Bohrungen in Schutzanzügen an der Europachaussee: neue Grundwasser-Messstellen für die Nazi-Kampfstofffabrik ORGACID in Ammendorf werden angelegt

Männer in Schutzanzügen sind dieser Tage in Halle-Ammendorf unweit der Europachaussee zu sehen. Ein riesiger Bohrer ist aufgebaut. “Die Arbeiten dienen der Errichtung von Grundwassermessstellen zur weiteren Untersuchung der ehemaligen Kampfstofffabrik Orgacid”, so ein Stadtsprecher. Die Nazis hatten hier unter anderem den Kampfstoff Lost / Senfgas hergestellt. Noch heute werden Abbauprodukte im Trinkwasser nachgewiesen. Im Boden befinden sich noch die alten Kampfstoff-Bunker und Leitungen.
Angelegt werden nach Auskunft der Stadt drei neue Messstellen. Sie ergänzen die 42 vorhandenen Messstellen. Allerdings weiß die Stadt noch nicht, wieviele dieser alten Messpunkte noch funktionieren.

Bitte korrigieren:
„Noch heute werden Abbauprodukte im Trinkwasser nachgewiesen.“ – Das ist falsch. Das hallische Trinkwasser kommt aus der Rappbodetalsperre im Harz. Dazu müsste das Grundwasser vom Orgacid-Gelände bergauf in den Harz fließen. Sodenn es den belastet ist.
Man meint wohl das Grundwasser, welches durch illegalen Brunnenbau in der Siedlung genutzt wird. Wer das trinkt, ist selbst Schuld, wenn er Dünnpfiff bekommt.
Die Abbauprodukte stinken bedingt durch schwefelhaltigen Stoffanteile, sind aber relativ ungefährlich, wenn diese in der Erde verbleiben. Trinken kann man die nicht aber man stirbt nicht bei Kontakt.
Das da wirklich Lost in Reinform vorhanden ist, hält fast jeder für unwahrscheinlich.
Allerdings fließt das Grundwasser letztendlich auch in die Elsteraue. Diese müsste an der Mündung zur Saale auch auf Schadstoffe geprüft werden.
Dies Abbauprodukte werden wohl noch über sehr lange Zeit aus dem Boden ausgewaschen.
Alternativ bleibt nur das Abtragen der Flächen, Entsorgung und Rekultivierung.
Da reden wir von mehreren hunderten Mio Euro, die weder Land noch der Bund tragen will.
Halle ist faktisch nur Zuschauer in diesem Geschen. Außer messen und absperren bleibt nichts. Alternativ die Rechtsnachfolger zur Kasse bitten, viel Spaß dabei.
„Allerdings fließt das Grundwasser letztendlich auch in die Elsteraue. Diese müsste an der Mündung zur Saale auch auf Schadstoffe geprüft werden.“
Mit der „Sanierung“ der ehemaligen oberen Schachtstr. nach der Wende wurde der Entwässerungsgraben von Goldschmidt, Orgacid , Braunkohle und Thermit gedeckelt und somit unsichtbar gemacht . Dieser war dann an der Eisenbahnstr. unterirdisch (über Lindner AG und Hartmanns -Druckfarben) bis zum Ammendorfer Klärwerk in der Elsterstr.geführt. Dort könnte man doch Meßwerte abnehmen oder?
Außerdem wurde so um 1964 von der NVA -chem. Truppe- eine Untersuchung der Bunker und Entsorgung durchgeführt.
Danach kam dort der Schutt vom Umbau des „Thälmannplatzes drauf. Deshal ist das Gelände heute so hügelig 😉
NUR aus der Rappbode kommt es nicht 😉