10 Millionen Euro sollen in den Osendorfer See fließen – Ausschüsse stimmen die Vorhaben zu – AfD dagegen, sie hält internationale Wettbewerbe nicht für nötig

Achteinhalb Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser haben die Stadtratsausschüsse dem Wiederaufbau der Regattastrecke am Osendorfer See zugestimmt. Der Sportausschuss hat einstimmig zugestimmt, im Planungsausschuss gab es eine Enthaltung und im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Ordnung eine Nein-Stimme.
2013 war der See durch einen Dammbruch geflutet worden. Die Gebäude der Kanusportler und des Drachenbootvereins sind durch Neubauten ersetzt worden. Doch eine wichtige Maßnahme fehlt noch: der Aufbau der Regattastrecke, damit wieder internationale Wettkämpfe möglich ist. Voraussichtlich im Herbst starten die Arbeiten. Neun Rennbahnen mit einer Tiefe von mindestens zwei Metern sind nötig. Um das zu erreichen, müssen Sedimente vom Grund des Sees ausgebaggert werden.
“Wir wollen wieder nationale und internationale Wettbewerbe durchführen”, sagte Robin Preußler, Vorsitzender des Halleschen Kanu-Clubs HKC 54 e.V. Auch der Drachenbootverein wollen wieder große Rennen wiederbeleben”, sagte er. Sein Verein erhoffe sich auch eine Leistungssportsteigerung.
Um den Wasserstand stabil zu halten, pumpt die Stadt pro Jahr rund 500.000 Kubikmeter Wasser ab. Dieses wird über die Reide in die Weiße Elster abgeleitet. Laut Steffen Johannemann von der Stadtverwaltung entspreche die Abpumpt-Menge etwa einer Pegelhöhe von 2,5m. Die Pumptmaßnahmen seien auch aus den Erfordernissen des Bergrechts nötig. Der Osendorfer See war einst eine Braunkohlegrube. Ohne die Maßnahmen würde es zu Vernässungen in den Ortsteilen Osendorf und Radewell kommen.
Kritik kam von der AfD. Der Fraktionsvorsitzende Alexander Raue beklagte ökologische Eingriffe. Er finde die Maßnahmen übertrieben. Er sehe “Steuergeldverschwendung” und einen “Verstoß gegen Förderrichtlinien”. Zudem könne er keine Schäden erkennen und verstehe nicht, weshalb “so ein großer Eingriff nötig ist.” Für ihn sei das Vorhaben “unnötig”, für das “sehr viel Geld” ausgegeben wird. “Wenn keine Olympia-Wettbewerbe möglich sind, könnte ich darauf gut verzichten”, sagte Raue.
“Wir können froh sein, dass wir diesen Hochwasserschaden ersetzt bekommen”, sagte Andreas Scholtyssek (CDU). “Wir wären mit dem Klammersack gepudert, wenn wir das Geld nicht annehmen.” Der jetzige Zustand genüge nicht den Anforderungen an größere Wettkämpfe.
Silke Burkert (SPD) verwies darauf, dass es vom Kanuverband ein Empfehlungsschreiben gibt. Es handele sich zudem um die einzige Strecke in Sachsen-Anhalt.
“Es ist förderfähig”, betonte Yana Mark (FDP). Das Land habe das Vorhaben genehmigt. “Es würde uns gut zu Gesicht stehen.”
“Wir freuen uns, dass es auf die Zielgerade geht”, meinte Christoph Bernstiel (CDU). Es sei ein “echter Gewinn für die Stadt.”
“Aus sportpolitischer Sicht” habe sie keine Probleme, sagte Ute Haupt (Linke), die sich aber nach den Kosten erkundigte, ob es da einen Plan B gebe. Laut Baudezernent René Rebenstorf gebe es eine Klausel mit dem Land, schließlich könne man bei den Baukosten nicht in die Glaskugel schauen.
Warum die afd dagegen ist obwohl sie meine Stimme haben verstehe ich nicht
Wann hört diese Staatssubventionierung von Hobbies endlich auf. Meines subventioniert auch keiner, aber Sport v.a. Fußball oder aber z.B. Oper kriegen mein Steuergeld ständig in den Arsch geschoben. Alles was nicht für Schulsport nötig ist sollte nicht subventioniert werden.
Dasselbe gilt übrigens auch für Religionen, reine Privatsache.
Einfach mal in die Verfassung sehen. Artikel 36, gleich der erste Absatz ist zum Beispiel ganz aufschlussreich.
