Apothekerverband Sachsen-Anhalt: Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist gescheitert
„Die Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist gescheitert. Im Ergebnis sehen wir nun massive Lieferengpässe. Momentan verwenden wir viel zu viel Zeit für das Managen der Lieferprobleme. Das bindet Personal und Geld. Beides fehlt uns“, erklärt Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt (LAV). Die Rabattverträge der Krankenkassen hatten die Jagd nach immer billigeren Arzneimitteln eröffnet. Das führte zu monopolartigen Strukturen in der globalisierten Welt. Das Versagen der Lieferketten und zu wenige Hersteller und Anbieter von Arzneimitteln sind eine Ursache für diese katastrophale Versorgungssituation.
Die Politik hat mittlerweile das Problem erkannt und will handeln. Arnold: „Die Stellschrauben sind gesetzt. Nun muss die Feinjustierung folgen. Der Grundgedanke ist richtig, dass der Arbeitsaufwand in den Apotheken entlohnt wird. Denn wir übernehmen Aufgaben in der Versorgung unserer Patienten, die bisher nicht in der Grundvergütung enthalten sind. Die avisierte Honorierung für das Lieferengpassmanagement bildet jedoch die betriebswirtschaftliche Realität in keiner Weise ab.“
Dazu kommt, dass seit 2013 die Vergütung der Apotheken nicht angepasst wurde. Jetzt schießen die Kosten durch die Decke. Apotheken jedoch sind an die Arzneimittelpreisverordnung gebunden, die keinen Inflationsausgleich beinhaltet.
„Heute verwenden wir fast mehr Zeit in Rücksprachen zu Rezepten als in die eigentliche Versorgung der Patienten. Das bindet Kapazitäten. Auf uns sind eine Reihe neuer Aufgaben zugekommen, die wir nicht lösen können, weil uns das Personal dafür fehlt. Zusätzlich fallen Mitarbeiter durch einen hohen Krankenstand aus“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.
Die überbordendeBürokratie zwingt den Apotheken Dokumentationspflichten auf, die zusätzlich viel Zeit kosten. „Wir benötigen dringend Reparaturen im System, damit wir wieder Zeit für unsere heilberufliche Tätigkeit haben. Wir müssen es schaffen, die Menge an Rück- und Absprachen mit den ärztlichen Praxen zu verringern, die Lieferengpässe zu reduzieren und die unsäglichen Vorgaben der Präqualifizierung abzuschaffen“, fordert der Präsident.
Wenn Bürokratieabbau gelingt und wieder mehr Zeit für die Versorgung der Patienten vorhanden ist, schafft das schließlich ein positives Arbeitsumfeld. Das spricht sich auch bis zum pharmazeutischen Nachwuchs herum, so dass sich dieser wieder für eine Arbeit in der öffentlichen Apotheke begeistern wird. „Denn selbst wenn das personalintensive Management von Lieferengpässen wieder nachlässt, brauchen wir für wachsende Aufgaben dringend mehr Mitarbeiter in den Apotheken. Darum benötigen wir hier Unterstützung in der Ausbildung von pharmazeutischen Fachkräften“, so Dr. Münch.
„Hoffentlich bekommen wir in diesem Jahr das Thema der Regresse auf ein normales und vor allem vernünftiges Maß reduziert! Zur Zeit werden wir nämlich für kleinste Formfehler bestraft. Und häufig haften wir für Fehler, die wir nicht ursächlich zu verantworten haben“, erläutert Mathias Arnold. Hinzu kommt, dass die Apotheken in den vergangenen Jahren immer mehr bürokratische Aufgaben übernommen haben. Dies hat zur Folge, dass überhandnehmende Dokumentationspflichten und ein Kontrollwahn entstanden sind. Arnold: „Wir brauchen aber primär die Zeit für die pharmazeutische Betreuung unserer Patienten. Uns darf nicht ständig die Angst im Nacken sitzen, ob bei einer Arzneimittelabgabe wegen rein formalen Fehlern ein Regress droht. Es kann doch nicht sein, dass wir trotz richtiger Versorgung der Patienten wegen kleiner übersehener Formalien „auf Null retaxiert“ werden, d.h. neben dem Honorarverlust auch noch das Arzneimittel für den Patienten komplett aus unserer eigenen Tasche bezahlen müssen.“
“ das führt zu monopolartigen Strukturen…“ Blackrock und Co lässt grüßen….
*lassen
Dann mal das Gehirn einschalten u. das Wahlverhalten überdenken – man muss nicht immr FDP wählen u. dann immer wieder den Katzenjammer kriegen.
Wieso FDP? Die Einführung dieses Systems erfolgte unter der SPD-Ministerin Ulla Schmidt. Die FDP war damals nicht in Regierungsverantwortung. Du verbreitest Lügen.
Und welche Partei stellte direkt nach Ulla Schmidts Amtszeit vier Jahre lang den Gesundheitsminister?
Was hat das damit zu tun? Beschlossen und eingeführt hat es die SPD! Wenn dir weiter nichts einfällt, als irgendwelche Nachfolger ins Spiel zu bringen. Dir ist als Troll auch schon mal mehr eingefallen. Streng dich an!
„…den Gesundheitsminister?“
Den Gesundheitsminiester-Darsteller. Soviel Zeit mus sein!
muss natürlich… höhö…
ist noch viel mehr falsch…
Danke. Selbstverständlich, lassen grüßen…
Also übersetzt: die Apotheker Millionäre wollen noch mehr staatlich garantiertes Geld für ihre sowieso schon stark überteuerte Leistung und auf keinen Fall einen Wettbewerb.
Das heißt übersetzt: Die Regierungs- und Kanzlerpartei SPD hat versagt, denn diese hat unter Ulla Schmidt das System eingeführt. Wichtigster Berater damals: ein gewisser bzw. gewissenloser Karl Lauterbach.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/der-einfluesterer-a-cac9b0b4-0002-0001-0000-000030346862
Und genau der soll das jetzt reformieren??? Keines der Mainstream-Medien traut sich heute Lauterbach als Verursacher des Desasters zu benennen!
Besser kann man den Bock nicht zum Gärtner machen. Es werden weitere Milliarden zur Pharmaindustrie ‚transformiert“.
Klar, die überteuerten Pillenverkaufsstellen brauchen unbedingt noch mehr Geld.
„Die Ökonomisierung im Gesundheitswesen ist gescheitert.“
Das haben kluge weitsichtige Menschen schon damals erkannt, aber das Kind muss immer erst in den Brunnen fallen.
Daseinsfürsorge ist eben nichts, was dem kapitalistischen Markt unterworfen werden darf.
Das heißt bestimmt man muss zwingend die Apotheken entschädigungslos verstaatlichen , damit die Einkommensmillionäre nicht mehr unsozial u. ständig von existentiellen Zukunftsängsten geplagt
werden ?
Nein, das heißt es nicht. Bewege deine wirren Gedanken bitte nur in deinem Kopf.