Tipps der AOK Sachsen-Anhalt: Pilze sammeln im Herbst und richtig handeln bei Pilzvergiftungen

Aktuell ist wieder Hauptsaison für Pilzesammler. Wer sein Glück selbst versuchen möchte, sollte jedoch den Unterschied zwischen essbaren und giftigen Pilzen kennen. Die AOK Sachsen-Anhalt verrät, worauf man achten sollte und wie man sich im Fall einer Pilzvergiftung verhält.
Essbare Pilzsorten von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, ist gar nicht so einfach. Das liegt daran, dass es keine generellen Merkmale gibt, die auf die Genießbarkeit eines Pilzes hinweisen. Pilzsammler sollte sich deshalb auf die am häufigsten vorkommenden essbaren Pilze konzentrieren und sich deren Merkmale gut einprägen. Dazu gehören in Sachsen-Anhalt der Birkenpilz, der Hainbuchenröhrling, der Pfifferling, der Maronenröhrling und der Steinpilz.
Gefährlich kann es bei der Suche nach Waldchampignons werden. Dieser ähnelt dem hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz nämlich ungemein. In Deutschland basieren rund 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen auf dieser Verwechslung. Auch der beliebte Perlpilz wird aufgrund des ähnlichen Aussehens schnell mit dem giftigen Pantherpilz verwechselt.
Bei Anzeichen einer Pilzvergiftung sofort handeln
Wer sich bei einem Pilz nicht ganz sicher ist, sollte kein Risiko eingehen und diesen stehen oder bei einer Pilzberatung seinen Fund überprüfen lassen. In Sachsen-Anhalt bieten zahlreiche Sachkundige für Pilzaufklärung kostenfrei ihre Hilfe an, wie zum Beispiel der Landesverband der Pilzsachverständigen in Sachsen-Anhalt.
Wurde dennoch ein giftiger Pilz verzehrt, äußert sich das häufig erst nach mehreren Stunden. Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwitzen, Kreislaufprobleme und sogar Halluzinationen können auftreten. Im schlimmsten Fall kann eine solche Vergiftung tödlich verlaufen, lässt sich meistens jedoch rechtzeitig behandeln.
Bei Verdacht sollte man deshalb sofort handeln und über den Notruf oder den Giftnotruf unter der 0361 / 730730 ärztliche Hilfe anfordern. Erbrochenes, Reste des Sammelguts und vom Pilze putzen sollten für Untersuchungszwecke sichergestellt und aufbewahrt werden.
Keine Milch, keine Kohletabletten gegen Durchfall
Worauf man bei dem Verdacht auf eine Pilzvergiftung verzichten sollten, ist das Trinken von Milch. Diese kann die Giftaufnahme im Körper begünstigen. Auch von Kohletabletten gegen den Durchfall wird abgeraten. Ein Erbrechen mit beispielsweise Salzwasser herbeizuführen, ist ebenso nicht ratsam. Bei Kindern und älteren Menschen könnte dadurch eine lebensbedrohliche Situation entstehen.
Weitere Informationen zum Giftnotruf:
https://ms.sachsen-anhalt.de/themen/gesundheit/giftinformationszentrum/
Weitere Informationen zu heimischen Pilzen:
https://www.deine-gesundheitswelt.de/balance-ernaehrung/heimische-pilze
Der Knollenblätterpilz sieht dem Champignon ähnlich, ist aber für 90% der Pilztodesfälle verantwortlich!
Alle anderen Giftpilze sind vergleichsweise harmlos, da sie schlecht schmecken und selbst nach Verzehr nicht tödlich wirken.
Nach über einem Monat in der Pilzsaison kommt dieses Angebot jetzt aber auch reichlich spät.
Ündc wer einen grünen Knolli mit seinem ‚Lätzchen‘ und der Hülle unten am Stiel (um das Wort Volva zu vermeiden) mit einem Champignon verwechselt, der hat es nicht anders verdient, als vergeblich auf eine Spenderleber zu hoffen.