20 Millionen Euro Fördermittel für den ÖPNV in der Region Halle – Taktverdichtung, Schnellbusse, Bike-Sharing

Die Hallesche Verkehrs AG (HAVAG) war mit ihrem Antrag für ein Bundesförderprogramm erfolgreich. 20 Millionen Euro Fördermittel fließen nun, um den Öffentlichen Nahverkehr in der Region attraktiver zu machen. Dazu kommen weitere 5 Millionen Euro vom Land, dem Saalekreis und der Stadt.
So ist geplant, den Taktverkehr auf der Linie 7 von 15 auf 10 Minuten zu verdichten. Von Neustadt und der Silberhöhe aus sollen Expressbusse in den Star Park fahren, die nicht alle Haltestellen bedienen und die Fahrzeit fast halbieren. Im Paulusviertel soll es eine On-Demand-Buslinie geben. Die Busse fahren, wenn sie bestellt werden.
In Halle soll es zehn Mobilitätsstationen geben, zum Beispiel in Kröllwitz, Trotha, Silberhöhe, Steintor und Moritzburgring. Diese verfügen über 6 Parkplätze für E-Autos, davon sind zwei für Car-Sharing vorbehalten. Die Stationen verfügen über 12 Ladestationen für E-Bikes, überdachte Stellplätze für Fahrräder sowie Abstellflächen für Roller.
Zudem soll in Halle ein Bike-Sharing etabliert werden. 500 Fahrräder sowie 100 Lastenräder und E-Bikes können über die ÖPNV-App ausgeliehen werden.
Insgesamt elf Projektpartner sind dabei. Durch die insgesamt 16 Maßnahmen können 1200 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden. Nach Abschluss aller Maßnahmen sollen jährlich 3,3 Millionen weitere Fahrgäste im MDV aktiviert werden können. Rund 200 Millionen Euro im Jahr sind es aktuell ohne Corona. Die Corona-Krise sorgt aktuell für einen Einbruch von 30 bis 40 Prozent.
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Wir stehen vor der Aufgabe, CO2-neutrale Mobilität für jede und jeden sicherzustellen, die einfach, bequem und bezahlbar ist. Dafür brauchen wir einen attraktiven und starken ÖPNV, der durch die Qualität seines Angebotes überzeugt. Mit unserem Förderprogramm „ÖPNV-Modellprojekte“ unterstützen wir Modellvorhaben zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs, die dazu beitragen, die CO2-Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Einhaltung unserer Klimaziele und sichern Mobilität. Das Projekt STADTLand+ macht es den Menschen mit seinem modernen und umfassenden Angebot einfach, sich für den ÖPNV zu entscheiden. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir das Projekt in den nächsten drei Jahren im Rahmen unseres Programms mit insgesamt rund 20 Millionen Euro fördern.“
Die HAVAG hat sich gemeinsam mit dem MDV, weiteren Verkehrsunternehmen und Kommunen um eine Förderung ihres Projektes, welches aus mehreren innovativen Teilprojekten besteht, beworben und wurde mit elf weiteren bundesweiten Antragsregionen unter mehr als 160 Bewerbern ausgewählt.
Ziel der innovativen Teilprojekte ist es, zurückgelegte Wege mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie zum Beispiel Bahn, Bus oder dem Fahrrad zu erhöhen. Darüber hinaus soll das Fahrtenangebot von Bussen und Bahnen in Halle (Saale) und in Merseburg (Saalekreis) verbessert und die Erschließung im ländlichen Raum vorangetrieben werden. Eine Weiterentwicklung des Ticketangebots, multimodale Verknüpfungen und Fahrgastinformationen in Echtzeit sollen zusätzlich den Zugang für Fahrten mit Bus und Bahn verbessern. Bis 2025 soll der Anteil digitaler Tickets weiter steigen.
Partner freuen sich auf die kommenden drei Jahre intensive Projektarbeit
„Wir begrüßen das Engagement der beteiligten Unternehmen ausdrücklich“, erklärte Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens heute in Magdeburg. „Eine immer bessere Vernetzung von Stadt und Umland bedeutet ein großes Plus für einen attraktiven ÖPNV bei uns Land. Deshalb stellen wir die notwendigen Mittel zur Mitfinanzierung des modellhaften Projektes zur Verfügung“, betonte die Ministerin.
