Bergzoo Halle startet Umbau: neue Anlagen, neue Tiere
Unter das Motto „Tiere erleben, Verständnis schaffen, Begeisterung wecken“ hat der hallesche Bergzoo sein Zookonzept gestellt. 30 Millionen Euro kostet die gesamte Umsetzung. Doch bevor hier alle Stadtratsbeschlüsse gefasst sind, vergeht noch viel Zeit.
Doch die ersten bescheidenen Maßnahmen setzt der Zoo schon jetzt nach und nach um. Wichtigstes Projekt für Zoo-Chef Dennis Müller ist der Eingangsbereich, der künftig die Besucher in den Regenwald eintauchen lassen soll. „Das Totenkopfaffenhaus stellen wir uns als Portal vor“, so Müller. Zusammen mit den Gärtnern wollen man die Dekoration aufarbeiten. „So dass man wirklich auch das Gefühl hat, hier taucht man ein.“ Auch mit Beschallung soll gearbeitet werden. Man solle schließlich den „Regenwald mit allen Sinnen genießen“, so Müller.
Auch das Interesse am Krokodilhaus soll durch eine neue Inszenierung und einen Umbau der Anlage geweckt werden. „Derzeit ist alles noch sehr technisch.“ Künftig wird die Zahl der Krokodile reduziert. Stattdessen sollen Otter mit einziehen, zudem mehr exotische Vögel. Aus den Regenwäldern Südostasiens kommen die Hirschferkel, die der Zoo ebenfalls anschaffen möchte. Auch Katzenbären, bekannt als Panda, werden in Zukunft den Bergzoo bereichern. Zwei Tiere aus tschechischen Zoos kammen an die Saale. Ziel sei es, das Projekt innerhalb der nächsten fünf Jahre umzusetzen. Derzeit rechne man alles durch.
In einem weiteren Themenbereich wird sich den Gebirgslandschaften gewidmet. Yaks und Blauschafe sind schon da, um den Himalaya zu repräsentieren. Schwarznackenkraniche sind dagegen neu im Zoo. Das Weibchen ist schon da, das Männchen wird demnächst aus Moskau nach Halle gebracht. Ausschau wird dagegen noch nach einen Schopfhirsch gehalten. Auch den afrikanischen Gebirgen will man sich widmen, insbesondere der schroffen Kap-Region. Deshalb wird derzeit mit Hilfe des Fördervereins die Anlage der Steppenzebras umgebaut. Hier sollen künftig Zwergzebras leben. Die hochbedrohte Tierart habe hohe Ansprüche, so Müller, brauche mehr Platz. Vorgesehen ist, auf der Anlage auch Antilopen zu halten. Und natürlich bleibt man zwangsläufig an der Reil-Villa hängen. Hierfür werden derzeit ein Raumnutzungsplan und ein Kostenplan erstellt, so Müller.
115 Jahre alt wird der Zoo in diesem Jahr. Und mit dem Fliederblütenfest am kommenden Wochenende wird dieser Geburtstag gefeiert, zugleich ist es der Auftakt für die diesjährige Veranstaltungsaison. So wird es am 28. und 29. Mai ein Aktionswochenende mit dem BUND zum Themen „Abenteuer Vielfalt“ geben, bei dem die einheimische FLora und Fauna im Mittelpunkt steht. Zoo und Franzigmark sind dabei in Themenwelten aufgegliedert. Zwischen beiden Standorten wird es einen Shuttlebus und Kremserfahrten geben. „Das Thema liegt uns als Zoo sehr am Herzen“, sagt Zoo-Sprecher Tom Bernheim. „Wir wollen auf die einheimische Artenvielfalt hinweisen.“ Auch in diesem Jahr wird es wieder Seniorenshuttletouren geben, um auch gehbehinderten Menschen die Möglichkeit zu geben, den Bergzoo zu besuchen. „Damit erfüllen wir ein Stück sozialer Verantwortung“, so Bernheim. Schauspieler Tom Wolter wird vom 8. bis 10. September „Die Vögel 2“ im Bergzoo inszenieren. Und regelmäßig wird es im Zoo jetzt auch Führungen mit dem Zoodirektor geben. Zudem wird der Zoo am Laternenfest-Samstag erstmals Abends öffnen.
Tatkräftige Unterstützung erhält der Bergzoo seit 16 Jahren von seinem Förderverein. Das erste umgesetzte Projekt war der Bau der Lori-Anlage. Mit Hilfe des Vereins wurde das Wolfsgehege zu einer Anlage für Emu und Känguru umgebaut. Im laufenden Jahr werden 70.000 Euro bereitgestellt, das Geld fließt in den Umbau der Zebra-Anlage. Möglich machen all diese Investitionen unter anderem die 125 Fördermitglieder. Leider sind zu wenig junge Leute dabei, bedauert die stellvertretende Vereinsvorsitzende Irmela Dorn. Und auch die Tierpatenschaften bringen Geld in die Kasse. Wunschtiere für Dorn sind dabei die Flamingos, für diese gebe es noch nicht so viel Interesse. Dagegen gibt es schon erste Anfragen für die neue Löwen
Neueste Kommentare