Stellenplan 2035: Synode diskutiert künftige Ausrichtung des Evangelischen Kirchenkreises Halle-Saalkreis

Mit großer Beteiligung und intensiven Diskussionen fand am zurückliegenden Samstag die 9. Tagung der Synode des Kirchenkreises Halle-Saalkreis im Schloss Ostrau statt. Im Fokus standen neben der Jahresrechnung 2023 und zweier Wahlen die zukünftige Stellenplanung bis zum Jahr 2035.
Im Vorfeld der Tagung wurden fünf neue Amtsträger offiziell in ihre Positionen eingeführt, darunter Karsten Müller als 1. Stellvertretender Superintendent und Jonathan Rumpold-Schubert als Amtsleiter. In seiner Ansprache unterstrich Superintendent Hans-Jürgen Kant die Bedeutung dieser Verstärkung für den Kirchenkreis und würdigte das bisherige Engagement der neuen Mitarbeiter.
Der erste inhaltliche Tagungsordnungspunkt, Bericht des Superintendenten, setzte mehrere Schwerpunkte und thematisierte die mit Gebäudeplanung, Digitalisierung und gesellschaftlicher Verantwortungsübernahme für die regionale Kirche einhergehenden Herausforderungen.
Den größten Raum nahm die Vorstellung zweier Modelle zur künftigen strukturellen Ausrichtung des Kirchenkreises ein. Seit 2023 läuft bereits der Prozess zum „Stellenplan 2035“. Neben dem Stellenplanausschuss beschäftigten sich auch der Konvent der Mitarbeitenden sowie die ehrenamtlichen Vorsitzenden der Gemeindekirchenräte bereits mit den entstandenen Ideenskizzen. Die vom Kreiskirchenrat favorisierte Variante erlaubt eine Ungleichzeitigkeit von Strukturen mit und ohne Parochie. Somit kann in fünf der geplanten sechs Kleinregionen flexibel entschieden werden, ob und wann ein Wechsel in ein Teammodell passgenau ist. Eine Alternative hinterfragt dagegen grundsätzlich die Sinnhaftigkeit traditioneller Parochien. Im Ergebnis dessen setzt diese daher konsequent auf die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams.
Die intensive Diskussion auf der Synode zeigte eine Vielzahl von Meinungen und Bedenken, insbesondere hinsichtlich der Umsetzung und Auswirkungen dieser Modelle auf die Gemeinden. Ungeachtet des abschließenden Votums war bereits frühzeitig klar, dass die intensive Diskussion auch die weitere inhaltliche Auseinandersetzung des Stellenplanausschusses befruchten wird. Der frisch eingeführte 1. Stellvertretende Superintendent Karsten Müller erblickte daher in der Tagung auch eine „hohe Stunde des Parlamentarismus, in der es nicht nur lediglich darum ging etwas vorgefertigtes abzunicken, sondern aus zwei tragfähigen Möglichkeiten eine brauchbare Variante auszuwählen.“
Die Mitglieder des Kirchenparlamentes sprachen sich abschließend mehrheitlich für die Weiterarbeit an dem Modell aus, das an die bisherigen Strukturen anknüpft und diese weiterentwickelt. Basierend auf diesem Auftrag wird der Stellenplanausschuss der nächsten Synode eine Vorlage präsentieren, welche dann die Basis eines gemeindlichen Anhörungsverfahrens sein soll.
Die Synode schloss mit der Wahl von Mitgliedern in den Nominierungsausschuss zur Nachbesetzung der Superintendentenstelle im Jahr 2025 sowie einem Bericht von der Landessynode, der wichtige gesellschaftliche und kirchenpolitische Themen behandelte.
Foto: Evangelischer Kirchenkreis Halle-Saalkreis
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