Änderungen daran sind natürlich nicht ausgeschlossen. Dafür bräuchte es aber deutlich mehr, als einen anonymen Internetkommentar….
Deutschland hat keine Verfassung. Nur ein Grundgesetz.
Das ist erstens nicht richtig und zweitens meinte ich nicht das Grundgesetz.
Warum verkriechst Du dich nicht in den Keller! Dort vermisst Dich bestimmt keiner! Fangen wir doch bei Dir an, alle Subventionen streichen. Du bekommst kein Kindergeld, keine Sozialleistungen. Solltest Du den ÖPNV nutzen, zahlst Du den wahren Fahrpreis ohne Subventionen. Alles was Du einkaufst und durch Subventionen günstiger ist, zahlst Du den vollen Preis.
Leser
Und? Ich kann das, Kellerkriecher. Du bestimmt nicht!
@Leser: So ist es: Ich habe noch nie Sozialleistungen bezogen, kein Kindergeld, kein H4 o.ä. Ich bin dezidiert gegen die Subventionierung des ÖPNV und nutze ihn nur in Ausnahmefällen. Und ich zahle Steuern da können mehrer H4-Familien von leben. Alles klar! Und warum sollen bestimmte Hobbies subventioniert werden, andere nicht? Selbiges bei Religionen. Und das Religionsfreiheit im GG steht, heißt ja nicht, das es subventioniert werden muß, nur das der Staat es nicht verbieten darf. Gibt genug Religionen die nicht unterstützt werden, die Pastafari z.B.
Natürlich scheut die „AfD“ internationale Vergleiche. Zeigen diese doch, wo die Deutschen wirklich stehen…. Als Stadtrat aber seine persönliche Befindlichkeiten über die Interessen der Allgemeinheit zu stellen, das hat was 🙂
Die Allgemeinheit hat Interesse an einer Regattastrecke für Minimum 10 Mio€? Wohl kaum.
… ist hier als Sportlobbyisten im Gefolge von RRG+++ zu verstehen. Und dann passt das!
Danke Daniel, sie treffen den Nagel auf den Kopf. Warum sollen wir für Olympia-Wettbewerbe zahlen? Sie interessieren mich nicht und ich habe sie noch nie verfolgt. Wer das möchte, darf ja gerne dafür bezahlen und sich dann daran erfreuen.
Ganz so sehe ich das nicht. Es gibt aber bereits eine Sportstätte in Halle, wo Rudersport betrieben wird. Eigentlich sogar 2. Einmal an der Saale und einmal am Hufi.
Der Sport als solches hat schon seine Daseinsberechtigung. Halle ist ja traditionell ein Ruder- und überhaupt Sportstandort.
Mir geht es um 10 mio. Fördergleder sind auch nur unsere Steuergelder. Die wachsen nicht an den Bäumen, die in Halle gern zahlreich gefällt werden.
Antifa ,geh auf Schicht.
Anti…
🐸🐸🐸 Quack Quack Quack
So ist es!
Ich finde es genug Geld verbaut worden,andere Vereine haben nicht mal eine Halle oder richtige Duschen .Und da das Gebiet Bergbaugebiet ist ,kommen dann plötzlich Kosten dazu die wieder den Haushalt sprengen .
Welchen Verein meinen Sie ? Bei der Stadtverwaltung Halle hatten wir als Sportverein noch nie ein Problem eine Hallenzeit zu bekommen, wenn man sie rechtzeitig vor der Saison beantragt. Die Mitarbeiter sind dort sehr freundlich und haben uns immer geholfen. Auch wenn es nicht immer die Wunschhalle oder die Wunschzeit war. Die Duschen sind dort alle ok (soweit wegen Pandemie nutzbar).
https://dubisthalle.de/regattastrecke-am-osendorfer-see-wird-doppelt-so-lang
So ein Beschluss dauert manchmal etwas.
Wie schaut es eigentlich auf dem Grund des Sees aus, befinden sich da noch immer Altlasten?
Nein, dort gab es noch nie Altlasten!
Es geht um Fördergeld, wie bekloppt ist denn die AFD?
Genau! Nimm mit, was Du kriegen kannst! Lüge ein wenig bei der Antragstellung und hole noch mehr heraus! Ist doch „für eine gute Sache“!
Alerta, alerta …!
Ich hoffe , dass der scheiß See austrocknet!
