Boot ist auch der Denkmalschutz. Größere Probleme sieht René Rebenstorf hierbei nicht. Zwei Gebäude stünden unter Denkmalschutz. Ansonsten gebe es freie Hand. Rebenstorf schwebt hier eine Mischung aus moderner Glas-, Stahl- und Sichtbetonarchitektur auf der einen, und die Backsteingebäude auf der anderen Seite vor. In einem der Gebäude steht auch eine alte Drehmaschine für Achsen von Lokomotiven, auch diese steht unter Denkmalschutz. Für Oberbürgermeister Bernd Wiegand ist das seit 1996 brachliegende RAW-Gelände ein „Filetstück“.
Und das muss natürlich gleich möglichst wenigstbietend, am besten am Stadtrat vorbei, verscherbelt werden, Hauptsache, in den Geschichtsbüchern steht später mal „er hat was gemacht“.
Klar. Wer etwas „aufwerten“ will, möchte damit einen geringerten Wert erreichen. Das weiß doch jeder! Und Brachflächen schaffen es nur in die Geschichtsbücher, wenn man sie (lang genug) brach liegen lässt. Ob da 23 Jahre schon reichen?
Aber wie löst du in deiner Theorie das Problem, dass Wiegand Grundstücke verkauft – ob nun „am Stadtrat vorbei“ oder nach monatelanger „Beratung“ -, die weder der Stadt noch ihm persönlich gehören?
„Ein Teil des Geländes gehört der Deutschen Bahn, ein weiterer Teil dem Bundeseisenbahnvermögen (BEV) und auch eine Erbengemeinschaft ist im Besitz von Teilen des Geländes. „
In Halle gibt es Filetstücke? Ich dachte, da muss man eher jemanden betteln, etwas zu bauen oder einen Laden zu mieten.
„Rebenstorf schwebt hier eine Mischung aus moderner Glas-, Stahl- und Sichtbetonarchitektur…“
Huch wie originell, diese Ideen. Vor allem „Sichtbeton“ ist sowas von ästhetisch wertvoll und einmalig, man möge sich verneigen vor soviel kreativem Kühndenken.
Halle hat was besseres verdient als die immer gleich öden Betonburgen.
Im Prinzip würde ich zustimmen, aber ist das nicht gerade auf dem RAW-Gelände relativ egal, wie hässlich die Neubauten ausfallen werden?
Dann muss Halle bessere Politiker wählen als die immer gleichen Betonköpfe.
Die originellen Ideen kann man jetzt schon bei den Neubauten am Riebeckplatz/Leipziger Str. bewundern.
Gabs da nicht schon mal nen Tunnel?
Ja. Einen Fußgängertunnel. Etwa auf Höhe DELL / Kurve.
Den Ausgang auf der RAW-Seite kann man noch erkennen. Der Tunnel ist aber zugeschüttet.
Das Gleis durch den Tunnel in die andere Richtung gibt es noch. 😉
Wie die Straßenbahn dort landen soll, wenn der Bahnübergang zu selten offen und die neue Anbindung von Süden von der B6 kommen soll, erschließt sich aber nicht so recht.
Klingt ein bisschen so, dass die wilden Träume vom Riebeckplatz und der Huttenstraße jetzt grob auf Papier skizziert sind, dass neuer Größenwahn geträumt werden muss.
Prinzipiell ja zur Neugestaltung des alten RAW. Aber: ein weiteres Tagungszentrum ???
Welche Tagungszentren gibt es denn schon?
Das „eine“ wandert durch die Stadt. Genau wie das Sozialrathaus. Wenn man es nicht erwartet, taucht eins von beiden irgendwo als „neue Idee“ wieder auf.
Die Händel und die Messehallen zum Beispiel ?
https://www.focus.de/regional/sachsen-anhalt/halle-saale-standorte-auf-einem-blick-stadt-will-virtuelles-tagungs-und-kongresszentrum-schaffen_id_10679641.html
Deine Frage ist allerdings wirklich berechtigt, vielleicht findest du sie bei Google unter ,,Tagungszentrum“ dann eher, wenn sich die Händelhalle auch offiziell so nennen darf!
https://dubisthalle.de/auch-cdu-will-haendelhalle-in-kongresszentrum-umbenennen
Olaf, über den Unterschied zwischen „ist“ bzw. „gibt“ („Wo gibt es“) und „soll“ und „will“ bist du selbst gestolpert. Trotzdem schön, dass du nochmals aufgeschrieben hast, was es nicht da ist. Vielleicht hilft es ja, wenn es nicht nur von mir kommt.
Nun vielleicht noch klären, ob es tatsächlich schon ein Tagungszentrum gibt, das als solches nicht nur beworben (werden soll), sondern auch tatsächlich genutzt wird. Die Händelhalle steht schon eine Weile. Offenbar klappt es da nicht so richtig. Ja, das kann man ändern. Ursprüngliche Frage war aber: „ein weiteres Tagungszentrum ???“ – das impliziert, es gäbe bereits eins, das als solches auch genutzt wird. Das „wandernde“ vom eingeschnappten Hansokrat wird es nicht sein, denn das ist auch nur ein ideelles, kein materiell existierendes.