Halles Bürgermeister Egbert Geier: „Das Modellprojekt ist für die Stadt Halle (Saale) und ihre Partner Chance und Herausforderung zugleich. Das Projekt StadtLand+ ist zukunftsorientiert und wegweisend. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat die Potenziale der Stadt Halle (Saale) und ihrer Partner erkannt: Wir bündeln die Kräfte, wir denken Mobilität neu und nachhaltig. Die Stadt und die Region stehen mit dem Strukturwandel, der Digitalisierung und der Mobilitätswende vor drei zentralen Herausforderungen. Wichtige Antworten geben wir mit unseren gemeinsamen Leuchtturmprojekten, unserer Digitalisierungsstrategie im Rahmen des Smart-City-Projektes und unserem Modellprojekt StadtLand+.“
Annett Hellwig, Stellvertreterin des Landrates Saalekreis: „Mit dem Modellprojekt STADTLand+ hat der Landkreis Saalekreis gemeinsam mit seinen Partnern die große Chance ein wichtiges Thema nachhaltig positiv zu besetzen. Der demographische Wandel, eine sich dynamisch verändernde Verkehrsnachfrage, das Wachstum von Wirtschaftsstandorten – der ÖPNV steht vor gravierenden Herausforderungen. Seine Bedeutung für die Umwelt-, Regional- und Stadtentwicklung steigt stetig. Ich bin sehr froh darüber, dass nicht zuletzt auch durch die 80%ige Bundesförderung sowie einer weiteren Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt mit einer Förderquote von 10%, Maßnahmen umgesetzt werden, durch die die Bedürfnisse von Stadt und ländlichem Raum besser vernetzt werden.“
HAVAG-Vorstand Vinzenz Schwarz: „Wir freuen uns sehr auf die intensive Projektarbeit in den kommenden drei Jahren. Dabei werden wir die Attraktivität des ÖPNV mit einer Verbesserung der Angebots- und Bedienqualität, digitalen Tarifen und Vertriebsmöglichkeiten sowie neuen und multimodalen Verkehrsangeboten steigern. Gemeinsam werden wir unserer Verantwortung gerecht, die besten Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels zu geben.“
Steffen Lehmann, Geschäftsführer des MDV: „Wir glauben fest daran, dass im digitalen Tarif- und Vertriebsangebot ein entscheidender Faktor für einen guten ÖPNV der Zukunft liegt. Indem wir unsere Produkte möglichst einfach und zugleich flexibel für Fahrgäste gestalten, können wir im Nahverkehr punkten und deutlich mehr Menschen zum Umstieg bewegen. Dabei hilft uns ganz maßgeblich dieses Teilprojekt, in welchem wir digitale Tarife und weitere digitale Vertriebswege entwickeln und auf den Markt bringen werden.“
Das Modellprojekt STADTLand+ besteht aus den folgenden innovativen Teilprojekten:
Teilprojekt „Netzoptimierung von Arbeits- und Wohnort“
Um eine Netzoptimierung zu erreichen, werden die Takte im Straßenbahnverkehr verdichtet, ein On-Demand-Verkehr (Fahrten mit Kleinbussen oder Autos nur nach Bedarf) eingeführt und die Anbindung zum Gewerbegebiet Star Park durch den neu eingerichteten Star-Park-Express verbessert. Die Realisierung wird durch die HAVAG umgesetzt.
Teilprojekt „Verbindung von Stadt und Umland“
Um die Verbindung von Stadt- und Regionalverkehr zu optimieren, wird der Stadtverkehr in Merseburg sowie von einfahrenden Regionallinien verbessert. Ein reibungsloses Umsteigen zwischen Stadt- und Regionalverkehr wird durch die System- und Taktverknüpfung der Stadt-Umland-Verkehre sowie der Vernetzung von Auskunftssystemen zur Anschlusssicherung erreicht. Ergänzt werden diese Maßnahmen um ein Mobilitätsmanagement, welches Gewerbe- und Betriebsstandorte im Saalekreis in die Verkehrsplanung mit einbezieht und das Pendeln nach Halle (Saale) somit auch tariflich attraktiver macht.
Teilprojekt „Plus-Multimodalität in Halle (Saale)“
Auskunfts- und Ticketsysteme werden besser vernetzt, Mobilitätsstationen installiert sowie eBikesharing inklusive Lastenräder eingeführt. Über eine multimodale Mobilitätsplattform sind die Angebote per App ausleihbar, auch über einen neu eingeführten multimodalen Tarif. Ergänzt werden diese Maßnahmen um die weitere Digitalisierung der Haltestellen in Halle (Saale).
Teilprojekt „Plus – eTarif und digitaler Vertrieb im gesamten MDV“
Auskunfts- und Vertriebssysteme werden per bundesweiten smartphone-basierten Check-In/Check-Out-System vernetzt. Der digitale Vertrieb im MDV wird durch die Einführung von eTicket-Chipkarten für alle Tarife, insbesondere in den Landkreisen, weiter ausgebaut. Somit werden alle Tickets für die Ausgabe auf einer Chipkarte umgestellt, inklusive bargeldloser Bezahlung. Abonnierende erhalten über ein Kundenportal bei den jeweiligen regionalen Verkehrsunternehmen die Möglichkeit, ihr Abonnement online zu bestellen und zu verwalten.
