Bau der B6-Ortsumgehung Halle-Bruckdorf: Freie Wähler kritisieren Pläne für Trassenführung und Verdoppelung der Baukosten

Die Pläne für die Ortsumfahrung der Bundesstraße 6 in Bruckdorf sorgen zunehmend für Unmut in der Bevölkerung. Nachdem die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt Anfang März 2025 die Unterlagen zur Planfeststellung online gestellt hat, melden sich zahlreiche Anwohner mit Kritik zu Wort. Insbesondere der massive Anstieg der Baukosten und das Fehlen geplanter Lärmschutzmaßnahmen trotz hoher Belastung sorgen für Proteste.
Laut aktueller Veröffentlichung der Landesstraßenbaubehörde auf ihrer Website betragen die geschätzten Baukosten mittlerweile rund 42 Millionen Euro – mehr als das Doppelte der ursprünglich kalkulierten 20 Millionen Euro aus dem Jahr 2021. Diese damalige Schätzung war maßgeblich für den Variantenvergleich, der zur Auswahl der jetzigen Trassenführung führte. Der Vergleich hatte insbesondere auf Grundlage der vermeintlich geringeren Kosten zugunsten der nun geplanten Variante entschieden – ein Punkt, der aus heutiger Sicht erheblich an Relevanz verloren hat.
Besondere Sorge bereitet den Bürgerinnen und Bürgern auch der erwartete Lärmpegel: Über 59 Dezibel sollen entlang der neuen Trasse erreicht werden – laut Lärmschutzverordnung ein Wert, der Schutzmaßnahmen rechtfertigen würde. Doch solche sind bislang nicht vorgesehen. Viele fühlen sich dadurch allein gelassen.
Falko Kadzimirsz, Chef der FREIEN WÄHLER in Halle, hat sich mit betroffenen Anwohnern getroffen und deren Sorgen aufgenommen:
„Die Bürger kommen sich veralbert vor und haben große Sorgen, neben einer dauerhaft starken Lärmbelästigung auch noch eine extreme Entwertung ihrer Grundstücke, zum Teil bis zu 70 Prozent, hinnehmen zu müssen.“
Kadzimirsz bezeichnet die Situation als skandalös und sieht dringenden politischen Handlungsbedarf:
„Der zu Grunde liegende Variantenvergleich aus dem Jahr 2021 hat vor allem aufgrund der geringeren Kosten die jetzige Variante überraschend auf Platz 1 gebracht. Insbesondere erfolgte dies damals zum Nachteil von Natur und Umwelt, wie man in den damaligen Bewertungsübersichten nachlesen kann.“
Da sich die Rahmenbedingungen grundlegend verändert haben, fordert er eine komplette Neubewertung aller Varianten vor Beginn des eigentlichen Planfeststellungsverfahrens.
Zusätzlich kritisiert Kadzimirsz die Rolle der Stadtverwaltung Halle. Noch bevor ein endgültiger Variantenbeschluss getroffen wurde, verabschiedete der Stadtrat im Jahr 2021 den Aufstellungsbeschluss (VII/2021/03419) für einen Bebauungsplan mit rund 200 Einfamilienhäusern – ohne ausreichende Kenntnis der möglichen Auswirkungen auf die Trassenplanung. Dadurch seien alternative Routen von vornherein unbrauchbar gemacht worden.
„Ich werde die Anwohner unterstützen und habe in einem Gespräch den neuen Oberbürgermeister Dr. Vogt gebeten, sich der Sache anzunehmen, da ich davon überzeugt bin, dass das letzte Wort zur B6-Ortsumfahrung in Bruckdorf hinsichtlich des Verlaufes noch nicht gesprochen wurde,“ so Kadzimirsz abschließend.
