Auch der Ordnungsausschuss debattiert über den Umbau der Elsa-Brändström-Straße und den Wegfall von 120 Parkplätzen
Im Jahr 2025 steht der Umbau der Elsa-Brändström-Straße in Halle (Saale) im Rahmen des Stadtbahnprogramms an. Wie bereits im Planungsausschuss hat auch der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Ordnung über das Vorhaben diskutiert, insbesondere um den Wegfall von 120 Stellplätzen.
Der Ausschuss hat mit einem Patt den CDU-Antrag zum Erhalt der Parkplätze abgelehnt. Ein Patt gab es aber auch für die Vorlage der Verwaltung, die somit ebenfalls im Ausschuss durchgefallen ist. Somit ist mit einer knappen Entscheidung für oder gegen die Parkplätze im Stadtrat zu rechnen.
Um eine Baumreihe zu erhalten, wird im Nordabschnitt der Bereich um die Bäume freigelegt. Momentan führt der Radweg über diesen Wurzelbereich und wird stellenweise Angehoben durch die Wurzeln. Es hätten sich dadurch regelrechte “Sprungschanzen” gebildet”, sagte Verkehrsplaner Jens Otto. Weil nun der Radweg verschoben wird, verschieben sich demzufolge auch Fahrbahn und Gleistrasse in Richtung Osten. Dadurch fallen auf der Ostseite, also entlang der Mauer des Südfriedhofs, alle Parkplätze weg. Durch die Einrichtung von weiteren Baumstandorten im Südabschnitt zwischen Am Breiten Pfuhl und Murmansker Straße sind auch hier einige Parkplätze vom Wegfall betroffen.
Der fließende Verkehr habe Vorrang vor dem ruhenden, sagte Baudezernent René Rebenstorf. Zudem müsse der Stellplatzbedarf auf dem eigenen Grundstück nachgewiesen werden. Das öffentliche Interesse zum Ausbau des ÖPNV sei übergeordneten gegenüber Privatinteressen. Der private PKW im öffentlichen Raum sei ein freiwilliges Angebot. Mit der dortigen Wohnungsgenossenschaft sei er im Gespräch, um ein Grundstück zu finden, um dort Stellfächen anzulegen.
“Unser Problem ist der Parkplatzrückbau”, meinte Andreas Scholtyssek (CDU). Es gebe berechtigte Beschwerden der Anwohner. Er sprach von einer “Luxusvariante für Bäume”, weil diese komplett entsiegelt werden sollen. Die Stadt will auf diese Weise eine Standzeit von 30 Jahren für die Platanenreihe ermöglichen – und die jetzt überbauten Wurzelbereiche freilegen. Stattdessen könnte ja der Radweg mit Verbundpflaster über die Baumscheiben geführt werden, meinte Scholtyssek.
Torsten Doege (FDP) sprach sich für den Erhalt der Parkplätze aus. Der Verlust sei erheblich, sagte er. Dort wohnen vorrangig ältere Menschen, die auf ihr Auto angewiesen seien. Der Verlust von Grünflächen sei minimal, um Parkplätze zu erhalten.
Johannes Menke (Freie Wähler) nannte den Wegfall “nicht akzeptabel”. Man könne nicht über die Anwohnerbeschwerden hinweggehen. Der entstehende Parkplatzsuchverkehr werde zu zusätzlicher Umweltbelastung führen.
Die Bemühungen um den Baumerhalt lobte Wolfgang Aldag (Grüne), das sei eine “bemerkenswerte Leistung.” Alexander Raue (AfD) erkundigte sich, ob denn eine Führung von Radweg und Fußweg zwischen Häusern und Baumreihe möglich wäre. Dies sei nach Angaben der Stadt aber nicht möglich, weil der rechtlich nötige Platz nicht zur Verfügung steht. Auch sei der Radweg hinter den Bäumen regelwidrig.
Zudem seien Parkplätze ein öffentliches Interesse, meinte Raue. Aus diesem Grund sollte auch abgewogen werden, ob die Straßenbahn ein eigenes Gleisbett braucht. Er sei der Meinung, die Belange der Anwohner seien der Verwaltung nicht so wichtig und sei auch ein fatales Signal für die Leistungsträger. “Ist der Vorzug für die Straßenbahn wirklich so groß?” Baudezernent René Rebenstorf wies darauf hin, dass der Ausbau im Rahmen des Stadtbahnprogramm erfolgt. Die Finanzierung die Fördermitteln erfolgt also nur, wenn die Straßenbahn ihr eigenes Gleisbett behält. Also entweder erfolgt die Sanierung im Rahmen des Stadtbahnprogramms oder es erfolge auf Jahrzehnte gar nichts.
