Vize-Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt appelliert zum Hitzeaktionstag an die Bevölkerung: „Achten Sie aufeinander – Hitzeschutz geht uns alle an!“

Welches Wetter bringt uns der Sommer? Wird er verregnet, wird es warm, heiß sogar? Die Extremwetterlagen nehmen hierzulande zu. Momentan wird uns im Südwesten Deutschlands deutlich vor Augen geführt, was diese auslösen können. „Wir müssen lernen, mit der Klimakrise umzugehen, die neben wie jetzt langanhaltenden Regenfällen und deren Folgen auch Tornados und Hagelschlag, aber insbesondere auch Zeiten extremer Hitze mitbringen wird“, erklärt Thomas Dörrer, Hausarzt und Vize-Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. Das Robert-Koch-Institut schätzt die Zahl der hitzebedingten Todesfälle im Zeitraum zwischen Juni und September 2023 auf bundesweit 3100 Menschen. „In nur knapp vier Monaten wohlgemerkt“, betont Dörrer. „Und das sind sehr zurückhaltende Zahlen.“ Am gestrigen 5. Juni war bundesweiter Hitzeschutztag, der die Bevölkerung aber auch Politik und Wirtschaft für das drängende Thema sensibilisieren soll. Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt klärt die wichtigsten Fragen:
Wann sprechen wir überhaupt von Hitzewelle?
International existiert dazu keine einheitliche Definition. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer Hitzewelle, sobald die Temperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 28 °C liegt. Es gibt zwei Warnstufen: Vor einer starken Wärmebelastung wird gewarnt, wenn die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag bei etwa 32°C oder darüber liegt. Überschreitet die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag die 38°C, wird vor einer extremen Wärmebelastung gewarnt.
Wie reagiert der Körper?
Für optimale Stoffwechselprozesse versucht er, die „hauseigene“ Betriebstemperatur immerfort bei etwa 37 ° C zu halten. Viel Spielraum hat er nicht: Schon 41 ° C sorgen dafür, dass körpereigene Proteinbausteine zerfallen. Einsetzende Hitze ist demzufolge eine enorme Herausforderung für den Organismus, der nun versucht, sich herunter zu kühlen. Dazu erweitern sich die Blutgefäße in der Haut, das Herz pumpt stärker, der Blutdruck steigt. Das alles dient dazu, die Körperoberfläche zu vergrößern, denn dadurch kann die Wärme besser abgeleitet werden. Zusätzlich werden die Schweißdrüsen aktiviert, um die Verdunstungskühlung zu fördern. „Das Zusammenspiel zwischen Gefäßen und Herz muss einwandfrei funktionieren, um die Thermoregulation auch dauerhaft während Hitzewellen zu gewährleisten“, erklärt Thomas Dörrer.
Was sind Symptome für eine gesundheitliche Belastung?
„Häufig sind während Hitzeperioden Symptome wie Muskelschmerzen, Kopfweh, starkes Schwitzen, Müdigkeit, Ohnmacht und eine erhöhte Herzfrequenz“, zählt der Mediziner auf. „Es kann zu Kreislaufproblemen, Zuständen der Verwirrung und im Extremfall auch Bewusstseinsstörungen kommen. Dann sollte ein Arzt konsultiert werde.“ Viele dieser Symptome sind natürliche Folgen von Dehydrierung. Zusätzlich nimmt mit steigenden Temperaturen die Ozonbelastung zu, was zu Atemwegs- und Augenreizungen führen kann. „Und dass die Haut extrem gefordert und gefährdet ist, weiß jeder, der schon einmal seinen Sonnenschutz vergessen hat.“
Wer ist besonders gefährdet?
„Ältere Menschen sind oft anfälliger für Hitzestress, da ihre Thermoregulation weniger effizient ist“, erklärt Hausarzt Dörrer. „Allerdings zählen auch Bevölkerungsgruppen zu den so genannten vulnerablen Gruppen, die daran womöglich gar nicht denken.“ Neben Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen wie zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen sowie Übergewicht sind auch Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährdet, da ihre Körper die Temperaturregulation noch nicht vollständig entwickelt haben. „Auch schwangere Frauen sind empfindlicher“, zählt Thomas Dörrer weiter auf. „Und alle Menschen, die draußen arbeiten – wie etwa Bauarbeiter, Landwirte, Gärtner. Man könnte auch einfach sagen: Hitzeschutz geht uns alle an.“
Wie kann man sich schützen?