Das Projekt, das die Verkehrsentlastung in Bruckdorf zum Ziel hat, droht angesichts wachsender Kritik und steigender Kosten zu einem politischen und planerischen Streitthema zu werden. Die Forderung nach Transparenz und Bürgerbeteiligung wird nun lauter denn je. Ob es zu einer erneuten Prüfung aller Varianten kommt, bleibt vorerst offen
Tja, da merken die Bürger vielleicht mal, wie es ist, wenn man ständig Autoverkehr vor der Haustür hat. Aber ich wette, die absolute Mehrheit dieser Leute hat beim Bürgerentscheid zur autoarmen Altstadt dafür gestimmt, dass diese nicht kommen soll. Heuchlerische NIMBYs! 😡
Lärmschutzmaßnahmen sind aber keine unangemessenen Forderungen. Gerade bei einem Neubau. Die Altstadt steht ja nun schon ein paar Tage länger…
Die einfachste und beste Lösung wäre, man lässt alles so wie es ist.
Schliesslich führt die Strasse bereits durch das Dorf, seit es das Dorf gibt, also seit mindestens 20 Generationen. Kann also keiner sagen, er hätte von der Strasse nichts gewusst.
– 40 Mio. gespart
– Keine „dauerhaft starke Lärmbelästigung“
– Keine „70% Entwertung der Grundstücke“
Man sollte auch mal auf die Bürger hören!
Oder gibt es für die Strasse Fördergelder zum Abgreifen?
Woher fundiert ihr Wissen mit der Straße? Oder vielmehr Unwissen? Wie kann ich ne Meinung zu was haben, obwohl ich nix drüber weiß. Hauptsache was gequatscht ohne Sinn und Verstand.
Herr Anwohner,
man muss auch immer die Verhältnismässigkeit im Auge haben. Die Umgehungsstr. kost‘ 70000 €/Anwohnernase und das ist ein fetter Brocken Geld. Da wäre alternativ zu prüfen, ob Schallschutzfenster für die Straßenseite der Gebäude, im Falle einer Straßensanierung _Flüsterasphalt“ und sonstige bauliche Verbesserungen nicht sinnvoller wären.
Was sind denn sonstige bauliche Veränderungen? Da fällt dir nichts mehr ein, weil es nichts gibt. Sonst würden wir deine Lösung ja vielleicht landauf landab sehren. Flüsterasphalt bei Tempo 50 hat keine Wirkung.
„Flüsterasphalt bei Tempo 50 hat keine Wirkung.“
Das sehen die Bewohner von Morl sicher anders.
Eine Bundesstraße bzw Bundesstraßen-Neubau hat nichts mit Fördermitteln zu tun. Das wird vom Bundeshaushalt bezahlt. Gespart wird dann gar nichts wenn hier nicht gebaut wird, dann geht das Geld woanders hin und die regionale Bauwirtschaft guckt neidisch nach Bayern oder wo das Geld hingeht. Die Argumentation der Kostensteigerung ist scheinheilig, da man den steigenden Preisindex für alle Baumvarianten hat.
Eine Ortsumfahrung wird nicht gebaut, weil jemand Langeweile hat.
Hier haben die derzeit dort lebenden 2 oder 3 Generation (auch für die zukünftigen) großes Interesse, den vielen Verkehr NICHT mehr durch das Dorf fahren zu lassen. Auch, weil dann der Wert ihrer Grundstücke wieder über Null steigt.
Das ist dir vielleicht egal, weil du nicht dort wohnst, wahrscheinlich noch nie dort warst, sondern nur im Internet trollst. Aber deine Ansicht tangiert die Mehrheit zum Glück überhaupt nicht und um die Mehrheit geht es.
Was Fördermittel sind, weißt auch nicht. Was willst du eigentlich?
Der Lärm verschwindet nicht einfach – er verlagert sich auf die Grundstücke anderer und, was fast noch schwerer wiegt, er entsteht direkt in der Natur.
Ach? Dann sind ja Lärmschutzmaßnahmen doch gar nicht so sinnlos?!
Die Natur ist überall.