Anja Krimmling-Schöffler (Linke) sagte in Richtung der Stadtverwaltung, diese solle sich noch einmal mit den Discountern der Umgebung in Verbindung setzen, um außerhalb der Geschäftszeiten das Parken für Anwohner ermöglichen. Von einem “politischen Auftrag des Verkehrswende”, sprach Dörte Jacobi (Die PARTEI).
„Auch sei der Radweg hinter den Bäumen regelwidrig.“
Aber in der Reilstraße nicht?
Aber in der Reilstraße nicht. Jedenfalls nicht in dem bereits sanierten Teil.
Wann wurde die Reilstraße das letzte Mal saniert? Da galten noch andere Maßstäbe. Heutzutage würde sowas auch nicht mehr durchgehen.
„außerhalb der Geschäftszeiten das Parken für Anwohner ermöglichen“:
und zwischen Feierabend 17/18 Uhr und Geschäftsschluss (20/21 Uhr) kreisen die Autos in der Stadt, bis sie dann auf den Parkplatz dürfen. Na super…
Für Ältere sind die Friedhofseingänge Huttenstraße und Elsa-B.-Straße von den derzeitigen Haltestellen relativ weit entfernt. Eine Haltestelle zwischen Zeisigweg und Huttenstraße wäre in Anbetracht des jetzigen Haltestellenabstandes in der Elsa überlegenswert. Es wundert schon, daß die insgesamt zur Verfügung stehende Trassenbreite für eine „regelkonforme“ Sanierung nicht ausreichen soll. Hat mal ein Planer über die Rücksetzung der Friedhofsmauer um ca. 1 m nachgedacht?
Bushaltestelle „Südfriedhof“ – Eingang Huttenstraße: 40 Meter (ohne den Parkplatz wärs kürzer)
Bushaltestelle „Schwalbenweg“ – Eingang Elsa-Brändström-Stra0e: 15 Meter (wenn nicht illegal zugeparkt)
Die Bushaltestelle Schwalbenweg kann man faktisch nicht zu parken, da keine Einbuchtung besteht. Man kann nur vor bzw hinter der Haltestelle parken, was ja leider wegfallen soll. Wer dort parkt würde quasi die komplette Strasse sperren. Kam noch nie vor, wird es wohl auch nicht. Ausserdem fährt der Bus nur aus einer Richtung auf dieser Strasse. Wer aus der anderen Richtung kommt hat Pech???
PS: Einspurig für Kfz. pro Richtung wäre o.K., bei Pflasterung des Bahnkörpers wie in der Delitzscher Straße. Die Praxis zeigt es dort, außer leider zu den Stoßzeiten. ist aber in der Elsa nicht so schlimm.
Es ist ja bereits einspurig. Also kann man es lassen wie es ist?
„Der private PKW im öffentlichen Raum sei ein freiwilliges Angebot“:
Stimmt durchaus – aber dieses Privileg im Nachherein zu entziehen, ist auch nicht der richtige Weg. Zudem man bei diesen beinahe historischen Häusern auch nicht einfach im Nachherein Parkflächen auf dem Grundstück schaffen kann.
Kein Privileg, kein Entzug im „Nachherein“.
Doch Privileg, doch Entzug im Nachherein.
Nein.
Doch.
Nein, wirklich nicht.
Private Fahrzeuge im öffentlichen Raum, ohne sich an den Kosten zu beteiligen, sind eine freiwillige Leistung.
Aber dieses Privileg im Nachherein zu entziehen, ist auch nicht der richtige Weg. Zudem man bei diesen beinahe historischen Häusern auch nicht einfach im Nachherein Parkflächen auf dem Grundstück schaffen kann.
Nennt sich KFZ Steuer. Oder die Steuern auf Benzin zb.
Welche Steuern zahlen Radfahrer für ihre Radwege? Es wird ja über eine (minimale) Fahrradsteuer diskutiert, und selbst dort ist der Aufschrei groß.
Bin selbst Radfahrer, aber solche „Argumente“ sind einfach dumm.
Des einen Leid dem anderen Freude.
Die Wohngenossenschaften die viele Häuser in Halle Neustadt haben werden sich freuen, denn dadurch werden die Wohnungen umso attraktiver.
