„Alternativlos“: Stadtrat beschließt Bau der neuen Holzplatz-Schule

Am Holzplatz wird für 19,7 Millionen Euro eine neue Schule gebaut. Der Stadtrat hat bei zwei Enthaltungen zugestimmt. Ein Änderungsantrag der MitBürger zum zusätzlichen Bau einer Aula wurde aber abgelehnt. In der Debatte haben Stadträte den von der Verwaltung aufgebauten Zeitdruck kritisiert. Und auch zur geplanten Fertigbauweise gab es kritische Stimmen. Denn die Einzelteile werden bereits im Werk gegossen und vor Ort nur noch zusammengesetzt – quasi wie schon die Typ Erfurt Schulen aus DDR-Zeiten.
Torsten Schiedung (SPD) meinte, der Bau sei ein wirkliches Zeichen, „dass wir in der Politik des Schulbaus eine Trendwende gibt.“ Er kritisierte aber die dringlichen Entscheidungen in den Ausschüssen. Es sei schwierige gewesen, in der kurzen Zeit die Unterlagen zu lesen. Zudem sei der Standort als schwierig anzusehen: kontaminiertes Industriegelände und hochwassergefährdet. Der Prozess der Entscheidungsfindung sei schwierig gewesen. Für künftige Neubauten solle es mehr Struktur geben. Trotz aller Bauchschmerzen, auch im Nachhinein, werde man die Vorlage unterstützen.
„Der Bau eines Schule ist ja eigentlich ein freudiges Ereignis“, meinte Hendrik Lange (Linke). Doch es bleibe ein bitterer Beigeschmack, der Zeitdruck sei von der Verwaltung hausgemacht. Der Prozess sei intransparent gewesen. Auch habe es eine enorme Kostensteigerung von 14,7 auf fast 20 Millionen Euro gegeben. „Das ist schon beachtlich.“ Auch habe man im Gestaltungsworkshop keine reellen Vorschläge machen können, die Verwaltung habe mit Zeitdruck geantwortet. Auch löse der Standort Zweifel aus. Im Prozess der Abstimmung seien Unterlagen für die Stadträte nicht auffindbar gewesen. Trotz der Bauchschmerzen werde man zustimmen.
Andreas Schachtschneider (CDU) meinte, auch seine Fraktion sei unzufrieden mit der Verfahrensweise. Doch man habe schon beim Beschluss zu Stark III-Programm gewusst, dass man mit vielen Baumaßnahmen rechnen muss. Über den Standort könne man sich streiten. Eine Schule passe aber wunderbar zum Planetarium, liege im Grünen und sei vielleicht auch ein Modell für andere Städte, was man mit Industriebrachen machen könne. Es habe Zeiten gegeben, als Schulen massenhaft geschlossen wurden. „Also freuen wir uns, dass wir Schulen neu bauen.“
Tom Wolter (MitBürger) äußerte Kritik an der schnellen Bauweise, dies berge Risiken. Die Schule sei aber absolut notwendig, deshalb stimme man zu. Wolter bringt aber noch einen Änderungsantrag ein, noch eine Aula zu bauen.
Doch weil die neue Schule als Ausweichquartier für die Grund- und Sekundarschule Kastanienallee gebraucht wird, muss sie spätestens im Sommer kommenden Jahres fertig sein. Deshalb sei ein schneller Beschluss nötig, hatte die Stadt argumentiert. Es gebe keinerlei zeitliche Reserven mehr und es drohe andernfalls der Verlust von Fördermitteln, hatte die Stadt gesagt.
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