Es gibt Schallschutz für das halbe Dorf.
Bei ihm ist es nach Regelwerk aber nicht laut „genug“ für einen Anspruch.
Ich kann die Empörung schon hören, wenn ein dauerhaftes Rauschen durch den Dieskauer Park hallt – vermutlich sogar von einigen, die das Projekt derzeit noch unterstützen.
Man sollte Lärmschutzmaßnahmen fordern!
Klar, das Rauschen wird nur übertönt vom Motorcross
Der Falko kümmert sich um sein Grundstück. Wenn er sich mal um andere Belange so stark kümmern würde.
Warum denn auch sonst. Da kann man schön die „Freien Wähler“ vorschieben. Ob er als Parteichef mit sich selbst als Anwohner gesprochen hat. 😃😃
Dee Umweltschutz und die Lärmbelästigung interessieren ihn nicht wenn die Ortsumfahrung auf der anderen Seite gewesen wäre. Genauso interessieren Ihn die jetzigen Anwohner der B6 nicht. Eigennutz hoch 10 wenn der könnte und seine Partei nicht nur 2% hätte würde er sich schön die Taschen als Politiker voll machen.
Er benutzt seine Partei und die Nachbarn für seine eigenen Interessen. Denn Umwelt, u. Lärmschutz haben ihn nicht interessiert als die B6 noch woanders lang führen sollte.
Straßen bauen zur Verkehrsentlastung… Gegenvorschlag: mal mit dem seit den 30ern bekannten und empirisch nachgewiesenen Konzept des induzierten Verkehrs beschäftigen und einfach gar keine Umfahrung bauen, die am Ende mehr Verkehr, mehr Lärmbelastung und mehr Kosten bedeutet.
Seit den 30ern hatten wir ganz andere Probleme und Opfer. Also halt die Füße still mit deinen kruden volks-wissenschaftlichen Meinungen.
Du antwortest („argumentieren“ kann man das nicht nennen) vollkommen unwissenschaftlich.
Willst du allen Ernstes sagen, dass man Straßen bauen soll, weil es Krieg und Völkermord gibt?
Das Prinzip des induzierten Verkehrs wurde seitdem fortwährend und eingehender untersucht und mehrfach bewiesen. Einfach mal Studien dazu googlen. Ich dachte du schaust dich so gerne um?
Induzierter Verkehr muss aber auch eine relevante Größe sein. Bei einer Umgehungsstraße, die wie die vorherige Straße zweispurig bleibt sehe ich aber nur einen geringen Kapazitätsgewinn. Wesentliche Gewinne würde man nur erreichen, wenn man die Bundesstraße vierspurig ausführen würde. Das ist aber nicht geplant. Hier dürfte daher die Entlastung für die Ortslage Bruckdorf und ein verbesserter Verkehrsfluss entstehen. Hier geht es also vorrangig darum, bestehenden Verkehr besser zu führen. Damit dem so ist, gehört zu einer Projektplanung m.E. aber auch ein Umbau zur Verkehrsberuhigung in der aktuellen Ortsdurchfahrt.
Verbesserter Verkehrsfluss macht es aber attraktiver, mit dem Auto zu fahren. Ergo: induzierter Verkehr.
Hast du für diese hier in Rede stehende Situation ein realistisches Beispiel für deineTheorie?
Jede Autobahn oder Umgehungsstraße, die jemals gebaut wurde, hat nicht zu weniger Verkehr geführt.
Also hast du kein Beispiel. Okay.
Was ist dir an „jede Autobahn und Umgehungsstraße“ denn nicht genug Beispiel? 🙄 Wenn mehr Straßen für weniger Verkehr sorgen würden, müssten wir doch jetzt weniger Verkehr als 1990 haben.
„für diese hier in Rede stehende Situation ein realistisches Beispiel“ war gefragt…
Hast du Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache?