Einen neu Sanierten Block mit Fahrstuhl und zu jeder Zeit genügend freien Parkplätzen findet man sehr oft in Halle Neustadt zumal die Mieten im vergleich zur Innenstadt viel niedriger sind.
Das ist halt der Unterschied von Häusern die in den 70ern gebaut wurden, gegenüber Häusern die 100 Jahre auf dem Buckel haben. Damals hat man sich um Parkplätze noch keine Gedanken gemacht.
Bäume und Parkplätze zu erhalten ist bei dem Platz möglich – wenn ein Wille vorhanden ist. Das Gleiche trifft auf einen baulich getrennten Radweg zu. Es ist vielleicht etwas aufwendiger 😉 Der Wegfall der Parkplätze ist zwingend zu vermeiden.
So werden Städte zu Geisterstädte. Man kann doch jetzt nicht mit aller Macht alle Parkplätze streichen. Leute sind dort hingezogen oder wohnen schon lange dort und haben ihren Parkplatz gehabt und nun. Die im Rathaus haben natürlich ihren Parkplatz . Wasser predigen und Wein trinken es ist zum kotzen. Solche habe wir nicht gewählt .
Die Leipziger Straße verläuft entlang der dichtesten Besiedlungsstrukturen der Stadt.
Und abends ist es dunkler als draußen.
Haha, Städte werden zu Geisterstädten, weil kein Platz für Autos ist. Selten so gelacht. 😆
Frag dann die Leute, die aus der Straße wegziehen, weil sie keinen Bock auf Parkplatzsuche nach der Arbeit haben. Aber du bist ja auch leicht zu erheitern…
Wo ziehen die hin?
Neustadt da haste Parkplätze und genug Bäume alles schon da.
Wohnst du in Neustadt?
So regiert eine Stadt gegen ihre Bürger! Unglaublich wie die ihre Beziehung zum Volk verloren haben und machen mit deren Geld einfach was die wollen. Das soll Politik sein? Und demokratisch schon mal gar nicht. Schämt euch
Ich bin auch Bürger dieser Stadt und bin absolut für die Entscheidung der Stadtverwaltung. Was nun, Herr Professor?
Bist du auch direkt dort betroffen und musst dann plötzlich abends nach der Arbeit tagtäglich weitläufig auf Parkplatzsuche gehen oder sitzt du nur an der Tastatur? Letzteres, nehme ich an…
Ich finde, die Breite, die mitunter für Fußwege veranschlagt wird, sollte hinterfragt werden. Wer gerade an diesen Straßen außerhalb des unmittelbaren Zentrums (ähnlich Dessauer Straße/Delitzscher Straße etc.) mal schaut, wie viele/wenig Leute da die relativ breiten Fußwege besiedeln, fragt man sich immer, ob es dafür wert ist, einen lahmenden Fließverkehr geradezu herbeizubauen. Gleiches gilt für die ganzen wohlgemeinten Ampeln…für die 100% Sicherheit (die es eh nie gibt), bei gefühlten 50 Passanten, werden reihenweise Verkehrsflüsse unterbrochen und stehende Autoschlangen in Kauf gekommen (siehe Verkehrsgarten Böllberger Weg/Delitzscher Straße). Und auch der Wegfall von Linksabbiegern Breiter Pfuhl… vielleicht 10% mehr Sicherheit, dafür etliche Autofahrer, die jetzt an den Kreuzungen wieder zum uTurn ausholen müssen. Der Kreisverkehr klingt immer erstmal gut, spätestens seit dem Weinbergweg /arabischer Platz weiß man aber auch, dass mit etlichen Straßenbahnschienen und Fußgängerüberwegen auch nichts geschmeidiger wird.
Warum kann man funktionierende Lösungen nicht einfach mal so lassen und einfach baulich erneuern/aufwerten. Immer wird verschlimmbessert und dann aufgezählt, welche EuropaFörderUmwelt/Whatever Gesetze nichts anderes zulassen. Parkplätze am Südfriedhof sind übrigens häufig ein heiss begehrtes Gut… warum die Wendeschleife jetzt unbedingt weg muss, weiß ich auch nicht.
Dann hinterfrag und teile gern mit, ob das Hinterfragen was gebracht hat.
Hinterfrag dabei gleichmal, wie viele Linksabbieger am Breiten Pfuhl tatsächlich zum „uTurn“ ausholen(?) müssen. Wegen der Verhältnismäßigkeit, du weißt schon.
Warum Parkplätze am Südfriedhof häufig (aber nicht immer?) heiß begehrt sind, kannst du auch gleich mal hinterfragen.
