Globus will ab Anfang 2019 in der Dieselstraße bauen

Um den Bau eines Globus-Warenhauses in der Dieselstraße in Halle (Saale) gibt es weiterhin Streit. Während die Stadtverwaltung das Vorhaben unterstützt, gibt es Bedenken vom Land. Am Samstag aber hat Globus Optimismus versprüht. Das Warenhaus lud zum kleinen Baustellenfest am neuen Standort ein. „Wir rechnen zum Jahresende mit einer Zusage“, erklärten Architekt und Warenhaus-Chef unisono. Ab Anfang kommenden Jahres soll dann gebaut werden, damit Mitte 2020 eröffnet werden kann.
Die Abrissarbeiten auf dem Gelände laufen schon. Von den Lagerhallen auf dem hinteren Teil des Geländes sind nur noch Trümmer übrig. Das ehemalige Baumarkt-Gebäude selbst ist schon entkernt und wird als nächstes folgen. Etliche Anwohner waren gekommen, um sich über den Stand der Planungen zu informieren. Und auch Globus-„Fans“ schauten vorbei. Sie zogen vor allem einen Vergleich zum Globus-Bau in Leipzig und wollen nun so ein Einkaufserlebnis auch in Halle. Bedingungen, die am jetzigen Standort in Halle-Bruckdorf nicht umsetzbar sind.
Rund 40 Millionen Euro will Globus investieren. Über 9.600 Quadratmeter wird der neue Markt verfügen. Die Betonreste werden geschreddert und sollen beim Neubau mitverwendet werden. „Es wird kein Markt vom Reißbrett“, sagt Halles Globus-Chef René Klauer. Stattdessen werde man den Markt Halle-spezifisch einrichten. Die hauseigene Metzgerei soll auch in den neuen Standort integriert werden. Zudem ist eine eigene Bäckerei geplant, es soll also nicht mehr nur aufgebacken werden. Über eine Glaswand können Kunden bei der Herstellung direkt zuschauen. Globus will sogar Bäcker und Konditor ausbilden. Auch eine Baumkuchenmanufaktur will Globus integrieren. Daneben wird in den Markt ein Restaurant integriert. Die Mitarbeiterzahl will Globus von derzeit 270 auf 350 anheben. Klauer ist nach eigenen Angaben derzeit in Gesprächen mit der HAVAG zu einer Anbindung. So sollen im Markt auch Monitore installiert werden, auf denen die Abfahrtszeiten der nächsten Busse angezeigt werden.
Umwelt und Lärm spielten auch eine Rolle bei den Fragen von Anwohnern. Bewohner der Buna-Siedlung befürchten eine höhere Verkehrsbelastung. Dem widersprachen die Globus-Vertreter. Denn die Zufahrt zum Einkaufspark in Bruckdorf erfolgt auch über die Dieselstraße. 860 PKW-Stellplätze werden geschaffen. Klauer verspricht zwischen den Parkbuchten viele Bäume. Das Dach wird eine Mischung aus Gründach und Solaranlage. Rund 30 Prozent des Stroms will Globus durch die Anlage selbst produzieren. Schon umgesiedelt wurden Zauneidechsen, die auf dem Grundstück gefunden wurden. Sie haben ihr Quartier auf dem Gelände des ehemaligen Tanklagers gefunden, das begrünt wurde. Dort ist weiterhin eine Grundwasser-Reinigungsanlage in Betrieb. Grund sind unterirdische Altlasten, jahrelang sind hier Mineralöle in den Boden geflossen. Geöffnet haben soll der Markt wochentags von 8 bis 21 Uhr und samstags von 8 bis 20 Uhr. Rechtlich möglich wäre laut Ladenschlussgesetz ja eine Öffnungszeit von 24 Stunden in der Woche. Man habe sich aber mit der Stadt auch aus Gründen des Lärmschutzes auf die Begrenzung der Öffnungszeiten geeinigt.
Fragen gab es aber auch zur Globus-Tankstelle in Bruckdorf. Die bleibt dort, hieß es. „Das Grundstück gehört uns“, so Klauer. Allerdings soll die Anlage modernisiert werden. Dagegen wird es am neuen Standort eine Ladestation für Elektroautos und E-Bikes geben.
Neueste Kommentare