20 Mio Euro für 1200 Tonnen CO2
Wie groß war der CO2 Ausstoß in Deutschlamd insgesamt gleich nochmal?
Absolut unklar: Was nützt eine Taktverdichtung auf der 7, wenn man dann wieder länger auf die 21/22 in Kröllwitz warten muß? Denn von einer Taktverdichtung auf den Buslinien war nichts zu lesen…
Mit der 7 fahren nicht nur Menschen, die nach Heide-Nord und Lettin wollen. Und du darfst auch weiterhin den Takt nutzen, den die Buslinien vorgeben; niemand zwingt dich, alle zehn Minuten mit der 7 zu fahren.
ooh nee, bitte keine Taktverdichtung. Der Lärm der Bimmel ist unerträglich.
… und die Vibrationen!!! Furchtbar
Kauf dir Ohropax oder zieh aufs Dorf!
Die Gleise lagen wohl noch nicht, als du eingezogen bist?
Klingt gut nur wo kommen die Fahrer/Fahrerinnen her?
ne ideale besetzung wäre eventuell dummdoris.
da kann sie mal die vielen fehler ausbessern und die ach so exorbitanten gehälter kassieren.
https://www.mobility.siemens.com/global/de/portfolio/schiene/fahrzeuge/strassenbahnen/autonome-strassenbahn.html
Vermutlich verkraftet unser Depot in Halle soviel Zukunft auf einmal noch nicht?
Na toll, da fällt man dann nicht nur über herumliegende Roller sondern auch noch über nicht mehr gebrauchte Fahrräder.
Ich kann dich zwar verstehen, aber sich hier zu beschweren, bringt absolut nichts!
Beschwere dich bei der Stadt und dem Stadtmarketing, dass die dem Verleiher ‚Beine machen‘!
Man muss die Räder und Roller einfach nur so breit und hoch bauen wie Autos. Die stehen auch überall auf den Fußwegen und kein Fußgänger fällt darüber und beschwert sich auch noch.
Toller Erfolg. Gratulation! So kann 2022 gern weitergehen.
Vielleicht war es keine gute Idee, ausgerechnet Teile der Linie nur eingleisig zu bauen, auf der jetzt der Takt verdichtet werden soll.
Die Autofahrer, die regelmäßig auf diesen eingleisigen Streckenabschnitten für Hindernisse sorgen, würden auch bei zwei- oder dreigleisigen Strecken die Gleise blockieren.
Interessanterweise gab es vor dem millionenschweren Umbau auf einen separaten Gleiskörper kaum Unfälle oder Behinderungen durch Autos.
Interessant und unwahr.
Interessanterweise sind an den Hauptstellen seit Jahrzehnten keine Umbauten erfolgt.
Merseburger Straße / Florian-Geyer-Platz
Merseburger Straße / Rosengarten
Damaschkestraße
Vogelweide
Mansfelder Straße / Sandanger
Du hast schon verstanden, dass es hier um die Taktverdichtung der Linie 7 und die eingleisigen Abschnitte in der Delitzscher geht.
Als verantwortlicher Kopierer des Artikels hatte ich das bei dir eigentlich vorausgesetzt.
dieser Abschnitt hatte vorher GAR KEINE Straßenbahn, folglich konnte auch niemand die Straßenbahn blockieren…
OMG
Rofl
Es wird bis HEUTE nicht geschafft, die Straßenbahn an die S-Bahn an zupassen.
Frau friert sich entweder Arsch ab, oder sieht S-Bahn von hinten
aber ist ja KURZFRISTIG das seit Januar 2021 bekannt war, des zum 11.Dezember 2021 die S-Bahn wieder fährt.
Sry, dann noch propagieren alles wird toll und super…
wer das glaubt, kommt in den Himmel, wers ned glaubt, wird seelig
Heute waren Plusgrade.
Solange in Halle das Vierer-Ticket mehr kostet als in unserer Hauptstadt Berlin werden können sie Takte verkürzen wie sie wollen. So werden wir die Mobilitätswende niemals schaffen. Übrigens in Berlin kann man mit dem Ticket 2 Stunden statt einer fahren. Damit ist das Ticket in Berlin rechnerisch um die Hälfte günstiger als das HAVAG-Ticket. Und nein ich will nicht wegziehen. Ich fahre halt so wenig wie möglich mit den Öffentlichen.