Dörrer zählt auf: „Trinken ist das A und O – am besten Wasser, eine Saftschorle im Mischverhältnis 50:50, Kokoswasser enthält wichtige Elektrolyte, und auch Wasser mit einem Schuss Ingwer ist eine gute Wahl.“ Regelmäßiges Lüften in den noch kühleren Morgenstunden hilft, passende weite Kleidung tragen, Anstrengung vermeiden. Wer kann, sollte in den heißen Mittagsstunden das Haus nicht verlassen und wenn, dann generell nur mit Sonnenschutz. Leichte Kost sei empfohlen. „Und denken Sie an Kopfbedeckungen“, rät der Arzt. Menschen, die regelmäßig Medikamente nehmen müssen, sollten sich erkundigen, ob die Wirkung durch die Hitze nachlässt oder sich verstärkt. Und eine wichtige Bitte: „Kümmern Sie sich um Ihre Nachbarn, halten Sie Kontakt zu Familienmitgliedern. Gerade alte, kranke und einsame Menschen sind in der Hitzeperiode gefährdet. Kurzum: Seien Sie aufmerksam und füreinander da.“
Die Apokalypse hat begonnen…
Wie haben wir nur bis jetzt überleben können? Und wie konnten die Menschen in weitaus wärmeren Ländern überleben?
Fragen über Fragen.
Es gibt Menschen die haben Internet und haben doch keine Ahnung von den einfachsten Sachen. https://www.tagesschau.de/wissen/klima/hitzetote-klima-copernicus-wmo-100.html
Es gibt Menschen, die haben schon ohne Internet überlebt.
Du bist so Lustig. hahaahah
Ja, Tagesschau😅
Wo war den in Deutschland 2023 vier Monate lang extreme Hitze? In Halle auf keinen Fall.
https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/waermste-zwoelf-monate-weltweit-waermster-meteorologischer-fruehling-deutschland-100.html
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/umweltbundesamt-hitze-tage-nehmen-zu-arbeitnehmer-krank-100.html
MDR als Quelle. Beeindruckend!
hahahaha. Lustischer Mensch. Mach mal ein Praktikum beim MDR du Horst.
Im Sommer musste ich nach der Arbeit ein paar Mal die Türen vom Auto ein paar Minutenlang öffnen, bevor ich einsteigen könnte. Aber extreme Hitze hatten wir nicht.
Sehr guter Artikel. Ich werde umgehend Kontakt zu meinen Familiengehörigen aufnehmen, die gemeinsame Wohnung bis Oktober nicht mehr verlassen und zum Schutzraum umfunktionieren. Mein Beitrag im Kampf gegen den großen Feind Mitteldeutscher Klimaschutzmächte leiste ich durch permanente Wachsamkeit und den durch wissenschaftliche Studien unlängst als wirksam belegten Einsatz meiner CO2-freundlichen Wärmepumpe. Es gilt, die äußeren Hitzewellen des Feindes mittels einer repräsentativ-symbolischen Hitze im innerfamiliären Raum abzuschrecken – bleiben wir wehrhaft, demokratisch und solidarisch! Ich werde darüberhinaus einen Brief an Nancy „Scotty“ Faeser schreiben und zur Abschreckung des Habeck‘schen Wetterfrosches AfD wählen – selbstverständlich per Briefwahl! Dann trinke ich einen Schluck Lauterbach-Wasser und fertige ein sehr sehr großes Plakat, worauf geschrieben steht: „Hitzeschutz geht uns alle an!“
…, schon 3 Ignoranten, welche immer noch das „Normale“ krampfhaft zu beschwören versuchen.
Also ich habe auf meinem Smartphone eine Wetterapp. Von daher halte ich solche „Warnungen“ für völlig überflüssig. Dass es bedingt durch den Klimawandel im Sommer immer heißer wird, sollte doch mittlerweile jedem klar geworden sein.
„Urmensch“ Du scheinst wirklich noch in einer Höhle in der Steinzeit zu leben. Du hast doch aber Internet. Warum informierst du dich nicht? Die Meldungen, zur sich immer weiter verschärfenden Klimakatastrophe kommen doch jeden Tag. Hast du wirklich nicht mitbekommen, was in Süddeutschland gerade mit mehreren Toten und vielen Verletzten passiert?
Dass Du auch noch Lügen verbreitest, ist unverantwortlich.
Auch jeden Tag wiederholte Märchen werden nicht wahrer… und dein beschworenes Hochwasser kommt in allererste Linie von der Begradigung der Flüsse und Bäche.. und der Bebauung der früheren Retentionsflächen.
Wie gut nur, das es so viele schattige Sitzmöglichkeiten am Marktplatz gibt und man sich da bei starker Hitze ausruhen kann. Wie gut nur, das der Wegebelag nicht aus schwarzen Gestein besteht und man auch Trinkwasserspender zur ausreichenden Verfügung hat. Auch die Wasserzerstäuber die ganz feine Wassertropfen bilden und durch die man Kühlung bekommt sind eine tolle Sache. Upps, habe mich in der Stadt geirrt, sowas gibt es nicht in Halle (Saale), das gibt es in Szeged, Debrecen, Valencia und anderen Orten aber eben nicht in Halle (Saale).