Zu wenig Toiletten, kalte Räume: Berufsschüler protestieren
Schüler und Lehrer der Berufsbildenden Schule 3 haben am Dienstag im Bildungsausschuss massive Kritik am Ausweichquartier in der Bugenhagenstraße geübt. Dort gebe es zu wenig Toiletten, zudem sei ein Unterrichtsraum unbeheizt.
„Wir haben vier Toiletten für 250 Schüler“, kritisierte Schülersprecherin Saskia Deutschbein. Zudem gebe es Konflikte, weil eine Toilette davon Unisex sei. Zudem beklagte sie, dass auf dem Schulgelände keine Fahrradstände aufgestellt werden dürfen. Die Fahrräder würden deshalb unbeaufsichtigt vor dem Gelände stehen und so leicht zur Beute von Dieben. Auch sei nicht verständlich, warum die Sporthalle am Gelände nicht genutzt werden darf. Stattdessen müssten die Schüler zur Erdgas-Sportarena nach Halle-Neustadt, was eine 30-minütige Straßenbahnfahrt und einen zehnminütigen Fußmarsch nach sich zieht. Ihre Mitschülerin Theresia beklagte zudem, dass ein Unterrichtsraum unbeheizt sei. Dort habe man am 1. März eine Raumtemperatur von 5 Grad gemessen.
Die Stadt hatte für die Schule zwei Gebäude vom Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte Bfw angemietet. Fahrradständer auf dem Areal seien aus Sicherheitsgründen nicht zulässig, weil sich dann Stolpergefahren für die Sehbehinderten ergeben. Die Zahl der Toiletten erachtet Heinz als ausreichend, es gebe insgesamt 9 Anlagen, darunter 3 Unisex-Anlagen. Allerdings reduziert sich die Zahl der für die Schüler nutzbaren Toilettenanlagen, weil die anderen für Lehrkörper bereitstehen.
Der angesprochene Raum sei nicht beheizt und nicht für den Unterricht vorgesehen, sagte Heinz. Der Ausweichstandort sei ein Kompromiss, „diesen erachten wir als zumutbar.“ Den besagten Raum könne man ja für Unterrichtsstunden nutzen, bei denen Schüler in Bewegung seien, wie Werken, Allerdings traf hier eine weitere Mitarbeiterin der Stadtverwaltung andere Aussagen. Demnach habe man nicht gewusst, dass der Raum nicht beheizbar sei. Er sei komplett mit Trockenwänden ausgebaut, dadurch habe man die nicht vorhandene Dämmung nicht bemerkt. Zudem habe das Bfw hierzu keine negativen Aussagen getroffen. Die Verwaltung will nun die Kosten ermitteln, was die Herrichtung des Raums kosten würde. Das will Andreas Schachtschneider (CDU) nicht einsehen. „Der Vermieter zieht uns über den Tisch“, meinte er. Er sieht das Bfw in der Pflicht, die Kosten zu tragen.
Ein Teil der Bbs 3 wurde in die Bugenhagenstraße umquartiert, weil das Gebäude der Dreyhauptschule für das Neue Städtische Gymnasium genutzt wird. Mittelfristig soll die Berufsschule komplett nach Halle-Neustadt umziehen. Dafür muss dort jedoch zunächst ein Gebäude in der Harzgeroder Straße saniert werden.
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