„Wie können wir Probleme im Vorfeld lösen?“ – Vorsitzender berichtet über Klausurtagung des Jugendhilfeausschusses
Vergangenen Freitagvormittag trafen sich die Stadtverwaltung und Mitglieder des Jugendhilfeausschusses zu einer dreistündigen Klausurtagung des Jugendhilfeausschusses in der Konzerthalle Ulrichskirche. Der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses und Mitglied der Fraktion MitBürger & Die PARTEI Stadtrat Dr. Detlef Wend berichtet dazu folgendes.
„Zentrales Thema des Vormittags war der Leistungsbereich ‚Hilfen zur Erziehung‘ (HzE). Darunter fallen z.B. Erziehungsberatung, Familienhilfe, Wohngruppen, Vollzeitpflege, Heimerziehung usw. Leider ist der Bedarf in Halle sehr hoch und die Kosten steigen (2021 allein über 70 Millionen Euro). Einerseits ist dies ein Ausdruck für eine aktive Sozialleistung die Bedürftigen hilft, andererseits zeigt es, wie hoch der Hilfebedarf leider ist.“
Auf lange Sicht wird es für Kommunen wie Halle immer schwerer werden, diese Kosten ohne Unterstützung von Bund und Land zu bewältigen. Hinzukommen die prekäre Personallage und der Fachkräftemangel. Der Allgemeine Soziale Dienst, kurz ASD, bietet kostenfreie Beratung, Unterstützung in schwierigen Lebenslagen, bei Erziehungs- und Entwicklungsfragen der Kinder und ist in Fällen von Kindeswohlgefährdung von elementarer Bedeutung für alle Betroffenen. In jüngster Zeit gab es einen Stellenaufwuchs, auf 76 Personalstellen. Das ist positiv zu bewerten. Jedoch sind 17 Stellen davon nicht besetzt. Die Aus- und Belastung der Fachkräfte ist bereits hoch. Hier muss dringend entlastet werden. Zudem zeigt sich der enorme Wert präventiver Maßnahmen, um Notlagen überhaupt erst gar nicht entstehen zu lassen. Prävention wird immer wieder angemahnt, aber aus Finanznot oft nur unzureichend ausgeführt.
„Wie können wir Probleme im Vorfeld lösen? Genau da sollten wir ansetzen, so dass Heimunterbringung und Pflegefamilie gar nicht erst benötigt werden“, betont Stadtrat Dr. Detlef Wend. „Leider kann man nicht bei jeder Familie an die Tür klopfen und fragen, ob alles in Ordnung ist. Es gibt lediglich zwei öffentliche Bereiche, in denen man Kinder und Jugendliche erlebt und in Erfahrungen bringen kann wie ihr Leben verläuft. Das sind Kitas und Schulen. Womit wir wieder bei einem ganz aktuellen Thema angelangt sind, der Schulsozialarbeit. Das Land will den Kommunen, zusätzliche Kosten aufhalsen und setzt die Schulsozialarbeiter damit noch stärker unter Druck, wobei bereits jetzt schon Stellen fehlen.“
Im weiteren Verlauf der Sitzung kam man auf das Thema Kommunikation und Vernetzung zwischen den einzelnen Akteuren wie Jugendamt, ASD, freien Trägern, Kindertagesstätten und Schulen zu sprechen. Dr. Detlef Wend gibt zu bedenken: „Datenschutz ist wichtig, doch leider erschwert er in vielen Fällen unkomplizierte und schnelle Kommunikation über akute Probleme. Das geht oft zu Lasten der Betroffenen.“
Abschließende Themen umfassten fehlende Freiräume für Jugendliche und die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Fraktionen. Der Vorsitzende Dr. Detlef Wend schließt mit den Worten: „Es war eine wichtige Tagung bei der wir Impulse für unsere Stadt und vor allem für unsere Kinder und Jugendlichen gesetzt haben.“
Die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses findet bereits am 05.05.22, 17:00 Uhr im kleinen Saal des Stadthauses statt.
gez. Dr. med. Detlef WendStadtrat & Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses
Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründ‘ ich einen Arbeitskreis.
Ergebnis: Forderung mehr Geld zu drucken.
„Es gibt lediglich zwei öffentliche Bereiche, in denen man Kinder und Jugendliche erlebt und in Erfahrungen bringen kann wie ihr Leben verläuft.“
Das stimmt nicht ganz. Aufmerksame Nachbarn sehen und hören auch viel. Aber leider gilt man dann schnell als Denunziant.
Ihr braucht bald gar nichts mehr zu lösen, weil eure Kollegen in Berlin uns direkt in den Krieg führen, dann hat sich das alles erledigt. Was für welche würden da nur in Deutschland an die Macht gelassen
Herr Wend was tun Sie dass unsere Kinder keinem Krieg erleben müssen, das ist doch die Frage