4,8 Millionen Euro Verlust für Halle durch Zinswetten
Vor der Finanzkrise galten Zinswetten als Hip. Nach mehr als zehn Jahren fallen diese Zinswetten nun Halle auf die Füße. Der Landesrechnungshof hat für die Saalestadt einen Verlust von fast 4,8 Millionen Euro ausgerechnet. Der Landesrechnungshof will solche Geschäfte bei Kommunen und ihren Beteiligungsgesellschaften prinzipiell verbieten.
Und auch wenn die Stadt und ihre Gesellschaften schon Derivate beendet haben, so besteht weiterhin ein Risiko. So hält ein Beteiligungsunternehmen einen Zinsswap mit einem Nominalvolumen von 35.888.000 € und einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2038. Zum Jahresende 2016 Betrug dieser Marktwert minus 20.417.000 €. Drei Unternehmen haben zudem Swaps zur Lieferung von Treibhausemissionsberechtigungen abgeschlossen.
Letztlich Steuer- und Beitragsgelder! Geschäftsführer bei Gewinnen beteiligen und bei Verlusten in Haftung nehmen, dann regelt sich das Risikomanagement von selbst.
es war vor zehn Jahren schon anrüchig, mit Steuergeldern zu zocken. Die Unterschiede zu heute sind allerdings die Erfahrungen aus den Folgen der Finanzkrise und ein besseres Verständnis für finanzpolitische Produkte.
Mich interessiert, ob die Sensibilität für bereits eingebuchte Risiken in der Verwaltung und im Stadtrat vorhanden ist und wie sie diese in den Haushaltsplanungen berücksichtigt werden.
Es geht um das Zocken von vor 10 Jahren. Vielleicht erfährt man irgendwann die genauen Daten.
Wenn der Landesrechnungshof den Kommunen Zinswetten verbieten will, dann stellt sich mir gleich die Frage, ob er solche Regeln auch für die Landesfinanzen aufstellen will oder aufgestellt hat, und falls nein, warum nicht.
Die 4,8 Mill. ist eine derzeitige Position auf diesem Blatt der Zahlen. Eben nur die Zahl, welche das Stadtsäckel betreffen würde. Clevere Bänker oder Unternehmer würden das Vorzeichen drehen, aber doch nicht für eine A15 -Vergütung und hunzukommend so eine Bürokratie bis in den Stadtrat hinein. Das ist dann so, wenn dem ‚König‘ die Verhältnisse zwischen Aufgaben und Steuerlast seiner Diener in einer ‚Föderation‘ aus dem Ruder laufen. Das Hosentaschen – Prinzip (hier dann die vielen GmbH- Beteiligungen der Stadt) hat halt auch Grenzen, welche gern unberaten bleiben.