Umfrage zur finanziellen Lage sozialer Arbeit: Wohlfahrtsverbände warnen vor Zusammenbruch sozialer Infrastruktur – 34,4 Prozent der Befragten Einrichtungen in Sachsen-Anhalt haben bereits ihre Angebote gekürzt

Viele soziale Angebote in ganz Deutschland drohen vollständig wegzubrechen, da gestiegene Kosten finanziell nicht ausreichend kompensiert werden können. Trotz steigender Nachfrage mussten vielerorts bereits Angebote und Hilfen eingeschränkt bzw. reduziert oder sogar ganz eingestellt werden. Darüber hinaus drohen kurzfristig weitere Kürzungen ihrer Einnahmen. Das sind die erschütternden Befunde einer bundesweiten Umfrage von Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Diakonie Deutschland und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, an der sich mehr als 2.700 gemeinnützige Organisationen und Einrichtungen aus dem gesamten Spektrum sozialer Arbeit beteiligten. Die Wohlfahrtsverbände warnen, dass sich hier eine Katastrophe für die soziale Infrastruktur anbahne und fordern den Bund auf, von angekündigten Haushaltskürzungen Abstand zu nehmen. Was es jetzt brauche, seien zudem eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Kommunen sowie einen ambitionierten steuer- und finanzpolitischen Kurswechsel.
Insgesamt verzeichnen die befragten Einrichtungen eine Kostensteigerung um durchschnittlich 16 Prozent seit Anfang 2022. Die Ergebnisse belegen, dass in der Praxis kaum ein Weg unversucht bleibt, aus eigenen Kräften die schwierige finanzielle Lage zu bewältigen. Fast jede dritte befragte Einrichtung musste zur Kompensation sogar Personal abbauen bzw. plant Entlassungen. Auch die Möglichkeit, Kostensteigerungen durch höhere Beiträge für Nutzer*innen auszugleichen, scheint weitgehend ausgereizt und führt bereits zu ersten Verwerfungen. Laut der Problemanzeigen aus der Praxis können sich viele, die besonders auf Unterstützung angewiesen sind, Angebote inzwischen nicht mehr leisten, und in der Praxis komme es zu Unterversorgungslagen und neuen Ausschlüssen.
Im Ergebnis bedeutet das sowohl quantitative als auch qualitative Einschränkungen zu Lasten der sozialen Infrastruktur. Sollte hier nicht entschlossen gegengesteuert werden, hätte dies „enorme Konsequenzen für unser Gemeinwesen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und all jene Menschen, die in schwieriger Lebenslage auf Hilfe, Beratung, Unterstützung und einen stabilen Sozialstaat angewiesen sind“, warnen die Wohlfahrtsverbände.
Laut Umfrage mussten allein in Sachsen-Anhalt bereits 34,5 Prozent der befragten Organisationen und Einrichtungen Angebote und Leistungen für Klient*innen aus finanziellen Gründen einschränken oder ganz einstellen. 61 Prozent der Befragten aus Sachsen-Anhalt gehen davon aus, kurzfristig Angebote und Leistungen weiter reduzieren zu müssen.
Hendrik Hahndorf, Vorstandsvorsitzender des AWO Landesverbandes Sachsen-Anhalt e.V.
„Sollte neben der fehlenden Kompensation der Kostensteigerungen zudem die vom Bund angekündigten Haushaltskürzungen greifen, werden für die Menschen in Sachsen-Anhalt spürbare Einschnitte in den sozialen Angeboten folgen.
Bei den Freiwilligendiensten ist ein Drittel aller Plätze in Gefahr. Damit wird rund 600 jungen Menschen im Land die Chance auf Berufsorientierung, Kompetenzerwerb und gesellschaftliches Engagement verwehrt.
Im Bereich der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte bedeuten die geplanten Kürzungen den dramatischen Wegfall von mehr als 30% der Beratungskapazitäten in Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2022 wurden in den Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände rund 11.000 Personen beraten und unterstützt. Die Kürzung würde eine Absenkung von derzeit 34 Mitarbeitenden auf 23 bedeuten. Ein ähnliches Bild zeig sich in den Jugendmigrationsdiensten. Das hat folgenschwere Auswirkungen nicht nur für die Ratsuchenden, sondern ebenso für die Tätigkeit der Behörden sowie der Unternehmen vor Ort und das gesamte Gemeinwesen. Dabei sind die Zahlen zugewanderter Menschen weiterhin hoch und mit dem Chancen-Aufenthaltsrecht und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz stehen neue Aufgaben an. Dass die Mittel für Integrationsstrukturen gekürzt werden, ist absurd. Gerade jetzt müssen wir in Dienste und Einrichtungen investieren, die den Zusammenhalt stärken und Menschen aktiv beteiligen.