1. Ich bin dafür, aber nicht aus Fluthllfegeldern und Folgekosten darstellen.
Die Mär vom Flutschaden. Der See wurde geflutet, weil ein neuer Hochwasserdamm am hinteren Ende nicht stand hielt. Der alte hielt 40Jahre. Wurde die Baufirma in Regress genommen? Weiterhin sollte das Land weitere Folgekosten einplanen. Durch das Aufwirbeln der Sedimente und das Abpumpen in die Reide verschlammt die Reide permanent, man könnte die Reinigungsbagger auch direkt stehen lassen. Für die Reide ist das Land zuständig. Was wurde eigentlich aus dem mal versprochenen Radweg um den See? Ups wohl bei der Planung vergessen…kann ja mal passieren…Stadträte können nicht alles wissen, aber ein wenig Hintergrundwissen täte bei ihren Entscheidungen ganz gut.
Bei so einem gravierenden Eingriff hagelt es doch wieder Klagen und der Stadtrat hat dann wieder von nichts gewusst. Ich begrüße dieses Anliegen grundsätzlich, aber Flutschäden hat das nichts mehr zu tun. Die Steinschüttung lässt grüßen.
Da wohnt doch keiner! Und die, welche da zu tun haben, finden das gut! Wer also?
Der BUND oder der NABU z. B., wer klagt denn gegen die Steinschüttung?
Als begeisterte Kanutin bin ich erschüttert über die Aussagen der AfD. Das zeigt wieder einmal wie kurzsichtig und kleingeistig die AfD vielfach agiert. Olympiateilnehmer und Spitzensportler werden nicht in der Fabrik hergestellt sondern beginnen bereits in der Kindheit und Jugend mit den Sportarten. Wichtig ist, dass man für sportbegeisterte Kinder die Angebote eröffnet und entsprechende Anlagen vorhält. Die Flamme im Herzen für eine Sportart erweckt man nicht vor der Playstation oder dem Fernseher. Der Zugang zum Spitzensport erfolgt immer in den jungen Jahren über den Breitensport. Oder hat die AfD einfach nur Angst beim nächsten Drachenbootrennen als letzte durchs Ziel zu gehen ? Ich schlage zur Wiedereröffnung der Strecke eine Wettfahrt der Stadtratsfraktionen vor..
Hoffentlich fallen die dann in den Teich! Prost! Schmeckt wie Whisky, kommt vom Kohlensickerwasser!
Keine Sorge, der bis dahin vielleicht und das sollte zum jetzigen Zeitpunkt wirklich niemand 100%ig ausschließen, wieder im Amt amtierende Oberbürgermeister wird dann mit anwesend sein.
Dank seiner zusätzlichen Rettungsschwimmerausbildung sollte niemand ertrinken müssen, auch wenn das Wasser nach Whisky schmeckt.
Schließlich geht es in einer Rettungsschwimmerausbildung nicht um das politische, sondern um das menschliche Überleben.
Die Reihenfolge der Rettung der Fraktionen würde dann allerdings wieder in seiner Entscheidung liegen und da könnte der Geruch von Kohlensickerwasser schon stark beeinflussen. Wenn dann doch alle Fraktionen heldenhaft von ihm gerettet wurden, ein kräftiges Prost auf die anschließende Versöhnung!
Super, dann können wir bald im Geld schwimmen. 😆
Die AfD will keine internationale Wettbewerbe? Das ist mir schon klar. Träumen doch die Ewiggestrigen und Nazis in der AfD von einer Erweiterung des „biodeutschen“ Lebensraumes. Die AfD ist weiter weg denn je von einer vielfältigen Gesellschaft.
Gut so. Es reichen auch Volksspiele auf Nationaler Ebene völlig aus. Internationale Führerfestspiele kann man alle fünf Jahre in Berlin veranstalten.
Warum investiert man alleinig nur in einen Verein? Wenn schon Bootssport dann auch an die kleinen Vereine denken. Kanuverein 96 als Beispiel….
Der Wassersport an Saale und Mulde hat eine lange Tradition, ist ein sinnvoller und naturverbundener Freizeitausgleich. Zu DDR- Zeiten dienten natürlich die Erfolge bei internationalen Wettbewerben dem Renommee, diese Zeiten sind vorbei. Internationale Wettbewerbe werden kommerziell getragen- deshalb sollten die Baumaßnahmen am Osendorfer See nicht vom Steuerzahler finanziert werden.