Vielleicht warten wir einfach, was Fragezeichen-JEB sich dabei gedacht hat und deuten weniger (das soll unangenehm sein). Der wird ja nicht nur so vor sich hinkommentieren, sondern seine Behauptungen auf Fakten stellen. Ist ja schließlich kein Troll.
Sebastian, ,,Ursprüngliche Frage war aber: „ein weiteres Tagungszentrum ???“ – das impliziert, es gäbe bereits eins, das als solches auch genutzt wird.“
Genau die wollte ich dir auch mit den genannten zwei Hallen beantworten,
wenn du dir etwas Mühe gibst und das traue ich dir durchaus zu, findest du sogar die entsprechenden Informationen unter Tagungen und Kongressen!
Auch wenn im November ausschließlich von der IHK genutzt,finden dort Tagungen statt!
https://www.haendel-halle.de/index.php?SID=6
Auch in der Messehalle,
https://www.halle-messe.de/veranstaltungen/tagungen-kongresse-parteitage/
Hier könntest du vielleicht als Zeugen sogar deinen Urologen befragen, insofern du schon einen besuchst und er am Kongress teilgenommen hat?
Auch im Steintor-Varite‘ sollen Tagungen und sogar Kongresse möglich sein, da kannst du aber direkt mit Rudenz sprechen, der kann dich sich besser beraten!
https://www.halle-tourismus.de/tagungen/veranstaltungsstaetten/detail/eintrag/steintor-variete-halle/
Nun heißen die genannten Orte nicht explizit ,,Tagung und Kongresszentrum“, das es Hallen mit mehreren Funktionsmöglichkeiten sind und doch finden dort bereits implizit Tagungen und sogar Kongresse statt.
Olaf, IHK-Prüfungen (übrigens auch im März und April die „ausschließliche“ Nutzung; Oktober, Dezember, Januar und Februar gar nichts) sind nun wirklich schwer als Tagung qualifizieren und vor allem zu quantifizieren. Wenn du dir die Teilnehmerzahlen ansiehst, kannst du vielleicht auch ahnen, dass es dafür der Händel-Halle gar nicht bedarf.
Die Messe ist in der Tat schon mehrmals Austragungsort von Parteitagen gewesen. Aber „Zentrum“ ist bei Tagungszentrum eben auch ein wichtiger Bestandteil. Damit ist nicht nur die (städtegeografische) Lage gemeint. Frag mal einen Messehallenbesucher oder meinen Urologen, wie toll einfach und bequem es ist, nach und vor allem aus Bruckdorf-Randlage wieder wegzukommen. So eine Tagung endet ja nicht immer zwölf Uhr mittags. Ja, da ist eine S-Bahn-Haltestelle, aber ich kann dir gleich drei immer noch sehr aufgeregte Zeitzeugen zeigen, die die mehrminütigen Einschränkungen des S-Bahn-Verkehrs in der letzten Nacht noch nicht wirklich verarbeitet haben.
Das Steintor-Vaterje ist natürlich eine innenstadtnahe und zumindest am Haupteingang sogar fahrzeugfreie (mit Ausnahmen, s. Liste) Veranstaltungsstätte, die sich rein strukturell auch für größere Veranstaltungen eignet. Kannst du dir einen Grund vorstellen, warum Rudenz einfach nichts auf die Beine bekommt? Am Wollen wird es wohl nicht scheitern?
Die Übersicht hält übrigens noch das Kino in Neustadt parat. Hast du das übersehen oder war das selbst dir zu weit hergeholt?
Die reiche Stadt Halle investiert in einen EXPO-Real-Messeauftritt, damit die Bahn besser ihre Grundstücke verkaufen kann. So eine Strategie verstehen nur Verwaltungsfachleute.
Die bisherige Nutzung des Geländes in den etwas über zwei Jahrzehnten mag deiner Vorstellungskraft entsprechen, ist aber schon aus städtebaulicher Sicht eher suboptimal. Vielleicht muss man aber auch in der Stadt wohnen, um das nachvollziehen zu können.
Nein, nur Macher und ehrenamtliche Wirtschaftsbeauftragte.
Mein Wunsch wäre ein von Foster entworfenes Kongresszentrum am Riebeckplatz. Aber das bleibt für die bettelarame Stadt nur ein Traum.
Manchmal hat sie ja Träume:
Traum:
https://dubisthalle.de/wp-content/uploads/2018/05/planetarium1.jpg
Und Wirklichkeit:
https://dubisthalle.de/wp-content/uploads/2019/07/DSC_2289-520×245.jpg
Vom neuen Observatorium ist nur ein 3500€-Teleskop übrig geblieben.
Der Traum könnte schnell Wirklichkeit werden. Einfach einen Bürgerentscheid mit garantierter Rendite für den Investor und schon gehen die Flächen weg wie geschnitten Brot.