Bauvorhaben an der Dessauer Brücke: bisher kein Bauantrag, Investor sucht noch Ankermieter
Ältere Hallenser werden sich noch an die “Gaststätte Thomas” am heutigen Dessauer Platz erinnern. Später stand das Gebäude leer und verfiel, bot einen traurigen Anblick für Autofahrer, die über die B100 nach Halle (Saale) hineingefahren sind. Vor einigen Jahren wurde es abgerissen. Und seit kurzem hängt nun dort ein Plakat für einen Neubau.
Als “Nordkap Halle” wird das Vorhaben angepriesen. Bis Herbst 2025 sollen auf 4.300 Quadratmetern Büroflächen entstehen. Auf eine Grafik wird schon gezeigt, wie es mal aussehen soll.
Baudezernent René Rebenstorf berichtete während eines Bürgerforums, dass sich der Eigentümer des Areals bei der Stadtverwaltung gemeldet hat und eine Entwicklung wollte. Zunächst habe diese gar ein Hochhaus bauen. Doch dafür wäre ein jahrelanges Bebauungsplanverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung nötig.
Nun wurde das Vorhaben von der Größe her eingedampft. Doch trotz des Werbeplakats steht ein unmittelbarer Baustart nicht bevor, so Rebenstorf. Stattdessen suche der Eigentümer noch nach einem Ankermieter. Sobald der Hauptnutzer feststehe, werde dann ein Bauantrag gestelt.
In dem Komplex sollen ausschließlich Büroräume und Arztpraxen entstehen. “Für Wohnungen ist das Gebiet zu laut”, betont Rebenstorf. Es sei eine “vernünftige Nutzung für diese Ecke.” Rebenstorf hofft zudem, dass damit der Anblick beim Stadteingang repariert werden kann.
Wie kann man sich das vorstellen?
„Hallo Stadt? Ja, ähm, ich will eine Entwicklung!“
?
„bot einen traurigen Anblick für Autofahrer“. Ja das war wirklich eine harte Zeit. War sehr taurig für die ohnehin traumatisierten autofahrenden. Zum Glück wurde dieser Schandfleck entfernt und nun können alle mit ihrem Auto so fahren, wie die vielen realistischen Autowerbespots es versprechen. Ganz allein auf einer Straße in einer intakten Umwelt.
Na, da wird so schnell nichts passieren. Bauträgern fehlt das Geld, die gehen aktuell reihenweise pleite. Rezession ist angesagt, Büroräume werden immer weniger gebraucht und die Baupreise steigen. Die Bundespolitik befördert eher den wirtschaftlichen Rückschritt, wer investiert noch in Deutschland ohne Subvention?
Das Problem hier ist einfach der Standort. Durch die vierspurige B100 null Aufenthaltsqualität, da will niemand wohnen (außer er muss, weil er sich nur eine billige Miete leisten kann), und auch als Arbeitsplatz wünscht sich niemand so ein lärm- und schadstoffbelastetes Büro.
Wenn überhaupt, dann müsste man es baulich lösen wie bei dem Neubau in der LuWu – mit einem von der Straße abgewandten Baukörper. Aber auch dann bleiben immer noch die markanten Erschütterungen durch Schwerverkehr, der dort über die Gleise rumpelt.
Und nein, das wird durch den „Ringschluss“ der Autobahn nicht besser werden.
Genau, sieht man an den kuscheligen Straßen und Plätzen der unmittelbaren Nachbarschaft bei der „Rentenversicherung“ und „Hermes“. So geht Ansiedlung, ruhig und schadstoffarm.
„da will niemand wohnen (außer er muss, weil er sich nur eine billige Miete leisten kann)“
Die Mieten in dieser Gegend sind NICHT billig.
Das einfachste wäre ja, man würde dort ein Wohnheim für Asylbewerber bauen.
Nö, wieder ’ne Kneipe wie das „Thomas“ früher. Und da man einen Ankermieter sucht, käme da „Zum Anker“ sicher ganz gut.
Bloß nicht! Dann kommen hier noch mehr her.