Deshalb protestieren wir am 8. November in Berlin gemeinsam mit unseren Kolleg*innen von der ZWST, Caritas, Diakonie und dem DRK und fordern von der Bundesregierung: Stoppen Sie die Sozialkürzungen!“
Die teilstandardisierte Online-Umfrage fand im Zeitraum vom 29. September bis zum 10. Oktober 2023 statt. Der Rücklauf von 2772 validen Fragebögen war trotz der Kurzfristigkeit groß. Insgesamt sind in den teilnehmenden Organisationen/Einrichtungen mehr als 261.721 Menschen beschäftigt. Im Tagesdurchschnitt werden durch die befragten Organisationen/Einrichtungen insgesamt rund 377.112 Menschen beraten, betreut oder versorgt. Aus Sachsen-Anhalt nahmen 61 Organisationen an der Umfrage teil.
Wenn man die Milliarden Richtung Nato und Ukraine schmeißt, bleibt halt für Sozialdingsbums nicht genug übrig.
Vergiss nicht die ganze Millionen Euro und Hilfspakete für Israel zum Wiederaufbau.
Müssen doch auch unsere traumatisierten Neuankömmlinge bei uns erstmals versorgt werden
Und noch mehr geht an die Asis, v.a. auch deutsche Asis. Es müssen dringend die Sozialleistungen auf allen Ebenen gekürzt werden. Wie die Schuldenbremse braucht es ein max. Limit für die Staatsquote von 33%, ein Verbot von Sondervermögen ( = versteckte Schulden), eine Limitierung von Target2-Salden, und die nächsten 5 Jahre neue Gesetze und Vorschriften nur noch, wenn dafür 2 andere gestrichen werden.
Nato ist eines der reichsten Länder.
Nato muss kein Land sein, um unser Land Milliarden zu kosten. Und nun geh wieder schlafen.
Billiarden! Täglich!
Vielleicht doch mal informieren statt nur immer dumm zu trollen?
https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/krieg-in-der-ukraine/deutschland-hilft-der-ukraine-2160274
Ach die Ukraine ist „die Nato“?!?
Eingangspost schon wieder vergessen?
„Nato muss kein Land sein, um unser Land Milliarden zu kosten.“
„Wenn man die Milliarden Richtung Nato und Ukraine schmeißt, bleibt halt für Sozialdingsbums nicht genug übrig.“
Milliarden Richtung Nato
„Trotz steigender Nachfrage mussten vielerorts bereits Angebote und Hilfen eingeschränkt bzw. reduziert oder sogar ganz eingestellt werden. “
Dann sollen die Wohlfahrtsverbände einfach die Preise für ihre Dienstleistungen anheben, so dass die Einnahmen die Ausgaben decken.
Was machen Wohlfahrtsverbände.
Die bieten Dienstleistungen gegen Bezahlung an. Oder glauben Sie, die AWO-Mitarbeiter arbeiten gratis?
Ah, du weißt also nicht, was sie machen. Dann ist natürlich kein Wunder.
Frag mal deine Betreuer, ob die sich wirklich ohne Bezahlung um dich kümmern würden.
Kosten einer Dienstleistung für Kunden und Bezahlung der Mitarbeiter sind aber zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Und du hast offensichtlich noch nicht verstanden, was „Wohlfahrt“ bedeutet.
Die unternehmen Fahrten, so wie Kremserfahrten, zum Wohle der Bürger.Kostenlos.
Na klar…. „Einfach die Preise anheben“… einfache Antwort auf komplexe Problemlage. Leider nicht die erste geistige Diarrhö deinerseits. Sorry, du wählst doch sicher die AfD und versteckst dich hinter der FDP.
Es klingt paradox, aber gerade überbordende Sozialausgaben schaffen Armut, weil ein verschuldeter Staat immer handlungsunfähiger wird und kaum noch Spielräume hat.
Absolut richtig.
Erklär mal bitte genau, wie du das meinst. Gern auch konkrete Beispiele.
Gerne:
1. Gesundheitssystem. Es setzt zu viel auf passive Anreize anstatt zu aktivieren. Anstatt Prävention zur Vermeidung oder Verzögerung von Krankheiten zu belohnen wird das Vergammeln des eigenen Körpers durch Behandlung belohnt. Die Ausgaben für Gesundheit betrugen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2022 insgesamt 498,1 Milliarden Euro, das entspricht 12,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Gleichwohl jammern und barmen die Akteuere – Gesundheitsdienstleister und Patienten – gleichermaßen.
2. Kindergeld. Es wird im Wesentlichen einkommensunabhängig gewährt. Das ist Verschwendung.
3. Bürgergeld. Ca. jeder dritte Bürgergeld-Bezieher arbeitet zusätzlich schwarz. Das setzt vollkommen falsche Anreize.
1. Meinst du sowas wie Impfungen?
2. Für alle gleich. Ist das ungerecht?
3. Eigene Statistik?
Wie wird der Staat immer handlungsunfähiger durch Sozialausgaben und wie wird dadurch Armut geschaffen? (das war eigentlich meine Frage, sorry, habe ich nicht deutlich dazu geschrieben)
Deine Darstellung zeigt eigentlich, dass alle mehr bzw. „zu viel“ haben.
Insgesamt sind in Deutschland 2021 rund 13 Millionen Menschen von Armut bedroht. Natürlich nur, weil nach deiner Meinung alle mehr haben.
