Zwischen Glühwein und Kunst: Neuer Wintermarkt belebt das Zentrum von Halle-Neustadt – heute zum letzten Mal geöffnet
Halle-Neustadt bekommt in diesem Dezember erstmals einen eigenen, zentralen weihnachtlichen Markt. Als größter Stadtteil der Saalestadt hatte Neustadt bislang keinen festen Treffpunkt in der Adventszeit. Das ändert sich nun: Die Passage 13, das Passage Management, das Neustadt Centrum sowie die GWG Halle-Neustadt haben gemeinsam einen Wintermarkt auf dem Stadtplatz organisiert. Seit Mittwoch ist der kleine, aber vielseitige Markt geöffnet. Am heutigen Samstag, 20. Dezember 2025, lädt er noch einmal von 11 bis 18 Uhr zum Besuch ein.
Der neue Wintermarkt setzt auf eine Mischung aus Gemütlichkeit, Vielfalt und lokaler Verankerung. Besucherinnen und Besucher finden hier Selbstgemachtes und Handwerkskunst, heißen Punsch und Glühwein, weihnachtliche Leckereien ebenso wie deftige Klassiker. Live-Musik sorgt für stimmungsvolle Begleitung, während eine Tombola mit attraktiven Preisen zusätzliche Anreize bietet. Zudem präsentieren sich lokale Initiativen und Sportvereine und geben Einblicke in ihre Arbeit im Stadtteil. Auch die muslimischen Pfadfinder „Scout Spirit“ sind mit einem eigenen Stand vertreten und unterstreichen den offenen, vielfältigen Charakter des Marktes.

Gleich zwei besondere Highlights prägten den Freitag. Am Nachmittag wurden die markanten, überdimensionalen Reißzwecken offiziell eingeweiht, die künftig als Schattenspender und Sitzelemente auf dem Platz dienen. Kulturdezernentin Judith Marquardt betonte bei der Einweihung den Anspruch, den Stadtplatz sichtbar aufzuwerten: „Wir wollen, dass es hier schön aussieht.“ Ziel sei es, die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu verbessern. Die außergewöhnlichen Kunstwerke seien dabei bewusst als Blickfang gestaltet.
Marquardt ging auch auf kritische Stimmen ein, die sich stattdessen Bäume gewünscht hatten. „Aber wir mussten hier ganz schön vorsichtig sein“, erklärte sie. Unter dem Platz verläuft der Tunnelbahnhof der S-Bahn, weshalb für klassische Baumpflanzungen keine ausreichenden Erdschichten vorhanden sind. Entsprechend seien alle Maße und Belastungen im Vorfeld genau geprüft worden – bis hin zu statischen Berechnungen.
Die Reißzwecken sind Teil der Kunstinstallation „500:1:1:500“ der Künstler Michael Krenz und Martin Schwand. Das Duo hatte 2023 den Kunstwettbewerb gewonnen, den die Stadt Halle (Saale) im Rahmen der „Richtlinie zur Kunst am Bau“ für das Stadtteilzentrum Neustadt ausgelobt hatte. Die großdimensionierten, stilisierten Reißzwecken bestehen aus feuerverzinktem Stahl, Holz und Beton. Neben ihrer praktischen Funktion verstehen die Künstler das Werk als Sinnbild für die Planstadt Halle-Neustadt. „Die Reißzwecken sind auch ein Symbol für den Stadtteil“, sagte Krenz. Schließlich sei Halle-Neustadt sprichwörtlich auf dem Reißbrett entstanden.

Am Freitagabend folgte ein weiterer Höhepunkt: Die Scheibe A wurde mit einer großformatigen Fassadenprojektion eindrucksvoll in Szene gesetzt. Der Künstler Mahir Duman entwickelte eigens für das Gebäude eine Videoprojektion, die die Fassade in ein lebendiges Lichterspiel verwandelte und dem Platz eine besondere Atmosphäre verlieh. Viele Besucherinnen und Besucher blieben stehen, um die Projektion zu verfolgen und den Platz in ungewohnter, künstlerischer Form zu erleben.











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