Sommer der Berufsausbildung 2022 in Sachsen-Anhalt – noch 6.700 Ausbildungsstellen sind unbesetzt
Die Chancen für junge Leute, ihre Karriere in diesem Sommer zu starten, sind so gut wie nie. Die Eltern sind dabei die wichtigste Unterstützung für ihre Kinder. Die Bundesagentur für Arbeit (BA), das Land Sachsen-Anhalt und die Kammern sind Partner in der Allianz für Aus- und Weiterbildung. Derzeit sind noch zahlreiche interessante Ausbildungsmöglichkeiten in den Unternehmen von Sachsen-Anhalt frei.
Viele Jugendliche stehen vor der Herausforderung, einen für sich passenden Beruf zu finden. Er soll Spaß machen und ein gutes, abgesichertes Leben ermöglichen. Diese Aspekte sind häufig wichtiger als Status, Erfolg und Aufstieg. Immer weniger geht es darum, um jeden Preis erfolgreich zu sein, als um Wohlbefinden, Gesundheit und Balance. Bei der beruflichen Entscheidungsfindung spielen Eltern eine extrem wichtige Rolle. 78 Prozent der Schüler/innen sagen, dass ihnen die Eltern bei der Berufs- und Studienwahl geholfen haben. Dabei nehmen Eltern die damit verbundenen Aufgaben sehr unterschiedlich wahr. Gründe hierfür können beispielsweise fehlende Kenntnisse über die aktuelle Berufswelt, Ratlosigkeit, Überforderung, aber möglicherweise auch ein gesteigerter Ehrgeiz, sein. Es braucht deshalb passende Angebote, die Eltern darin bestärken und unterstützen, ihre Aufgaben im Orientierungs- und Entscheidungsprozess ihres Kindes anzunehmen. Zentrales Ziel sollte dabei sein, die individuelle Entwicklung des Jugendlichen zu unterstützen.
Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA- Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen in Halle: „Sommer der Berufsausbildung 2022 in drei Schritten heißt- Berufsorientierung nutzen, Praktikum machen, Ausbildung starten und damit die Zukunft sichern.““In den nächsten Wochen und Monaten finden in den Regionen zahlreiche Veranstaltungen statt. Gemeinsam mit unseren Allianzpartnern werden freie Ausbildungsstellen vorgestellt, es wird über Berufe informiert oder zu Fördermöglichkeiten beraten. Nach den schwierigen Pandemiejahren kommt es jetzt besonders darauf an, dass kein Jugendlicher am Übergang von der Schule in den Beruf verlorengeht. Alle Jugendlichen sollen eine nachhaltige berufliche Perspektive erhalten. Eine duale Ausbildung bietet diese in nahezu allen Berufen. Ich möchte insbesondere die Eltern bestärken, ihren Kindern beizustehen“.
Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne betont, dass Sachsen-Anhalt jungen Menschen beste Chancen bietet, ihren Wunschberuf zu ergreifen: „Schülerinnen und Schüler von heute sind die Fachkräfte von morgen. Gerade am Übergang von der Schule in die Ausbildung braucht es Unterstützung, damit der Weg zum Wunschberuf keine Sackgasse wird. Mit einer guten Berufsorientierung wollen wir dafür sorgen, dass der nahtlose Übergang in eine Ausbildung für alle Jugendlichen gelingt. Sachsen-Anhalts Arbeitsmarkt ist darauf angewiesen, jungen Menschen Perspektiven zu bieten und mit guten Arbeitsbedingungen zu werben.“
Ein wichtiger Baustein ist das Landesprogramm „BRAFO – Berufswahl Richtig Angehen Frühzeitig Orientieren“, in dem Agenturen für Arbeit und das Land Sachsen-Anhalt Seite an Seite für eine gute Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern arbeiten.
Das BRAFO-Jahr 2022 startete mit dem Relaunch des landesweiten Berufsorientierungsangebots. Neue Elemente, mehr Praxis, mehr Unterstützung und mehr Informationen: zum Beispiel sollen mit einem neuen Leitfaden gerade die Eltern auf die Berufsorientierungsreise ihrer Kinder mitgenommen werden.
Ergänzend dazu können die regionalen Arbeitsmarktakteure mit Hilfe der im Sommer 2022 startenden Förderrichtlinie REGIO AKTIV mehr freiwillige Praktika organisieren und mehr Eltern erreichen. Doch wie kann ein guter Praktikumsplatz gefunden werden? Um die Suche zu erleichtern, entsteht in diesem Jahr eine landesweite Internetplattform, die alle vorhandenen Börsen und Portale durchsucht und so das Finden eines den Neigungen und Kompetenzen entsprechenden Praktikumsplatzes in Sachsen-Anhalt erleichtert.
Viele interessante Informationen finden sich zudem auf der Internetplattform der BA „Planet Beruf“. Zudem können Jugendliche mit Berufsberatern per Video Kontakt aufnehmen.Die Angebote zur Selbstinformation auf https://planet-beruf.de/eltern-und-erziehungsberechtigte sind zahlreich. Übersichtlich und gut strukturiert können sich Eltern gemeinsam mit ihren Kindern durch die Themenblöcke klicken. Vorgestellt wird beispielsweise „Check-U“, das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit zur Berufsorientierung. Mit Hilfe von vier Online-Tests werden die eigenen Fähigkeiten oder die beruflichen Vorlieben abgefragt. Am Ende erhalten Schülerinnen und Schüler eine Anregung, welche Berufe oder Studienrichtungen eine gute Übereinstimmung zu ihren Interessen und Stärken aufweisen.
Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Arbeitsagenturen stehen als kompetente Ansprechpartner/-innen für alle Fragen zur Verfügung. Und das nicht nur auf den klassischen Wegen- persönlich, per Mail oder am Telefon- sondern auch per Videokommunikation. Das ermöglicht es den Eltern gemeinsam mit ihren Kindern ortsunabhängig an Beratungsgesprächen teilzunehmen.
Zusatzinformation:Allianz für Aus- und Weiterbildung- Alle Informationen zum Sommer der Berufsausbildung 2022 sind auf folgender Internetseite zu finden. https://www.aus-und-weiterbildungsallianz.de/AAW/Navigation/DE/Home/home.html
Im Mai 2022 waren in Sachsen-Anhalt noch 6.763 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig hatten 3.897 Bewerberinnen und Bewerber noch keine Ausbildungsstelle oder Alternative. Die meisten freien Stellen gab es in den Berufsbereichen Rohstoffgewinnung/Produktion/Fertigung (2.147), kaufmännische Dienstleistungen/Handel (2.051), Büro/Verwaltung (723), Verkehr/Logistik (714), Bau (513).
Ach was, ich dachte auszubilden wäre für das mittelständische Handwerk so schwer geworden, besonders seit der Mindestlohnerhöhung? Oder hat die CDU da wieder Schmarn erzählt?
Ausbildung hatte schon immer was mit Kosten, aber nix mit dem Mindestlohn zu tun. Kosten wollte man unbedingt auf Kosten anderer Betriebe vermeiden, die die Ausbildung stemmen sollten. Inzwischen haben die auch gemerkt, wessen Kastanien sie jahrelang aus dem Feuer geholt haben und bilden für den Eigenbedarf aus. Und manchen Betrieben sollte man per se die Ausbildungseignung versagen. was da für Müllbuden dabei sind, mitsamt Arbeitsbedingungen und Ausbildern…