Zaun um das Händeldenkmal: Vorschlag von Oberbürgermeister Alexander Vogt sorgt für Debatte im Hauptausschuss

Es ist ein Satz, der Halles Politik gerade beschäftigt: „Mein Traum ist, dass das Denkmal umzäunt und mit Grün gestaltet wird – so wie es früher einmal war.“ Mit diesen Worten äußerte sich Halles neuer Oberbürgermeister Alexander Vogt Ende März bei einer öffentlichen Veranstaltung zum „Leitbild Marktplatz“. Gemeint ist das Denkmal für Georg Friedrich Händel – Herzstück und Wahrzeichen des halleschen Marktes.
Vogts Vision: Eine Aufwertung der Fläche rund um das Denkmal, eingebettet in eine grüne Gestaltung und eingefasst von einem Zaun. Aber nicht irgendein Zaun. „Keine billige Lösung“, so Vogt, sondern ein hochwertiges Gestaltungselement, das dem Stolz der Hallenser gerecht werden solle.
Was zunächst wie ein punktuelles städtebauliches Anliegen wirkt, hat sich nun zu einer Debatte mit politischem Sprengstoff entwickelt – ausgelöst durch einen Bericht der Mitteldeutschen Zeitung (MZ), die Vogts Äußerung nach drei Wochen auch aufgriff und damit offenbar viele Stadträte überraschte.
Politische Irritation: Wer wusste was – und wann?
Im Hauptausschuss machte sich Unmut breit. Vor allem die Grünen und die Linke äußerten deutliche Kritik am Vorgehen der Stadtspitze. Melanie Ranft (Grüne) stellte die zentrale Frage: „Wie wird das Leitbild Markt legitimiert?“ Sie wunderte sich darüber, dass weder der Kulturausschuss noch der Planungsausschuss offiziell in die Diskussion einbezogen wurden.
Noch deutlicher wurde Katja Müller (Die Linke). Sie erklärte, nie etwas von einer einberufenen – und dann angeblich wieder abgesagten – Sondersitzung des Kulturausschusses gehört zu haben. Ein bemerkenswerter Punkt, immerhin ist sie selbst Mitglied dieses Gremiums. Müllers Kritik wirft Fragen zur Transparenz und Kommunikation innerhalb der Verwaltung auf.
Rebenstorf verteidigt Vogt – aber bremst Erwartungen
Verwaltungsseitig trat René Rebenstorf, Beigeordneter für Stadtentwicklung und Umwelt, in die Debatte ein. Er verteidigte das Vorgehen des Oberbürgermeisters: „Der Oberbürgermeister hat das Recht, seine Themen zu setzen.“ Gleichzeitig betonte er jedoch, dass die Pläne zur Umzäunung des Denkmals noch nicht konkret seien: „Wir sind noch nicht soweit für einen Beschluss.“ Eine Vorlage zum Leitbild werde vermutlich erst nach der Sommerpause in den Stadtrat eingebracht.
Rebenstorf wies außerdem darauf hin, dass ein Denkmal wie das Händel-Standbild – einem „Weltbürger“ gewidmet – nicht leichtfertig umgestaltet werden dürfe. Eine breite Debatte sei daher erforderlich und auch gewünscht.
Verwirrung trotz Öffentlichkeit?
Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Veranstaltung zum „Leitbild Marktplatz“, auf der Vogt seine Pläne vorstellte, öffentlich war. Vertreter aller Fraktionen waren – wenn auch teils nur durch sachkundige Einwohner – anwesend. Auch das weitere Vorgehen wurde dort skizziert.
Warum also die Überraschung? Möglicherweise liegt die Ursache weniger im Inhalt als in der plötzlichen medialen Aufmerksamkeit, die der MZ-Artikel erzeugte – und der daraus folgenden politischen Dynamik. Für manche Ratsmitglieder scheint die Veröffentlichung wie ein Alleingang des OB, obwohl die Thematik durchaus transparent präsentiert wurde.
Marktplatz als Bühne der Stadtpolitik
Der hallesche Marktplatz bleibt damit nicht nur geografisch das Zentrum der Stadt, sondern auch ein Symbolort für politische Auseinandersetzungen. Während OB Vogt sich für eine gestalterische Rückbesinnung auf historische Elemente einsetzt, steht ihm ein Stadtrat gegenüber, der bei formalen Prozessen und Beteiligung mehr Mitsprache einfordert.
