Ukraine-Flüchtlinge ziehen nächste Woche ins alte Maritim-Hotel in Halle

Fünf Jahre stand das ehemalige Maritim-Hotel in Halle (Saale) leer. Ab nächster Woche herrscht in dem Gebäude am Riebeckplatz wieder Trubel. Dann ziehen hier ukrainische Flüchtlinge ein. Drei Etagen mietet die Stadt zunächst bis Oktober an, zahlt rund 6000 Euro am Tag. Bis zu 350 Personen können hier untergebracht werden. Zum Höhepunkt der Flüchtlingswelle 2015 sind es 700 Personen gewesen.

In den vergangenen Tagen wurde noch gewerkelt. Es musste Matratzen her. Die Fenster wurden geputzt und der Teppich gereinigt. Doch das Hauptproblem waren nach fünf Jahren Leerstand die Trinkwasserleitungen. In den vergangen Wochen hätten deshalb Beprobungen auf Legionellen stattgefunden, sagt Oliver Paulsen, Leiter des Dienstleistungszentrum Migration und Integration.

Das DRK wird mit 7 Personen für die Betreuung zuständig sein, hinzu kommen noch die Reinigung durch die Stadtwirtschaft und der Sicherheitsdienst. Vor Ort wird eine Kleiderkammer eingerichtet, zudem ein Bereich für die medizinische Versorgung. Die bisherigen Einzelzimmer werden mit zwei Betten belegt, die Doppelzimmer mit vier Betten.

Während zu Zeiten als Landesaufnahmeeinrichtung noch direkt vor Ort gekocht wurde, erfolgt nun – wie schon in der Brandbergehalle – die Essensversorgung durch einen Caterer. In der Brandbergehalle selbst sind aktuell noch 300 Personen untergebracht. Diese sollen Anfang der kommenden Woche “umziehen”. Die Sporthalle wird dann als Notunterkunft wieder geschlossen. Waschmaschinen und Trockner werden noch aufgestellt.

Wie bei einem “normalen” Hotel erhalten die Bewohner elektronische Zutrittskarten für die Zimmer. Im Erdgeschoss wird es auch einen Aufenthaltsraum mit Fernseher geben. 

Der aktuelle Eigentümer betreibt drei Hotels in Dresden und hatte das Gebäude von der Maritim-Gesellschaft abgekauft. Er will es abreißen und hier ein Neubauprojekt umsetzen.