Diese 13 Millionen sind durch zu hohe Sozialausgaben von Armut bedroht? Trotz „Schwarzarbeit“?
Zur Handlungsunfähigkeit des Staats hast du auch noch nichts gesagt.
Ich versuche zu verstehen, was du sagen willst, habe aber eher den Eindurck, das weißt du selber nicht?!
Kinder arbeiten nicht schwarz. Sie bekommen zu wenig, während andere bescheissen.
1. Quartal 2023: Wie das statistische Bundesamt mitteilte, war der öffentliche Gesamthaushalt zum 31.03.2023 mit 2.406,6 Milliarden Euro verschuldet. Die Schulden wachsen also weiter. Das stärkt die Handlungsfähigkeit ungemein, gerade beim aktuellen „Niedrigzins“!
Es ging mir vor allem um deine These
„überbordende Sozialausgaben schaffen Armut, weil ein verschuldeter Staat immer handlungsunfähiger wird und kaum noch Spielräume hat“.
Wie ist die Handlungsunfäigkeit des Staates eingeschränkt? Wie äußert sich das?
Wie schaffen Sozialausgaben Armut?
„überbordende Sozialausgaben schaffen Armut, weil ein verschuldeter Staat immer handlungsunfähiger wird und kaum noch Spielräume hat“.
Wer Sozialhilfe bekommt der ist naaa?
Nicht reich sondern arm.
War nun nicht so schwer oder?
Zahlt ein Staat sehr viel Sozialhilfe bleibt kaum Geld für andere Sachen übrig.
Zahlt ein Staat für alle Sozialhilfe verschuldet sich der Staat immer mehr und ist gar nicht Handlungsfähig da er kein Geld einnimmt und nicht wirtschaften kann.
Wirklich das sind sehr einfache Fragen die du nicht beantworten kannst und immer wieder nachfragen musst.
„Sagt ja sonst keiner“ war sich anscheinend nicht bewusst das er dir dass offensichtliche erklären muss, was jeder begriffen hat.
Wie zeigt sich die Handlungsunfähigkeit?
Was passiert, wenn man den Armen keine Sozialhilfe mehr zahlt? Werden die dann reich?
Das kann es nicht sein.
Nimm den Taschenrechner und rechne die Zinslast bei der aktuellen Staatsverschuldung aus. Vielleicht fällt dir was auf.
Wie zeigt sich die Handlungsunfähigkeit?
Sicher nicht am Taschenrechner.
@Sagt ja sonst keiner
Ich bin mir sicher damit überforderst du ihn.
Die Summe der Staatsverschuldung rausfinden, dann noch die Aktuelle Zinslast herausfinden und dann auch noch rechnen.
Das wird sein Endgegner, da kommt er zu keinem Ergebnis.
Aber egal selbst wenn du es ihm erklären würdest , würde er es nicht begreifen.
Ist einfach die Langeweile, schreibt man ja du hast recht ist die Diskussion schnell vorbei, stellt man sich dumm und fragt sinnlose Dinge zieht sich das ganze in die Länge.
Es gibt Menschen die haben keine Arbeit, keine Familie und keine Freunde da beschränken sich soziale Kontakte auf anonyme Internet Kommentare.
@Sagt ja sonst keiner
Merkt man wieder deutlich an diesem Beispiel.
„lass sein 17. Oktober 2023 um 22:33 Uhr
Wie zeigt sich die Handlungsunfähigkeit?
Was passiert, wenn man den Armen keine Sozialhilfe mehr zahlt? Werden die dann reich?
Das kann es nicht sein.“
https://dubisthalle.de/umfrage-zur-finanziellen-lage-sozialer-arbeit-wohlfahrtsverbaende-warnen-vor-zusammenbruch-sozialer-infrastruktur-344-prozent-der-befragten-einrichtungen-in-sachsen-anhalt-haben-bereits-ihre-angeb#comment-754095
Glaub mir da kommt nichts sinnvolles nur dumme Fragen.
Dumme Frage:
Wie zeigt sich die (angebliche) Handlungsunfähigkeit?
Keine Antwort.
@Sagt ja sonst keiner
Auch hier zum nachlesen.
https://dubisthalle.de/buergerdialog-stromnetz-in-landsberg-im-saalekreis-erdkabel-schaden-weder-menschen-noch-pflanzen#comment-752703
„3. Bürgergeld. Ca. jeder dritte Bürgergeld-Bezieher arbeitet zusätzlich schwarz.“
Selber ausgedacht?
Nein. Von Arbeitsexperte Professor Friedrich Schneider.
Also vom Osterhasen. Dacht‘ ich’s mir doch…
Sagi,ins Nest !
„aber gerade überbordende Sozialausgaben schaffen Armut, weil ein verschuldeter Staat immer handlungsunfähiger wird“
Solange es noch Super-Reiche gibt, ist genug Geld da. Es ist und wird lediglich falsch verteilt. Solange ganz viel Geld ins Ausland geht, ist ebenfalls genug Geld da, es ist nur nicht dort, wo es hingehört.