Wie es mit dem Leitbild Marktplatz konkret weitergeht, ist offen. Klar ist nur: Die Diskussion um Zäune, Grünflächen und Denkmalpflege hat begonnen – und sie wird wohl länger dauern als ein Sommer.
„Aber nicht irgendein Zaun. „Keine billige Lösung“
vs.
Ich sperre erstmal den Haushalt, weil ich ein 120 Millionen-Loch gefunden habe
Der Vorschlag des OBs ist sehr gut – bitte umsetzen!
Sehr gute Idee 👍
Warum schmeißen wir nicht die rot-grünen Dauernörgler aus dem Rathaus.
Wenn nicht irgendein Vorschlag von denen kommt sind die prinzipiell dagegen. Denen geht es doch gar nicht um das Wohl unserer Stadt
Schon mal was von einer demokratischen Wahl gehört du Hohlbirne? Und was du den „rot-grünen Dauernörgler“ vorwirfst, kannst du auf alle Parteien übertragen.
„Aber nicht irgendein Zaun. „Keine billige Lösung“, so Vogt, sondern ein hochwertiges Gestaltungselement, das dem Stolz der Hallenser gerecht werden solle.“
Im Prinzip richtig, was er sagt,allerdings ist mir das mit dem „hochwertig“ ein bisschen zu wenig.
Der Zaun sollte mindestens 1,80 m hoch sein und so gestaltet, dass man beim Versuch, ihn zu übersteigen, sich nicht mit den Füssen abstützen kann. Es macht auch Sinn, ihn oben mit Zacken oder Stacheldraht zu versehen.
Eine Mauer wäre auch nicht schlecht.
„Mein Traum ist, dass das Denkmal umzäunt und mit Grün gestaltet wird – so wie es früher einmal war“
Genau so!
Man sollte vielleicht auch gleich ganz Halle umzäunen und mit Grün gestalten ?
Der OB will was bewegen gut so!Und schon kommt aus der Politik wie so oft Kritik weil sonst für sie keine Wichtigkeit zu erkennen ist.
Warum nicht? Rund um das Händel-Denkmal darf es durchaus grüner und damit schöner werden 🙂 Man muss nicht alles immer gleich zerreden! Ich verstehe die Aufregung nicht. Es ist doch erstmal nur ein Gedanke, weit entfernt von einer Umsetzung.
Der OB hat meine volle Unterstützung für das Projekt da ja früher auch schon damals ein Metallzaun um das Denkmal gebaut wurde. Ehe manche Dummköpfe nur Müll schreiben, schaut euch mal alte Bilder von Halle an.Sieht doch wohl besser aus für die Stadt als wenn auf den Stufen Gestalteten rum lungern.
Es ist ein Denkmal, denk mal bitte darüber nach ob es nicht auch ein Ausruh-Platz und Schattenspender sein darf. Warum alles umzäunen? Ein grüne Wiese ringsrum zum drauf sitzen und chillen wiederum fände ich super.
Die Umzäunung des Denkmals von ca. 1905 sah in der Tat schön aus. Sollte das wieder so geplant sein, wäre ich nicht dagegen.
Ich dachte wir haben kein Geld? Und jetzt soll ein teueres etwas hinkommen? Herr Vogt soll sich mal entscheiden, ob wir Geld für solche Spielereien haben oder ob wir Pleite sind
Kultur- und Planungsausschuss sollen sich mal bitte raushalten! Selber nur Müll produziert und dann dumm rumnörgeln. Grüne und Linke haben eh Sendepause.
Vielleicht bin ich zu blöd für diese Art von Physik, aber wie hält ein gusseiserner Zaun Zigarettenkippen und Pipi auf?
Es ist das einzige Händeldenkmal in Deutschland. Es sollte alles getan werden, um es zu erhalten. Die Stufen gehören dazu und waren bestimmt nicht als Sitzbänke gedacht. Das hat auch etwas mit Würde und Respekt zu tun.
Ein ca. 1,0m bis max 1,4m hoher geschmiedeter Zaun mit Elementen die die Stadt Halle wiedergeben wäre passend. Felderweise die verschiedenen Dinge gestalten.
Die Saale in einem Feld, die Noten Händels in einem Anderen, Frankes Stifzungen gäben auch ein schönes Motiv und Moritzburg oder Giebichenstein auch.
Schwierig würde es werden, modernere Elemente wie die Plattenbauten optisch passend in einen solchen Zaun einzubringen.
Ein guter Metallgestalter sollte aber auch diese Hürde überwinden können.