Es entsteht trotzdem zusätzliche Kapazität, denn die Straße durch Brückdorf wird ja nicht abgerissen. Dazu wird die Umfahrung bequemer zu fahren sein. Also durchaus zutreffend.
Dem Punkt Verkehrsberuhigung in der Ortsdurchfahrt stimme ich zu. Das ist mMn die einzig sinnvolle Maßnahme.
Die jetzige B6 wird Sackgasse von der Reideüberquerung an.
Immer das gleiche .Nur kein Fortschritt…ich,ich,ich…
Das will ja die neue Regierung nicht mehr zu lassen. Damit es vorwärts geht .Bin mal gespannt.
Brauchen wir überhaupt noch ein Möbelhaus ???Nun der Verkehr in Bruckdorf ist schon gewaltig .Ein Radweg wäre vielleicht besser !!
Möbelhaus? Watt?
Nun wegen XXL Lutz soll die Umgehungsstraße ja kommen
Das ergibt keinen Sinn. Schon weil der Möbelmarkt auf der anderen Seite entstehen soll. Die Umgehungsstraße ist außerdem seit über 20 Jahren im Gespräch ist. Da war an deinen XL Lutz noch gar nicht zu denken.
Interessant. Es wird zu teuer aber es sollen zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen getroffen werden. Bitte die Straße aus dem Ort raus aber auf keinen Fall bei mir am Garten vorbei.
Klingt so wie die Website des Herren: „Wir kennen den Markt, die Menschen und Ihre Bedürfnisse aus langjähriger Lebens- und Berufserfahrung“ aber sind zu geizig oder technisch unfähig für die Domain eine HTTPS-Verschlüssellung zu organisieren. Vertrauen sie uns einfach.
Über entsprechende Maßnahmen kann man immer diskutieren und kämpfen, das ist völlig legitim.
Alles Andere , kann ich nicht nachvollziehen. Dann lasst doch alles wie es ist und lasst die Anwohner im Durchgangsverkehr ersticken . Wenn sie es so lieben.
Mit nur etwas Nachdenken, sofern möglich, kommst du drauf, dass die Anwohner, die den Lärm von der neuen Straße befürchten andere Menschen sind, als die Anwohner an der jetzigen Straße.
Das ist wirklich nicht schwer und nachvollziehbar.
Wenn du mal bissel nach denken würdest ,dann würdest du erkennen ,daß ich wegen der anderen Anwohner die Diskussion wegen benötigten Maßnahmen befürworte. Gell.
„Alles Andere , kann ich nicht nachvollziehen.“
Ah ja.
Wer sind Freie Wähler? Gibt es die im Stadtrat? Frau Krause ist doch die Einzige oder ?
Ja und die ist unter der Fuchtel von der Mini-FDP-Gruppe.
Die exestieren noch. Machen aber auch bald den Pfiff.
Eine Umgehungsstraße ohne erforderlichen Lärmschutz zu planen, klingt wie eine Planung, die vor den Gerichten den Behörden um die Ohren fliegt. Allerdings ist im Übersichtsplan der LSBB zumindest am „Knotenpunkt 2“ eine kurze Lärmschutzwand vorgesehen. Also gar kein Lärmschutz stimmt dann so wohl nicht. https://lsbb.sachsen-anhalt.de/projekte/regionalbereich-sued/b-6-ortsumgehung-bruckdorf#c276849
Umgehungsstraßen sind im Übrigen durchaus sinnvoll, da sie die Ortslage entlasten und die Zahl der belasteten Anwohner reduzieren. Eine Führung nahe der Bebauung sorgt dafür, dass die Zerschneidungswirkung in der Landschaft reduziert wird. Dabei ist natürlich auf ausreichenden Lärmschutz zu achten.
„Eine Umgehungsstraße ohne erforderlichen Lärmschutz ….“
Um die Erforderlichkeit dreht sich ja gerade die Diskussion.
Die jetzige B6 wird Sackgasse von der Reideüberquerung an.