Tag der Zivilcourage: Halle erinnert an den Volksaufstand 1953
16 Tote waren allein im Bezirk Halle zu beklagen, es gab unzählige Verletzte und viele Verhaftungen. Am Freitagnachmittag wird in der Gedenkstätte Roter Ochse in Halle (Saale) an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 erinnert.
Eine zentrale Gedenkstunde findet um 16 Uhr im Innenhof der Gedenkstätte „Roter Ochse“, Am Kirchtor 20b, statt. Die Beigeordnete für Bildung und Soziales, Katharina Brederlow, spricht in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand Worte der Erinnerung. Anschließend liest Linda Albersmann von der Gedenkstätte „Roter Ochse“ aus den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Mit einer Kranzniederlegung endet die Stunde des Gedenkens.
In Halle waren am 17. Juni 1953 in den Morgenstunden mehrere tausend Arbeiter und Angestellte vom Waggonbau Ammendorf zum Marktplatz gezogen, besetzten unter anderem die Staatsanwaltschaft. Viele Arbeiter anderer Betrieb schlossen sich entweder dem Demonstrationszug an oder legten ihre Arbeit nieder. Bei der Befreiung von Häftlingen aus dem Gefängnis “Roter Ochse” gab es durch Schüsse der Wachmannschaften erste Tote. Sowjetische Panzer riegelten anschließend die Zufahrtsstraßen zum Gefängnis ab. Trotz Verhängung des Kriegsrechtes durch den sowjetischen Stadtkommandanten hatten sich am Nachmittag des 17. Juni mehr als 60.000 Menschen auf dem Hallmarkt versammelt.
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