Die Wendeschleife muss nicht unbedingt weg. Warum sie unbedingt erhalten bleiben muss, weißt du aber sicher auch nicht.
Die durchgehenden 8.30m nur für Gehweg und Bäume auf der Westseite scheinen auch mir ziemlich großzügig bemessen. Wenigstens für Parkplätze sollte sich da doch etwas Platz finden, z.B. zwischen den Bäumen.
„Wenigstens für Parkplätze sollte sich da doch etwas Platz finden, z.B. zwischen den Bäumen.“
Dass es geht, zeigt doch der Ist-Zustand, wie oben auf dem Foto zu sehen ist.
Nein das geht nicht. Hat einen ähnlichen Effekt, wie als würde jemand auf deinen Füßen stehen. Nur weil das immer noch Bild in vielen Städten ist, ist das nicht gerade gesund für Bäume. Wenn man deinen Vorschlag ernst nehmen will, kann man die Bäume auch gleich umhacken, was mehr Lärm, feinstaub, trockene ´re Luft…… bedeuten würde vor Ort
Was genau ist denn so schädlich für die Bäume, wenn auf den asphaltierten Stücken dazwischen Autos stehen? (mal davon abgesehen, dass Autoabgase grundsätzlich schädigend sind) Die Autos stehen ja nicht auf grünen Baumscheiben und die Rinde dürfte auch nicht angefahren werden, weil das am Auto vermutlich schlimmere Kratzer hinterlässt, als am Baum.
„Warum kann man funktionierende Lösungen nicht einfach mal so lassen“
Weil man für Fördergelder immer einen Grund vorbringen muss. Die Sinnhaftigkeit der Anträge wird bei den geldgebenden Stellen selten bis nie hinterfragt.
Wo er Recht hat, hat er Recht, der René.
Der Typ hat immernoch nicht verstanden, dass Radfahrer nicht wie kleine Kinder behandelt werden wollen, die man auf irgendwelche buckeligen, von Laub und Dreck bedeckten und im Winter nie geräumten Sonderwege abschieben kann.
Ich wünsche mir weniger Populismus und mehr Fakten. Es muss einen Nachweis für das „angewiesen sein“ geben, nicht einfach nur die Behauptung. Es fahren übrigens auch alte Menschen Fahrrad, und die würden sich über sichere, breite und bequeme Wege sehr freuen. Und es würden garantiert noch mehr alte Menschen Fahrrad fahren, wenn es diese Wege gäbe statt nur irgendwelche schlecht gepflegten Buckelpisten.
„Nachweis für das „angewiesen sein“ geben, nicht einfach nur die Behauptung“:
was soll das nützen? Öffentlicher Raum bleibt dann letztlich öffentlich, oder wie soll dieser nachgewiesene Bedarf kontrolliert werden? Oder überhaupt nachgewiesen? Das ist rechtlich kaum möglich, und wir halten uns jua bei solchen Projekten penibel an jeden cm Vorgabe.
Lasst die Straße so wie die ist.
Warum?
Weil es ganz offensichtlich auf Verschlimmbesserung hinausläuft und außerdem noch Steuergeldverschwendung ist.
1. Sieht dir die Unfallstatistik dort an, faktisch 0.
2. Die Strasse am Friedhof wurde erst komplett erneuert.
Darum!
Nur erneuern um Fördergelder abzugreifen ist nicht ziel dienlich.
Dabei auch noch umbauen und damit Mieter und Besucher des Friedhofs zu drangsalieren ist beschämend.
Der Autofahrer ist die Melkkuh der Nation, Mineralölsteuer, darauf noch die Mehrwertsteuer, die KFZ-Steuer !? Auto’s sollen so durch die Hintertür abgeschafft werden. Das ist Realpolitik.
Doch wer soll dann für die Steuerausfälle aufkommen. Ich wär für die Radfahrer !
Zur Information. Schau dir an, wie viel Geld jährlich in den Autoverkehr gesteckt wird und wie viel Steuern du zahlst. Zwischen diesen zwei Posten klafft ein riesiges Finanzierungsloch, weswegen JEDER dafür Zahlt das du Auto fahren kannst
Die Autoindustrie schafft in diesem Land Hunderttausende Arbeitsplätze. Wären diese Leute stattdessen arbeitslos, würde auch JEDER für deren Unterhalt zahlen.
Stell doch mal die Steuern der Autofahrer denen der Radfahrer gegenüber.