Tierschutz-Organisation protestiert gegen Circus Belly in Teutschenthal
In den vergangenen Tagen war der Circus Belly bereits in Halle, sah sich hier Protesten der Tierschutzgruppe „Vegan in Halle ausgesetzt. Nun geht es weiter ins benachbarte Teutschenthal. Und auch dort geht die Veranstaltung nicht ohne Proteste vonstatten.
Anlass ist insbesondere der Schimpanse Robby, der letzte Menschenaffe in einem deutschen Zirkus. Das Verwaltungsgericht Lüneburg hatte im April 2017 entschieden, dass der etwa 40 Jahre alte Robby endlich in eine Auffangstation umziehen darf. Jedoch müsse er weiter im Circus Belly in einem umgebauten Lkw-Anhänger ausharren, kritisiert PETA eine Verzögerungstaktik des Zirkusdirektors Köhler. Dort gebe es nicht ausreichende Kletter-, Beschäftigungs- und Versteckmöglichkeiten. PETA wünscht sich, dass Robby seine letzten Lebensjahre in der spezialisierten Auffangstation AAP in den Niederlanden mit Artgenossen verbringt. „Mehrere Gutachter, Primatologen und auch die Auffangstation befürworten Robbys Umzug. Herr Köhler sollte endlich einsehen, dass der Zirkus kein geeigneter Lebensraum für einen Schimpansen ist“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
PETA setzt sich seit 2011 mit einer Kampagne für eine Rettung des Schimpansen Robby ein. Bis 2015 beteiligten sich über 77.000 Menschen an einer Onlinepetition an das zuständige Kreisveterinäramt Celle. Im April 2017 hat das Verwaltungsgericht Lüneburg entschieden, dass Robby in die Auffangstation AAP umziehen soll, um seine letzten Lebensjahre mit Artgenossen verbringen zu können. Der vom Gericht bestellte Gutachter sieht gute Chancen für eine erfolgreiche Rehabilitation des Tieres. Verantwortliche der seit über 25 Jahren auf die Rehabilitation traumatisierter Schimpansen aus Zirkusbetrieben spezialisierten Auffangstation AAP in den Niederlanden hatten Zirkusdirektor Köhler bereits 2011 in einem Brief gebeten, Robby abzugeben. Auch die weltbekannte Schimpansenforscherin Jane Goodall sprach sich 2015 dafür aus, dass Robby in einer anerkannten Auffangstation unterkommen darf.
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